Jomikel
Sie brauchten ein Floß. Und das schnell wie Joy anhand der zunehmenden Risse bemerkte.
„
Wir brauchen schnellstmöglich ein Floß,
“ rief Joy seinen Gefährten zu sobald sie in Hörweite kamen. „
Das Eis bricht komplett auf!
“
Es war schwierig in der immer kürzer werdenden Zeit ein Floß zusammenzubinden. Vor allem da Czarn sofort vom Eis musste. Zirkon und Joy konnten, trotz zahlreicher kleiner Risse, noch darauf verbleiben. Sie schafften es gerade noch rechtzeitig eine Art von Grundgerüst zu bauen, auf dem sich Czarn in Sicherheit bringen konnte. Er stand jeweils mit seinen drei Beinpaaren auf zwei langen Holzbalken, die miteinander durch noch wenige Holzstreben verbunden waren. Immerhin hielt das Eis noch, sobald Czarn darauf stand.
Zirkon und Joy befestigten noch weitere Hölzer an diesen beiden Hauptbalken und den Streben solange das immer brüchiger werdende Eis sie trug. Czarn hatte indessen aus Holzresten einige lange Stangen gefertigt, mit denen sie sich dann vorwärtsschieben konnten. Als dann die Risse immer größer, und das knacken lauter wurde, suchten auch Zirkon und Joy einen Platz auf dem provisorischen Floß. Wobei noch nicht einmal sicher war, das es ihr Gewicht auf dem Wasser auch tragen würde.
Wie sich dann aber herausstellte, trug das Floß sie. Allerdings bekamen sie nasse Füße, da sich die beiden Holzbalken komplett unter Wasser einpendelten. Aber immerhin gingen sie nicht unter. Unter sich nur das Floß das sie vor den vielen Metern zum Meeresboden trennte und neben sich zahlreiche größere und kleinere Eisschollen. Nur unterbrochen von den, noch immer vorhandenen, Felsen die aus dem Wasser ragten. Mittels der von Czarn angefertigten Stangen konnten sie feststellen, das der Meeresboden gar nicht mal so weit unter Ihnen lag wie vermutet. Das hatte Joy allerdings schon vorab vermutet, aufgrund der Tatsache das Felsen um sie herum aufragten. Da diese nicht weit voneinander entfernt waren, konnte der Boden zwischen ihnen auch nicht tief sein.
Mittels der Stangen bewegten sie das Floß dann zwischen den Felsen in Richtung des vermuteten Ufers. Also in die Richtung, in der sie es vorhin zu Fuß versucht hatten. Diese Richtung konnte Joy anhand der ihm nun bekannten Felsen bestimmen.
„
Interlink aktiv
“.
Eine tiefdunkelblaue Fläche baute sich auf, in der zahlreiche Lichter leuchteten. Im oberen Drittel dieses Bildes zog eine Kette von Symbolen vor Joy’s inneren Auge vorbei. Was sie bedeutete konnte Joy nicht sagen. Plötzlich verschwand wieder alles.
„
Interlink inaktiv
“.
Es hatte wieder nur einen Sekundenbruchteil gedauert, aber es brachte Joy aus dem Gleichgewicht und wenn Czarn ihn nicht schnell gehalten hätte, wäre er ins kalte Wasser gefallen. So blieben nur, wie bisher, die Füße nass. Da auch Zirkon Schwierigkeiten hatte sein Gleichgewicht zu halten, brauchte Joy keine Erklärung der Ursache seines Schwankens abzugeben. Joy hoffte das seine Kybernetik baldmöglichst eine Methode fand diese ungewollten Datenübertragungen zu Beenden oder unter Kontrolle zu bekommen.
Langsam schob sich ihr Floß, gegen den Schneesturm durch die zahlreichen Eisschollen. Es war kaum ein Problem, solange sie sich zwischen den Felsen aufhielten, an denen sie ihre Stangen verankern konnten. Nun aber blieb diese Felsgruppe hinter ihnen zurück und das Wasser des Eismeeres wurde tiefer als ihre Stangen hinabreichen konnten. Ihnen blieb nur ein paddeln übrig, ähnlich dem wie in Joy Heimatwelt die Gondoliere von Venedig ihre Gondeln vorwärtsbewegten. Es ging langsam voran. Aber immerhin voran.
Nach und nach forderte die Anstrengung aber ihren Tribut. Zirkon und Joy mussten immer wieder Pausen einlegen und dann ruhte die Last des Vorantreibens bei Czarn. Als wieder ein kleineres Feld von Felsen auftauchte, verankerten sie dort das Floß um Kräfte zu sammeln. Zudem machte sich bei Joy wieder ein beginnender Hunger bemerkbar. Czarn hatte noch einige Schneehasen bei sich aber auf dem Floß konnte kein Feuer entfacht werden um sie zuzubereiten. Allerdings machte Czarn Joy auf eine Fischart aufmerksam, die auch roh sehr gut munden würde. Sie war nur schwierig zu fangen da sie recht quirlig unter der Wasseroberfläche hin und herflitzte.
Mit seinem Schwert hatte Joy da kaum eine Chance, trotz kybernetischer Unterstützung. Es war schwierig genug das Gleichgewicht auf dem Floß zu halten. Czarn hatte es da sehr viel einfacher mit. Er warf ein Netz aus und konnte so zwei der Fische
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