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John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada

Titel: John Sinclair - 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viereckigen Fensteröffnungen unterbrochen wurde. Dahinter zuckte und schimmerte ein düsteres, dunkelblaues Licht.
    Die Festung war da!
     
    *
     
    Yakup war unterwegs. Das Kloster hatte er hinter sich gelassen und auch die toten Mönche.
    Sein Herz wurde von Trauer umweht, als er an die tapferen Männer dachte, die auch seinetwegen ihr Leben gelassen hatten. Sie hatten Eva beschützen wollen, waren mit dem Herzen dabeigewesen, und jetzt hatten sie dafür bezahlen müssen.
    Schlimm …
    Er ging den Weg, den er gehen mußte. Er hatte auf dieser Insel kein bestimmtes Ziel, aber er wußte auch, daß Shimada seine Spuren hinterlassen hatte.
    Die beiden Hubschrauber sah er zuerst. Yakup blieb für eine Weile stehen, um die Gegend bei den beiden Maschinen überblicken zu können. Dort bewegte sich nichts. Shimada war nicht zu sehen, kein Schatten, keine Festung, aber er war auf der Insel.
    Obwohl Yakup Yalcinkaya unsichtbar war, erlebte er die Umgebung wie ein sichtbarer Mensch. Er nahm den Wind wahr, er roch das Gras, das salzige, das gegen das Ufer geschleudert wurde, und er sah auch den Himmel hoch über sich wie ein gewaltiges Meer, auf dem die Wolken als helle Boote fuhren.
    Dennoch konnte er sich über die Bilder nicht freuen. Der Schatten des mörderischen Samurais lauerte in der Nähe. Der Geruch von Tod und Vernichtung wehte an Yakups Nase, als er sich auf den Weg zu den beiden Hubschraubern machte.
    Er blieb dabei unsichtbar!
    Die Krone der Ninja, so schwer sie auch war, drückte nicht zu stark gegen seinen Kopf. Er trug sie so wie andere Menschen eine Mütze. Sie war für ihn wie geschaffen.
    Er dachte an seine große und ebenfalls sehr wertvolle Beute, als er mit der rechten Handfläche über den Griff des Schwerts streichelte. Welche Mühe hatte es ihn gekostet, in den Besitz dieses Schwertes zu gelangen. In der Kälte des Nordens hatte er es aus einem Steinhaufen gezerrt, inmitten einer Wüste aus Eis. Und er dachte daran, daß dieses Schwert auch einen Namen hatte.
    Kusanagino tsurugi!
    Mit diesem Namen war es in den alten Legenden und Mythen aufgetaucht. Das Schwert, welches das Gras bezähmt, so lautete die Übersetzung, und es wurde ebenso der Sonnengöttin Amaterasu zugerechnet wie der Fächer und der Spiegel, mit dem sie aus einer Höhle gelockt wurde.
    Das Schwert befand sich in Yakups Besitz. Und sollte es Amaterasu je gelingen, das Dunkle Reich zu verlassen, dann würde er ihr diese Waffe wieder zurückgeben. Solange sie aber in der Verbannung ihr Dasein fristete, würde er die Waffe behalten. Sie gab ihm auch die Sicherheit, die er brauchte, um gegen Shimada kämpfen zu können. Alles andere hatte Zeit, auch die Befreiung der Göttin.
    Die beiden Hubschrauber standen auf einer flachen Hügelkuppe. Ihre unterschiedlich großen Kufen hatten sich tief in das Gras gedrückt, das auf diesem hier oben weichen und wenig felsigen Boden einen dichten Bewuchs zeigte.
    Normalerweise ließen Soldaten ihre Geräte nie ohne Bewachung zurück. Wahrscheinlich war es auch hier nicht geschehen, aber von den Männern sah Yakup nichts.
    Er beschleunigte seine Schritte. Die Unruhe in ihm hatte sich verstärkt, und plötzlich spürte er die Faust, die sich in seinen Magen hineindrängte. Er hatte den ersten Soldaten gefunden. Der Mann lag auf der Seite, und sein Gesicht war voller Blut.
    Yakup schaute sich um. Erst als er keinen Gegner mehr sah, bückte er sich und drehte den Toten auf den Rücken. Auch als Unsichtbarer ließ er die Vorsicht nicht außer acht.
    Er sah die Wunde trotz des noch frischen Bluts und wußte sofort, wie dieser Mensch ums Leben gekommen war. Shimada hatte ihn mit einem seiner Wurfsterne getötet.
    Waffen besaß er genug. Da brauchte er sich nicht nur auf das Schwert zu verlassen. Er konnte auch mit der Würgeschlinge perfekt umgehen. Yakup war davon überzeugt, daß er sie diesmal ebenfalls bei sich trug. Er setzte seinen Weg fort und brauchte nicht weit zu gehen, als er den zweiten Toten entdeckte.
    Der Mann lag näher am Hubschrauber als der erste. Shimada hatte ihn auf die gleiche Art und Weise getötet wie auch den anderen Mann. Obwohl es niemand sah, nickte Yakup, als wollte er sich selbst bestätigen, ebenso die Vermutung des Japaners Gazza, der schon davon gesprochen hatten, daß seinen Männer alle tot waren.
    Das befürchtete der jetzt auch.
    Eine wahnsinnige Wut und ein unberechenbarer Zorn durchfluteten ihn. Shimada hatte dieses mörderische Spiel angereizt, aber Yakup war bereit,

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