Jomikel
fangen. Allerdings hatte Zirkon mit seiner Methode, eines kurzen Feuerstoßes mit seinem Lichtwerfers ins Wasser, mehr Erfolg. Das Wasser kochte kurz auf und etwa ein Dutzend der Fische trieben leblos an der Wasseroberfläche. Und sie mundeten wirklich recht gut, wenn auch fremdartig für Joy’s Geschmacksnerven. Sie stillten aber auch den Hunger.
Czarn war bei Zirkons Fischfangmethode nur kurz zusammengezuckt, hatte sich aber gleich wieder beruhigt. Aber auch Joy war für einen Sekundenbruchteil alarmiert gewesen. Aber er hätte auch nicht eingreifen können, da Zirkon sich auf der anderen Seite des Floßes befand. Immerhin hätte Zirkon in den letzten Stunden mehr als genug Gelegenheiten gehabt den Czaart-Käfer zu töten, wenn er es denn vorgehabt hätte. Auch er aß einige der kleinen Fische um seinen Hunger zu stillen.
Der Schneesturm ließ auch die nächsten Stunden nicht nach, während sie das Floß bis in Sichtweite des Ufers bringen konnten. Dann blockierte allerdings eine hohe Eisbarriere ihr weiterkommen. Über Czarns Körper kletterten Zirkon und Joy hinauf und halfen anschließend Czarn beim emporklettern derselben, obwohl er diese Hilfe kaum nötig hatte. Joy blickte zum Ufer des Eismeeres hinüber und erkannte recht schnell, das ihnen eine anstrengende Kletterei bevorstand. Die Entfernung bis zum eigentlichen, mit Schnee bedeckten Ufer, betrug rund „Zweihundertundsechs Meter“, wie Joy in seinem rechten Auge eingeblendet bekam.
„
Es sind rund Zweihundert Längen
“, gab Joy seinen Gefährten bekannt. „
Allerdings recht zerklüftet. Es wird eine mühselige Kletterei werden.
“
„
Wir sollten vorher eine weitere Pause einlegen und ein Feuer für die letzten Schneehasen entfachen.
“ Gab Czarn von sich. „
Die Eisbarriere wird nicht so schnell verschwinden und mit besseren Kräften sollte sie besser zu überwinden sein.
“
Zirkon nickte nur zustimmend und kletterte wieder zum Floß hinab um von dessen Holz für das Feuer etwas nach oben zu werfen. Mit Hilfe von Czaarts Lichtwerfer wurde es in sekundenschnelle trocken und begann zu brennen. Joy half Zirkon derweilen nach oben zu gelangen und wenig später brutzelten die letzten von Czarns Schneehasen über dem Feuer. Czarn hatte sich zudem so hingesetzt, das Zirkon und Joy vor dem heftigen Schneetreiben und dem eiskalten Wind geschützt saßen.
„
Macht Dir der Wind denn nichts aus?
“, fragte Joy Czarn während er die brutzelnden Schneehasen betrachtete.
„
Es ist noch kein richtiger Sturm, Jomikel.
“ Antwortete Czarn. „
Er macht mir momentan nicht viel aus.
“
*
Der optische Blick in die Dunkelheit zeigte RX-23125S immer mehr Bioluminzenz der hiesigen Lebewesen. Das entsprach dem Inhalt der Datensätzen in seiner Datenbank über dieses Eismeer. Auch wenn diese, nach neuesten Erkenntnissen, anscheinend veraltet war. Die Aufgabe, die RX-23125S erfüllen sollte, war inzwischen auch gefährdet. Der aufzubauende Invasionspunkt sollte sich über dem Bezirk RX-23000 befinden und nicht weit davon entfernt. Für Sonde RX-23125S hieß das nun, das sie einen Weg zurück zum eigentlichen Invasionspunkt finden musste. Momentan war das allerdings nicht möglich, da eine starke Strömung den Sondenkörper mit sich zog.
Eine Schallwellenanalyse der näheren Umgebung zeigte RX-23125S, das der Meeresboden nur knapp Sechsunddreißig Meter unter dem Sondenkörper mit einer Geschwindigkeit von derzeit rund Einem Metern pro Sekunde vorbeizog. Tendenz steigend! RX-23125S war in einer immer stärker werdenden Sogströmung gefangen die permanent zunehmen würde. Laut Datenbank gab es in diesem Eismeer nur einen Ort, der solch eine starke Strömung unterhalb der Meeresoberfläche aufbauen konnte. Und auch, wenn der eigentliche Gefahrenpunkt noch sehr, nämlich eine halbe Regionslänge, weit entfernt war. Sonde RX-23125S war in dieser Strömung gefangen.
Aber da die Geschwindigkeit noch gering war, gab es genug Chancen dem Verhängnis zu entgehen. Sonde RX-23125S versuchte daher mit den noch vorhandenen Tentakeln den Meeresboden zu erreichen um sich zu verankern. Aber es war aussichtslos. Zum einen war der Boden zu schlammig um den Tentakeln halt zu geben und zum anderen war er fast immer zu tief für eben diese. Nur selten gab es Erhebungen, die Sonde RX-23125S mit den Tentakeln überhaupt erreichen konnte. Auch ergab die Schallwellenanalyse, das kein Nicor in der Nähe war, an dem sich Sonde RX-23125S hätte festhalten und sich somit aus der
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