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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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behält.«
    »Stimmt«, flüsterte sie. »Auch Yakup hat davon gesprochen. Er kennt sich ebenfalls aus.«
    Suko hatte unsere letzten Worte gehört. »Zu dem gleichen Schluß sind auch Gazza und ich gekommen. Die Zelle hier ist Gift für uns. Im Freien haben wir mehr Bewegungsfreiheit.«
    »Okay.« Ich wollte von Gazza wissen, wie er sich fühlte. Er zeigte ein etwas verkrampftes Lächeln, bevor er mir eine Antwort gab. »Suko hat mich überzeugen können, daß es besser ist, gemeinsam vorzugehen, als einen Alleingang zu versuchen.« Er verbeugte sich. »Ich entschuldige mich hiermit für das, was ich getan habe, und ich hoffe, daß auch ihr beide diese Entschuldigung annehmt.«
    »Haben wir schon längst, Gazza.« Ich sprach für Eva Karman mit, »Die Sache ist bereits vergessen.«
    »Danke.«
    Suko kam wieder auf die Realität zu sprechen. »Wir können davon ausgehen, daß sich Shimada noch in der Vorbereitungsphase befindet, denn sonst wäre er schon längst mit seiner Festung erschienen oder hätte sie erscheinen lassen. Er wird sich noch nicht darüber im klaren sein, wie er vorgehen soll. Denn er weiß auch, daß wir nicht so einfach zu töten sind wie die Soldaten. Aber wir haben auch einen Schwachpunkt, das müssen wir so sehen.« Suko brauchte ihn nicht näher zu erläutern. Er schaute dabei Eva Karman an, die den Blick senkte und flüsternd erklärte, daß sie darüber Bescheid wußte.
    »Hier in der Zelle lassen können wir sie nicht«, sagte ich.
    »Stimmt.«
    »Gibt es andere Verstecke?« fragte Gazza.
    Eva nickte. Kurz danach schüttelte sie den Kopf und meinte: »Es gibt Verstecke. Tief in der Erde befinden sich alte Gänge. Teilweise zugeschüttet, zum Teil noch offen. Ein kleines Labyrinth. Aber wo es endet, das weiß niemand.«
    »Das wäre auch nicht gut«, sagte Suko. »Shimada wird dich überall finden.«
    »Dann muß ich bei euch bleiben.«
    »Es sieht so aus.«
    Eva fand sich damit ab, trotzdem war sie der Meinung, daß wir Yakup so schnell wie möglich finden sollten, denn am sichersten fühlte sie sich bei ihm.
    »Wir werden ihn suchen. Er wird uns sehen«, sagte ich, »und er wird sich auch bestimmt zeigen.«
    Wir hofften es, aber wir wußten auch, daß noch ein anderer auf seine Chance lauerte.
    Mit diesem Wissen machten wir uns wieder auf den Weg. Wir rochen die Toten. Sie lagen noch immer dort, wo wir sie entdeckt hatten, umgeben von der kaum zu erklärenden Stille des Todes, obwohl sie etwas Besonderes an sich hatte.
    Auf der zum Innenhof führenden Treppe blieben wir stehen. Der Wind war kühl, und Eva fröstelte leicht. Wir konnten von unserem Standort aus über die Mauer hinwegschauen, wo sich das menschenleere Gelände der Insel ausbreitete.
    Von toten Soldaten war nichts zu sehen. Gazza hatte sich mit demselben Gedanken beschäftigt wie ich. »Man kann meine Männer nicht so leicht finden. Sie haben sich strategisch gut verteilt und sitzen in bestimmten Verstecken. Dort werden sie auch gestorben sein.« Eine Windbö rauschte auf uns zu und riß ihm die letzten Worte von den Lippen. Er machte einen etwas verzweifelten Eindruck.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Gegen Shimada anzukämpfen, ist mit nichts vergleichbar, Gazza.«
    »Das sagte Suko auch. Und er sprach von der Festung.«
    »Sie und er gehören zusammen. Durch sie wird er so gut wie unbesiegbar, und wir werden uns verdammt viel einfallen lassen müssen, um ihr zu entrinnen, sollte sie erscheinen.«
    »Sie kommt«, sagte Suko, der hinter uns stand. Er ging jetzt eine Stufe vor und nickte.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich spüre es. Sie ist unterwegs.« Sein Gesicht nahm einen harten Zug an. Er hob den Arm. Bevor er noch den Finger ausstrecken und uns etwas zeigen konnte, sahen wir es selbst.
    Der Himmel über uns veränderte sich. Bisher war er klar, blank und auch wolkig gewesen, aber durch diese wie gezeichnet wirkende Landschaft huschte plötzlich ein Schatten.
    Dunkel, sehr schnell und düster. Wie eine riesige Fahne oder ein gewaltiges Tuch segelte dieser Schatten dahin. Er fuhr wie ein Sturmwind über die Insel hinweg, jagte wieder hoch in den Himmel, um dort eine neue Form anzunehmen.
    Einen Moment später fuhr er in die Tiefe.
    Er raste herbei, berührte den Boden, und er sah aus, als würde er dabei explodieren. Zumindest wurde der Schatten zerrissen, doch seine Einzelteile formierten sich augenblicklich zu einem neuen Gebilde.
    Schwarz, drohend, schattenhaft, schräg vor uns stehend. Mauerwerk, das von

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