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JoJo Und Ich

JoJo Und Ich

Titel: JoJo Und Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Bernal
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weiblichen Teil der Menschheit zu tun; vor ihm war kein Bikini sicher, der sich an den Stränden von Provo zeigte. Lisa, ebenfalls Kanadierin, studierte die Ökologie der Inseln und engagierte sich für Umweltschutzprojekte.
    Dieser angeblich so bissige Delfin aber machte uns allen zu schaffen. Genaues wusste man nicht über ihn, nur dass er etwa zweimal im Monat in der Nähe des Hotels gesichtet wurde. Es hieß, er falle arglose Schwimmer an, und dann könne es auch schon mal Bisse und ordentliche Püffe setzen. Wer würde das nächste Opfer sein?
    Während meiner ersten beiden Wochen als Lehrer sah ich nichts von diesem Delfin-Raubein, und dem Tag, an dem er auftauchen würde, fieberte ich auch nicht unbedingt entgegen, schon gar nicht nach der Geschichte, die Daniel erzählt hatte. Demnach war Julia, ein sechsjähriges Mädchen, unter die Wasseroberfläche gezogen und dann in Richtung offenes Meer verschleppt worden. Als das Kind japsend wieder auftauchte, dachten die Leute gleich an einen großen Meeresräuber und schrien um Hilfe. Daniel, der an dem Tag Dienst als Wasserwacht hatte, war sofort losgestürmt.
    Als er das Mädchen erreichte und Richtung Strand zu ziehen begann, spürte er, wie sich Reihen spitzer Zähne um seinen Arm schlossen. Er riss sich los und schwamm mit dem Mädchen weiter.
    »An der Stelle, an der die Mutter Julia entgegennahm, war das Wasser nicht einmal mehr hüfttief«, berichtete er. »Aber kaum hatte ich das Kind abgeliefert, da ging dieser Kerl mit seinen hundertfünfzig Kilo auch schon wieder auf mich los.« Seine Stimme bebte immer noch etwas, als er erklärte, weshalb er, Tauchlehrer und ein Schrank von einem Mann, ebenfalls hatte gerettet werden müssen.
    Was mochte das bloß für ein Delfin sein? Und wenn schon einem Kraftprotz wie Daniel die Knie weich wurden, wie würde das Tier dann erst mit mir umspringen? Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis ich ihm einmal begegnen würde. Würde ich dann wohl allein sein oder womöglich mit einer Gruppe von Tauchschülern zusammen, für deren Sicherheit ich verantwortlich war?
    Die Antwort auf diese Fragen sollte mich schockieren und absolut verblüffen.
    Jeder Tag brachte mich der Begegnung mit der Bestie unweigerlich näher. Die Wasserskilehrer, die schon in der letzten Saison hier gewesen und mit dem Auftauchen des Delfins am besten vertraut waren, hatten uns alle gewarnt. Und tatsächlich, drei Wochen nach Beginn der Saison war der Delfin wieder da.
    Jeder Tauchlehrer betreute drei bis sechs Anfänger. Der Unterricht fand zunächst in Strandnähe statt, wo das Wasser ungefähr drei Meter tief war. Ich hatte Glück und war an dem Tag Tauchmeister, hatte also vom Strand aus zu beobachten, ob auch jeder nach seinem Tauchgang wieder auftauchte. Da das Wasser meistens so klar war wie in einem Swimmingpool, konnte man genau mitverfolgen, was sich unter der Oberfläche abspielte. Und es war auch sofort zu erkennen, wenn etwas Ungewöhnliches geschah. Plötzlich kamen vier junge Leute auf mich zugerannt und deuteten erregt auf eine der Tauchgruppen.
    »Hai!«, schrien sie.
    Rings um eine graue, glänzende Silhouette sah ich drei Tauchschüler auftauchen. Eine der Personen war außer sich vor Panik und dem Ertrinken nahe, die anderen beiden ruderten wie wild mit den Armen, um sich an den Strand zu retten.
    Deutlich sah ich den dunklen Umriss des Räubers, seine Rückenflosse, die das Wasser zerschnitt. Mir war klar, dass er die Leute erreichen würde, bevor sie in Sicherheit waren. Konnte ich noch rechtzeitig dort sein? Und was dann?
    Erst im Näherkommen erkannte ich, dass es sich um einen Delfin handelte und nicht um einen Hai. Allerdings blieb mir keine Zeit, meine Erleichterung auszukosten. Eine gut dreißigjährige Frau patschte in ihrem ganzen Entsetzen so kopflos auf den Strand zu, dass sich ihr Tauchgeschirr total verhedderte. Daniel, Lisa und ich stürzten uns in die Wellen und versuchten der Frau ihre schwere Sauerstoffflasche abzunehmen, von der sie zu Boden gedrückt wurde, obgleich man an der Stelle bereits hätte stehen können.
    »Los, auf die andere Seite und dreht sie um, bevor sie ertrinkt!«, rief ich.
    Daniel tauchte, um der armen Frau aufzuhelfen, aber der Delfin drängte sich zwischen die beiden und planschte so heftig, dass Daniel nichts ausrichten konnte. Dann versuchte Lisa ihr Glück, aber der Möchtegernhai war einfach viel schneller.
    »Sie ertrinkt, wenn wir nichts tun!«, schrie Lisa.
    Ich überlegte fieberhaft,

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