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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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war fünf Minuten vor zwölf. Gleich würde er beginnen. Schon stiegen Lustgefühle in ihm auf. Er barst vor Energie, dass es beinahe schmerzte, und eine Erregung erfasste ihn, wie er sie noch nie empfunden hatte.
    Plötzlich verflog dieses Hochgefühl. Simon hielt mitten in seiner Bewegung inne und starrte mit wildem Blick in die dunklen Ecken der Kapelle. Wo war Tim? Er hatte ihm versprochen, bei der Schwarzen Messe zugegen zu sein – hatte es fest zugesagt.
    Verwirrung erfasste ihn. Er wollte sich erneut in jenes Hochgefühl und jene Ekstase versetzen, die er auch beim Anblick von Peppers Körper auf dem Altar empfinden würde. Das sagte er Pepper und ergötzte sich an den eigenen Worten, während die unsichtbaren Zuhörer erstarrten.
    „Sie hatten recht – er ist wahnsinnig“, sagte der Kriminalbeamte leise zu Miles. „Wir müssen ihn ablenken.“
    „Das ist zu gefährlich“, antwortete einer der Männer gepresst. „Wir hätten nicht genügend Zeit und könnten höchstens einen der drei retten …“
    Simon runzelte die Stirn. Es war beinahe so weit. Wo blieb dieses Hochgefühl, das er fühlen wollte – fühlen musste? Wo war Tim? Er hatte doch versprochen zu kommen. Einen Moment blickte er sich suchend um.
    Pepper beobachtete ihn. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, und sie merkte, wie sich Simons Sinne noch mehr verwirrten. Jetzt – jetzt musste es ein. Ein besserer Zeitpunkt würde nicht mehr kommen.
    Draußen auf dem dunklen Gang flüsterte der Inspektor Miles zu: „Wir haben einen Scharfschützen dabei und werden ihn in Stellung bringen. Aber zurzeit kann er nichts tun. Die anderen sind im Weg.“
    Pepper ergriff Olivers Schulter, und er sah zu ihr auf. Sie blickte zum Gang hinüber, und er begriff sofort. Das Band zwischen ihnen war zwar noch jung, aber gleichzeitig uralt. Es war schon bei seiner Geburt entstanden.
    Pepper wollte, dass er loslief. Oliver wusste, dass einer von ihnen sterben würde, allerdings nicht, wer. Aber er sollte laufen, und er würde es tun.
    Ihre Finger lagen immer noch auf seiner Schulter, und sie beobachtete Simon, der gegen die Verwirrung seines Verstandes ankämpfte. Plötzlich drehte er den Kopf.
    Das war der Augenblick.
    Pepper ließ Olivers Schulter los, und er rannte davon. Simon rief ihm nach und hob die Pistole. Im selben Augenblick sprang Pepper auf und stellte sich ihm in den Weg, um ihr Kind zu beschützen. Doch Mary stieß sie mit erstaunlicher Kraft zu Boden und warf sich mit vorgestreckten Armen gegen seine Brust.
    Die Kugel tötete sie auf der Stelle. Ihr lebloser Körper lehnte noch an Simon, als das Geschoss des Scharfschützen in seinen Kopf drang.
    Während der Tod nach ihr griff, sah Mary eine Frau, die mit ausgestreckten Armen auf sie wartete, und ein ungeheures Glücksgefühl durchströmte sie. Im Schatten hinter der Zigeunerin stand Philip. Während sie zu ihm schwebte, trat die Zigeunerin beiseite, damit sie die Szene betrachten konnte, die sie gerade verlassen hatte. Und sie sagte: „Es ist vorüber. Das Kind ist gerettet.“
    Noch ganz betäubt sah Pepper die Männer aus dem Gang stürzen – Polizisten und noch einer, dessen Gesicht sie kannte. Er trug einen kleinen Jungen auf dem Arm und rief ihren Namen. Er wiederholte ihn und runzelte besorgt die Stirn – da wusste sie wieder, wo sie war. Sie stand auf und warf sich ihm an die Brust, und er zog sie mit seinem freien Arm eng an sich.
    „Es ist vorbei, Pepper – alles ist vorbei. Ihr seid beide in Sicherheit.“
    Ja, sie waren in Sicherheit, aber Mary und Philip waren tot.
    „Es ist geschehen, wie es vorherbestimmt war.“
    Pepper hörte die Worte, obwohl niemand sie gesprochen hatte. Sie lächelte unsicher und formte mit den Lippen einen Namen. „Naomi …“
    Sie würde ihre Großmutter nicht wiedersehen – nicht in diesem Leben, das wusste sie instinktiv. Naomis Aufgabe aus jener anderen Welt war beendet.
    Oliver hatte seine Hand auf ihren Arm gelegt.
    „Mary hat jetzt Frieden gefunden, Oliver“, sagte sie.
    Er blickte mit ernsten Augen wissend zu ihr auf. „Ja, ich habe es gesehen“, antwortete er.
    Miles beobachtete Mutter und Sohn und erkannte, dass beide etwas verband, von dem er ausgeschlossen blieb. Aber es machte ihm nichts aus.
    „Ich hätte auf dich hören sollen“, gab Pepper später zu. Die Formalitäten waren erledigt, und sie und Oliver waren sicher in Miles’ Wohnung.
    Beide schwiegen eine Weile. Oliver lag schon im Bett.
    „Von nun an sorge ich für ihn“, fuhr

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