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John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär

Titel: John Workmann - Vom Zeitungsjungen zum Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Uhr. Folgte dem Gange des Zeigers… eine Minute… zwei Minuten… drei Minuten. Ein bösartiges, belferndes Krachen schoß hinter jener Felsenecke hervor und grollte und rollte durch das enge Tal.
    »So, jetzt in den Sattel und zurück zu unseren Leuten!«
    James Webster hatte den Tieren alles Gepäck abgenommen, nur zwei Wolldecken und ein wenig Proviant behalten.
    »Aber, Mr. Webster! Unser Gold! Wollen wir denn kein Gold mit in das Hauptlager nehmen?«
    James Webster lachte.
    »Wie denken Sie sich denn den Fortgang der Dinge, Mr. Workmann? Wenn wir jetzt etwa zwei Maultierlasten Gold dorthin mitnehmen, gibt es doch nur zwei Möglichkeiten. Wir lassen sie dort, und die Leute kommen hinter unser Geheimnis. Das ist gleichbedeutend mit dem Verlust des Goldes, vielleicht sogar mit dem Verlust des Lebens. Oder aber wir schleppen das Gold wieder hierher zurück. Sie werden einsehen, daß wir es dann schon besser gleich hier lassen, wo es ist.«
    Diesen Argumenten konnte sich John Workmann nicht verschließen. Immer wieder traf der erfahrene Prospektor das Richtige und überwand Schwierigkeiten, die John Workmann noch gar nicht richtig erkannt hatte. Immer größer wurde das Vertrauen John Workmanns zu der Tüchtigkeit und Klugheit dieses Gefährten, den ihm ein Zufall erst vor wenigen Wochen in den Weg geführt hatte. Immer fester auch wurde sein Entschluß, die Ausbeutung dieses gewaltigen Fundes nur Hand in Hand mit James Webster bis zum Ende durchzuführen.
    Einem Drange folgend, ritt er dicht an Webster heran und drückte ihm impulsiv die Rechte. Verwundert blickte der auf.
    »Hallo, Mr. Workmann, was haben Sie?«
    »Ich wollte Ihnen sagen, Mr. Webster, daß wir immer zusammenbleiben wollen, daß wir dieses Geschäft bis zum letzten Ende zusammen machen wollen.«
    »Gewiß, Mr. Workmann. Bis wir unseren Schatz in Sicherheit haben. Wir sind noch nicht soweit. Es wird noch manche Schwierigkeiten geben.«
    »Nein, Mr. Webster, länger noch wollen wir zusammenbleiben. Wir wollen die Ausbeutung unseres Fundes, die Erwerbung und Ausnutzung der Claims gemeinschaftlich durchführen.«
    James Webster blickte John Workmann eine kurze Weile prüfend an. Dann erwiderte er dessen Händedruck kräftig und herzlich.
    »Wenn Sie es wollen, Mr. Workmann, wenn Sie es ehrlich und redlich wollen, so bleibe ich auch weiter… für immer mit Ihnen zusammen.«

36. Kapitel
    Die Glut der Mittagssonne brannte auf das Tal herab, in dem die Hauptexpedition lagerte und auf die Rückkehr der beiden Führer wartete. Achtzehn Maultiere, bequem an langen Leinen angepflockt, weideten und lagen zum Teil gesättigt und faul ausgestreckt, wo ein Baum ihnen ein wenig Schatten bot. Noch fauler waren die indianischen Treiber. Die lagen in ihren malerischen Kleidern im vollen Schatten, rauchten, spuckten und rafften sich nur von Zeit zu Zeit zu einem kräftigen Schluck aus der Matekanne auf. Ab und zu griff einer zum Tabaksbeutel, drehte sich mit geschickten Fingern eine neue Zigarette.
    Diese drei Gauchos waren mit ihrer augenblicklichen Stellung restlos zufrieden. Eine so wundervolle Gelegenheit, sich einmal gründlich auszufaulenzen, hatten sie schon lange nicht mehr gehabt. Seit fast einer Woche waren die beiden Gringos, die sie geheuert hatten, verschwunden. Seit fast einer Woche beschränkte sich ihre ganze Arbeit auf Essen, Trinken und Schlafen. Denn die beiden Caballeros, Sennor Lopez und Sennor Juliano, kümmerten sich kaum um sie und machten ihnen keinerlei Vorschriften. Die steckten vielmehr den ganzen Tag in der Höhle, in der die weißen Herren das ganze Gepäck untergebracht hatten.
    Nur einen Wunsch hatten die drei Treiber, daß die beiden Gringos, diese beiden Nordamerikaner, noch recht lange fortbleiben möchten. Sennor Lopez und Sennor Juliano hatten in der Tat in der Höhle zu tun. Man konnte die Wahl, welche die Herren Murphy und Finnigan in der Person des Sennor Lopez getroffen hatten, nur bedingt eine glückliche nennen. Freilich am Wollen fehlte es nicht. Lopez hatte die felsenfeste Absicht, seinen Auftraggebern in Valparaiso alles Wissenswerte zu funken. Und er hatte genug des Wissenswerten in Erfahrung gebracht und, soweit es seine recht mangelhaften Kenntnisse des Alphabetes gestatteten, sogar niedergeschrieben. Aber sein Können war nicht so stark wie sein Wollen. Trotz aller gedruckten Erklärungen, die jener Sendung aus Valparaiso beilagen, wollte es ihm nicht gelingen, das Funkgerät in Betrieb zu bringen. Am Tage nach dem

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