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John Sinclair - 0977 - Liliths grausame Falle (2 of 2)

John Sinclair - 0977 - Liliths grausame Falle (2 of 2)

Titel: John Sinclair - 0977 - Liliths grausame Falle (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Collins und bei Lilith.
    Sie zog die Fäden, und das war nicht gut. Immer wieder kehrte sie wie Phönix aus der Asche zurück, um zu beweisen, daß sie noch da war. Sie wollte dem Höllenfürsten das Feld nicht überlasen, denn die Hexen waren ihre Dienerinnen.
    Plötzlich sahen wir den See. Ja, es war schon ein See, kein Teich mehr. Das Wasser schimmerte hinter dem Ufergebüsch, das schon einen dichten Rand bildete, der an einer Stelle jedoch unterbrochen war und irgendwie zerstört aussah.
    »Halt doch mal an!« sagte Suko.
    Ich tat ihm den Gefallen, denn auch ich war neugierig geworden. Zugleich stiegen wir aus. Auf dem weichen und feuchten Boden hinterließen wir unsere Abdrücke. Ebenso wie die Reifenspuren, die durch das Gras geradewegs auf das Ufer des Sees zuführten und den Bewuchs zerstört hatten.
    Eine Schneise führte zum Wasser, und das Buschwerk hatte sich noch nicht wieder aufgerichtet.
    Wir brauchten nicht viel zu reden. Die Wasserfläche lag vor uns wie ein dunkelgrüner Spiegel. Da kaum Wind wehte, wurde sie so gut wie nicht bewegt, und Suko, der seinen Arm ausstreckte, sagte nur: »Ein Grab. Ein nasses Grab für Autos und …?«
    »Was meinst du damit?«
    »Auch für die Fahrer?«
    »Nein«, sagte ich. »Das will ich einfach nicht glauben. Mir geht dieser Brunnen nicht aus dem Kopf. Oswald Crane hat ihn ja nicht grundlos erwähnt.«
    »Stimmt auch wieder. Komm, wir fahren!«
    Lange waren wir nicht mehr unterwegs. Der Pfad führte um einige niedrige Bäume herum, dann sahen wir das Haus – und den Brunnen davor.
    Ich fuhr dicht an ihn heran. Wieder stiegen wir aus. Still war es. Während Suko das Haus beobachtete, es war mehr eine Blockhütte, kümmerte ich mich um den Brunnen.
    Mein Herz schlug schon schneller, als ich mich über den Rand beugte und in den stockdunklen Schacht schaute.
    Sekunden später zuckte ich wieder zurück, denn dieser aus der Tiefe hochsteigende Gestank raubte mir den Atem. Es roch nach Verwesung und auch nach Blut, wie ich meinte.
    Suko sah mein bleiches Gesicht. Er stellte keine Fragen, sondern beugte sich ebenfalls über den Rand. Kurze Zeit später sah auch er so aus wie ich und schüttelte den Kopf.
    »Menschen?« sagte ich leise.
    »Ja, leider. Aber wir wissen Bescheid.«
    Ich schluckte. »Sie ist kein Engel, sie ist eine wahre Mordteufelin«, sagte ich leise, als wir nebeneinander auf das Haus zugingen, dessen dunkles Holz bestimmt keinen freundlichen Eindruck machte.
    Wir zogen unsere Waffen. Dicht vor der Tür trennten wir uns. Suko stellte sich rechts, ich links daneben. Die Spannung war an unseren Gesichtern abzulesen.
    Mit einem Blick hatten wir festgestellt, daß die Tür nicht verschlossen war. Sie hing nur im Schloß.
    Uns würde ein leichter Tritt ausreichen, um sie aufzustoßen.
    Das tat ich.
    Das Kratzen, das rostige Quietschen der Angeln, es vereinigte sich zu einer uns bekannten Musik.
    Suko huschte als erster in das Haus. Er tauchte sofort weg. Seine Arme glitten in die Höhe. Er zielte mit der Waffe in die Hütte hinein und auch in die Leere.
    »Du kannst kommen, John, hier ist niemand.«
    Ich schob mich in das Halbdunkel hinein. Suko hatte recht. Es war tatsächlich niemand da, und ich hörte mich selbst durch die Nase Luft holen.
    »Ausgeflogen«, stellte mein Freund murmelnd fest. »Aber wohin, verdammt!«
    Ich hatte mich von ihm entfernt und war einige Schritte nach vorn gegangen. Vor mir war der Boden offen. Eine viereckige Luke glotzte wie ein verformtes, dunkles Auge in die Höhe. Der Beginn einer Leiter war zu sehen, und ein alter, feuchter Geruch drang uns entgegen, aber keiner, der nach Verwesung roch.
    »Und?« fragte Suko nur.
    Ich deutete gegen das Loch und kletterte als erster die Leiter hinunter in den Stollen …
     
    *
     
    Beide Frauen hatten es geschafft und sich durch die halbrunde Öffnung wieder auf den Bäuchen liegend in den Brunnenschacht hineingedreht. Sofort drängte sich ihnen wieder dieser schreckliche Verwesungsgestank entgegen, was in Jane eine gewisse Übelkeit hochdrängte, von Charlotte aber so gut wie nicht wahrgenommen wurde, sie schien sich längst daran gewöhnt zu haben.
    Sie bewegte sich auch völlig sicher durch diese schaurige Welt. Dann bückte sie sich und legte die Taschenlampe so hin, daß der Strahl einen Großteil der Umgebung erfaßte. Als Stütze diente der Lampe ein fast verwester, menschlicher Schädel. Erst bei genauerem Hinsehen entdeckte Jane, daß Charlotte das Ende der Lampe in eine Augenhöhle

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