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John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2)

Titel: John Sinclair - 0974 - Monsterzeit (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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willst du, daß es zwei Tote gibt?«
    »Nein, das will ich nicht.«
    »Gut, ich behalte euch im Auge.« Cameron ging auf die zweite Küchentür zu, öffnete sie und zog sich zurück in den Garten, während Greta hörte, wie Ginette die Haustür aufschloß. Rosenrot atmete tief durch. Ich muß jetzt stark sein! hämmerte sie sich ein. Sehr stark …
     
    *
     
    Wir hatten Douglas Kinny quasi die Führung überlassen, denn er war der Mann, der sich hier auskannte, und wir glaubten auch nicht daran, daß er ein falsches Spiel treiben würde. Er hatte seine Vorstellungen, er stammte aus dieser Gegend, und er würde uns auch mit seiner Tochter bekannt machen.
    Aber nicht sofort. Wir wunderten uns schon, daß er nicht auf direktem Weg zum Haus am Wald fuhr, sondern die schmale Straße nahm, die durch saftgrüne Wiesen zu einem kleinen Ort namens Killerney führte.
    Als wir die Häuser bereits sahen und auch den Turm der Kirche, der sich schattenlos wie ein Finger im Sonnenlicht abhob, schüttelte Suko den Kopf und gab etwas Gas. Wir holten auf, denn Kinny fuhr vor uns. Als Suko zweimal hupte, wurde der Mann aufmerksam und bremste seinen flaschengrünen Escort ab.
    Auch wir hielten.
    »Ich steige schon aus«, sagte ich, weil ich Sukos Gedanken kannte, denn auch mich hatte dieser Umweg gestört. Ich wollte so dicht wie möglich an diesem Phänomen der blutenden Bäume bleiben und nicht erst durch Umwege von ihnen entfernt werden.
    Kinny kurbelte die Scheibe nach unten. Er nahm die Sonnenbrille ab und schaute etwas verkniffen. »Gibt es Probleme?« fragte er.
    »Bei uns schon. Wir wundern uns darüber, daß wir nach Killerney fahren und nicht zum eigentlichen Ziel.«
    »Sie wollen ja zu Greta.«
    »Sie nicht?«
    »Da will ich auch hin, aber ich bin ein Mann der Sicherheit. Ich möchte zuvor erkundigen, ob bei ihr noch alles in Ordnung ist. Dazu muß ich nicht unbedingt zu ihr fahren.«
    »Das begreife ich nicht.«
    »Wir können uns die Zeit leisten. Es ist ganz einfach. Sie wissen ja selbst, daß meine Tochter gelähmt ist. Zum Glück gibt es da eine gute Freundin, die sie tagtäglich betreut. Sie heißt Ginette Dermont. Sie und Greta sind schon seit ihrer Kindheit befreundet. Ginette fährt jeden Tag zu ihr, um sich um sie zu kümmern. Bezahlt wird sie dafür von mir. So liegen die Dinge.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Dann ist diese Ginette doch jetzt bei Ihrer Tochter. Schließlich haben wir Tag.«
    »Auch richtig. Ich wollte aber nicht mit Ginette reden, sondern mit der Mutter.«
    »Ach so.«
    »Sie weiß ebenfalls Bescheid. Sie kann uns sagen, ob mit Greta in der letzten Zeit etwas geschehen ist.«
    »Ist sie denn auch über Ihren Job informiert?«
    Kinny nahm die Hände vom Lenkrad weg. »Gott bewahre, das weiß sie nicht. Sie nicht und auch ihre Tochter nicht. Sie brauchen es auch nicht zu erfahren.«
    »Schon gut. Man hält sie also für einen Mann, der …?«
    »Viel unterwegs ist, weil er von seiner Firma, die Spielzeuge herstellt, in alle Welt geschickt wird und sich dabei vor allen Dingen in Asiens Billiglohnländern herumtreibt.«
    Ganz zufrieden war ich noch immer nicht. »Und Sie brauchen sich zuvor nicht anzumelden?«
    »Das mache ich nie.«
    »Okay, fahren wir.« Ich ging wieder zurück zu unserem Wagen, wo Suko wissen wollte, was wir zu bereden gehabt hatten. Ich erzählte es ihm, und er machte nicht eben einen glücklichen Eindruck.
    »Gefällt dir das, John?«
    »Nein.«
    »Mir auch nicht.« Er startete, wie auch Doug Kinny angefahren war.
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht, aber man kann nichts daran ändern, denke ich.«
    »Leider.«
    »Mir kommt es so vor, als wollte man uns zunächst einmal von diesem Haus und auch dem Wald fernhalten. Es ist möglich, daß Douglas sein eigenes Süppchen kocht.«
    »Meinst du damit, daß er uns nicht vertraut?«
    Ich hob die Schultern. »Das ist ein Mann, der niemandem traut. Nicht mal sich selbst.«
    Mein Freund verzog die Lippen. »Irgendwo hast du damit sogar recht. Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen. Da müssen wir durch.«
    »Du sagst es.« Ich bewegte meinen Mund und zog auch die Wangen zusammen, so daß sich zwei Kuhlen bildeten. Noch immer hielt sich der bittersüße Geschmack in meinem Mund, von dem ich seit zwei Jahren nichts mehr gespürt hatte. Nun war er zurückgekehrt, als hätte er nur auf diesen Zeitpunkt gewartet.
    Weit hatten wir nicht zu fahren. Der Weg führte in eine Linkskurve hinein und mündete in eine andere Straße, die aus

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