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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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vermag die Explosion einzuleiten. Dies Fünkchen aber haben die beiden selber in das Dynamit geworfen, als sie hier mit dem Funkgerät arbeiteten. Für uns bleibt die Frage zu beantworten, ob die beiden schon dazu gekommen sind, irgendwelche drahtlose Nachrichten auszusenden, oder ob sie bereits bei den Vorversuchen vom Schicksal ereilt wurden. Denn die andere Frage, auf wessen Veranlassung und in wessen Auftrag Lopez und Juliano dies unternommen haben, die brauche ich nicht mehr zu beantworten. Ich bin sicher, daß es meine alten Freunde von der Wolframkompanie sind, die auf irgendwelche Weise von unseren Plänen Wind bekommen haben. Vielleicht läßt sich darüber noch Näheres erfahren.«
    Gefolgt von John Workmann ging Webster zu den Leichen hin und begann deren Kleidung zu untersuchen.
    »Die Papiere der Toten muß ich ja auf jeden Fall an mich nehmen«, sagte er, während er dem Rock Julianos eine Brieftasche entnahm und auch in der Kleidung von Lopez allerlei Papiere fand. Sorgsam durchblätterte er seinen Fund und stutzte plötzlich.
    »Sehen Sie, Mr. Workmann. Da haben wir’s.«
    In der Tat fand sich in den Papieren von Lopez eine freilich ziemlich roh gezeichnete Landkarte, welche die genaue Marschroute bis zu diesem Lager hin enthielt. Es fanden sich weiter eingehende Aufzeichnungen über die vermutliche Richtung des Weitermarsches, den Webster und John Workmann allein angetreten hatten. Es fanden sich schließlich kurze Mitteilungen, die in möglichst gedrängter Sprache aufgeschrieben waren. Dabei war unter jedem Wort auch eine Niederschrift desselben in Morsezeichen vorhanden.
    »Es ist vollkommen klar«, meinte Webster, während er das Papier John Workmann hinhielt, »daß Lopez diese Mitteilungen an seine Auftraggeber funken wollte. Da er das Morsealphabet nicht beherrscht, hat er sich seine Nachricht erst in Morsezeichen aufgeschrieben, wie Anfänger das häufig tun. Dann konnte er die Nachrichten nach dieser Niederschrift bequem heruntertasten. Hoffentlich ist noch nichts davon in die Welt hinausgefunkt worden.«
    Mit steigendem Interesse durchlas John Workmann diese Notizen. Ihr Inhalt sprach zur Genüge: Lopez an C. d. W.
    »Das ist die Wolframcompany«, sagte Webster.
    John Workmann las den Inhalt der Aufzeichnungen weiter: »… Sehr schneller Aufbruch von Fernando… zwanzig Maultiere… viel Dynamit… Webster mit anderem sehr jungen Amerikaner Workmann zusammen, gemeinsamer Marsch… elf Tagereisen bis in das obere Tal des Bengo… Amerikaner sprachen von Gold… scheinen großen Schatz holen zu wollen.«
    Während John Workmann halblaut las, kniff Webster die Lippen zusammen. Jetzt brach er los:
    »Pfui Teufel. Da denkt man, mit alten zuverlässigen Führern zu arbeiten, und wird in dieser Weise bespitzelt. Es ist von größter Wichtigkeit, daß noch kein Wort von diesen Nachrichten in die Welt hinausgefunkt wurde. Sonst müßten wir alle unsere Vorhaben von Grund auf ändern… Nun, eine Antenne ist schließlich ein Ding, das man nicht verbergen kann. Ich werde es aus unseren Treibern schon herausbekommen, ob die beiden hier eine Antenne gespannt hatten oder ob sie noch bei den Vorbereitungen waren.«
    Die Treiber kamen zurück. Sie hatten die Gruft vorbereitet. Schweigend senkte man die sterblichen Überreste von Lopez und Juliano hinab. Webster sprach ein kurzes Gebet und dann fielen die Schollen wieder in die Tiefe. Ein schlichtes Holzkreuz mit den Namen und dem Todestag der Verunglückten wurde darauf gepflanzt, schwere Steine wurden darüber gewälzt, damit nicht Wildkatzen oder andere Raubtiere den Frieden der Gruft störten. Eine Stunde später brach die ganze Karawane unter der Führung Websters auf und zog jener Stelle entgegen, wo der Goldschatz verborgen lag. James Webster und John Workmann ritten an der Spitze des Zuges.
    »Ich glaube, Mr. Workmann, es ist klar, daß die Treiber von den Plänen der beiden Toten keine Ahnung haben. Wenn ich die ganze Sachlage noch einmal überdenke, komme ich immer mehr zu dem Schluß, daß wir bei manchem Unglück doch noch viel Glück gehabt haben. Keiner der drei Burschen da hat irgend etwas von einem Draht gesehen. Ich habe sie alle einzeln verhört. Wäre etwas Derartiges passiert, hätte ich es sicher herausbekommen. Es steht für mich fest, daß die beiden Verräter nicht dazu gekommen sind, ein einziges Wort dieser Nachrichten hinauszufunken. Ihr Schicksal hat sie bereits bei den Vorbereitungen ereilt. Und das ist gut so… gut für uns,

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