Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jomikel

Titel: Jomikel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
Vorbeiflug hatte rund eine Stunde gedauert. Dabei hatte er keine Hinweise
auf die Funktion dieser gigantischen Säulen entdecken können. Nur
die Vermutung, das sie etwas mit der Klimaregelung zu tun hatten gab
er nicht auf. Statische Funktionen, zum halten des Torusbodens etwa,
konnten sie unmöglich haben. Eigentlich mussten diesen Säulen schon
unter ihren Eigengewicht zerreißen.
    Kurz nach diesem imposanten Vorbeiflug hatte er die ARCHE mehr in die Mitte
der Region gesteuert. Bisher war er immer sehr nahe an dem östlichen
Steilhang entlang gesegelt. Nun war es besser, wenn er mehr zur Mitte
der Region hinsteuerte. Der Grund dafür lag in der Speichenöffnung
über ihm. In regelmäßigen Abständen lag dort der Ursprung eines fünftägigen
Sturmes. Den zeitlichen Abstand hatte er mit rund 72 Tagen berechnet.
Der nächste Sturm musste irgendwann demnächst losbrechen. Und dann
war es besser, wenn er ihn genau von hinten zu spüren bekam und nicht
schräg von der Seite. Die Gefahr vom Sturm auf den Steilhang geworfen
zu werden war einfach zu groß. Im Laufe der letzten Tage hatte er
auch seine anfängliche Höhe von 25 Kilometern auf 2 Kilometer gesenkt.
    Tage später war dann der Sturm losgebrochen. Diesmal hatte Joy aufgepasst und
mitverfolgen können, wie der Sturm entstand. Zuerst war es eine kleine
dunkle Wolke, dicht unter der Speichenöffnung gewesen. Trotz der Dunkelheit
hatte er durch das Fernrohr sehen können, das sich eine Öffnung in
der Speiche bildete. Durch diese Öffnung quoll die immer größer werdende
Wolke heraus. Es dauerte etwa zwei Stunden bis die ARCHE unter den
ersten Windböen zu schlingern begann.
    Während dieser zwei Stunden war die dunkle Wolke immer größer geworden. Dabei
war offensichtlich geworden das diese Wolke nicht nur aus Wassertropfen
sondern auch aus festen Materialien bestand. Was genau diese Materialien
waren sollte er erst später erfahren. Zuerst waren es Windböen mit
denen Joy zu kämpfen hatte. Die ARCHE befand sich inzwischen etwa
200 Kilometer südlich der zentralen Kabel. Etwas östlich der Mitte
und in einer Höhe von etwa 2000 Meter.
    Damit lag sie genau im Zentrum des Sturmes. Selbst wenn er wollte, konnte er
nun keine Landung mehr vornehmen. Der Sturm fegte die ARCHE nur so
über die Landschaft hinweg und drückte sie dabei auf etwa 1000 Meter
über den Torusboden hinab. Als nicht weit vom Schiff ein Baumstamm
an der ARCHE vorbei in den Boden aufschlug wusste Joy, um was es sich
bei den festen Bestandteilen der Wolke handelte.
    Die Speiche über dieser Nachtregion musste über Pflanzenbewuchs verfügen. Schließlich
musste der Baumstamm ja irgendwo gewachsen sein. Anscheinend fielen
innerhalb des 72 Tage dauernden Zyklussees alte abgestorbene Bäume
zur Speichenöffnung hinab und sammelten sich dort mit herabfließenden
Wasser. Wenn sich dann die Speiche öffnete fiel alles in einem Regen
hinab zum Torus. Mit dem Regen fielen nicht nur ganze Baumstämme herab,
sondern auch zahlreiche Äste, Blätter und Rindenstücke.
    Während der nächsten Tage kam Joy nicht zum schlafen. Mit Hilfe seiner Kybernetik
zwang er sich zum Wachbleiben. Um ihn herum fielen ab und zu Baumstämme
vorbei. Am dritten Tag des Sturmes prallte einer der Stämme auf die
Hütte auf. Der dabei entstehende Ruck warf die ARCHE fast aus dem
Ruder. Zum Glück passierte es, als die ARCHE mit großer Schräglage
durch den Sturm preschte. Der Ballon bekam nicht einmal einen Kratzer
ab.
    Als der Sturm nach Fünf Tagen endlich nachließ, konnte Joy gerade noch die
Kraft aufbringen um die ARCHE einigermaßen sicher zu landen. Nur ungenügend
sicherte er sie, bevor er vor Erschöpfung zusammenbrach. 
    Das zwitschern eines Vogels weckte ihn wieder. Die Arche lag noch immer so am Boden
wie er sie gelandet hatte. Er stand auf und fühlte sich wie gerädert.
Außerdem hatte er einen Mordshunger und Durst. Er musste ziemlich
lange geschlafen haben.
    "ZWEIEINHALB TAGE.""
    Kein Wunder das er sich wie zerschlagen fühlte. Er suchte in den Überresten der
Schiffshütte nach Nahrung und befriedigte seine Grundbedürfnisse.
Dann sah er sich die Schäden am Schiff an. Die Hütte hatte am meisten
abbekommen. Einige Taue die den Ballon hielten waren gerissen und
das Segel an den Rändern ausgefranst. Ansonsten hatte die ARCHE keine
weiteren Schäden erlitten. Sie hatte somit ihre Feuerprobe überstanden.
    Die nächsten Tage verbrachte Joy damit die ARCHE zu

Weitere Kostenlose Bücher