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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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Smoking trugen, war Carl in weißer Tenniskleidung erschienen. Seine Shorts waren so kurz, dass man sie schon als unanständig bezeichnen konnte. Sein Haar war blond, von der Sonne gebleicht und fiel ihm in unordentlichen Locken in die Stirn. Er war einundzwanzig und spielte seit seinem zwölften Lebensjahr Tennis. Er wirkte wie ein ein Meter achtzig großes Kind mit hübschen blauen Augen und glatten Muskeln, besaß jedoch einen eisernen Willen.
    Er sprach ihren Namen aus, als streichle er ihre Haut. Als Liebhaber musste er zu jener Sorte von Männern gehören, die gern küssten und sogen. Pepper wusste, dass er Blondinen mit vollem hohem Busen bevorzugte.
    Eine der Blondinen, die sich an ihn geklammert hatten, spitzte die Lippen und war nicht sicher, ob sie Peppers Anwesenheit verdrossen hinnehmen oder verärgert sein sollte. Pepper beachtete sie nicht und blickte auf Carls Füße. Der Tennisspieler war groß und muskulös und trug Tennisschuhe Größe sechsundvierzig. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, blickte er sie geradezu wollüstig an.
    „Falls Sie feststellen möchten, ob das bewusste Sprichwort zutrifft, wäre ich glücklich, es Ihnen zu beweisen.“
    Die Blondinen kicherten albern, Pepper betrachtete ihn kühl.
    „Das haben Sie bereits“, antwortete sie trocken. „Ich wollte mich nur davon überzeugen, ob Sie die Schuhe Ihres Sponsors tragen.“
    Carl wurde rot wie ein verwöhntes Kind. Pepper beugte sich vor, tätschelte seine Wange und grub die Nägel vorsichtig in seine weiche Haut. „Echte Frauen ziehen die feinsinnige Anspielung eindeutigen Angeboten vor. Solange Sie das nicht begriffen haben, sollten Sie lieber weiterhin mit Ihren hübschen Puppen spielen.“
    Carl Viners Sponsor war eine relativ neue Firma für Sportschuhe, die sich ein forsches, gehobenes Image für ihre Produkte wünschte. Pepper hatte in der Wirtschaftspresse über sie gelesen und war selbst an sie herangetreten. Der Finanzdirektor hatte angenommen, er sei deshalb in einer besseren Position, aber diese Meinung hatte sie ihm rasch ausgetrieben. Mehrere Tennisschuhfabrikanten hatten sich bereits als künftige Sponsoren bei ihr beworben, und ihre Stars durften nur mit Firmen abschließen, die sie ausgewählt hatte. Und das waren jene mit dem gesundesten finanziellen Hintergrund.
    Die Firma hatte einen Schuh entworfen, dessen Qualität und Aussehen die Konkurrenzprodukte bald vom Markt verdrängen würde. Trotzdem war es Pepper mit ihrer Sicherheit und ihrem kühlen Auftreten gelungen, den Glauben der Leute an sich selbst zu untergraben. Am Ende hatte der Finanzdirektor Alan Hart nachgeben und ihre Bedingungen annehmen müssen.
    Alan war heute Abend ebenfalls anwesend und beobachtete sie. Eine Zeit lang hatte er geglaubt, er könne Pepper in sein Bett locken, und tief in seinem Innern litt er noch immer an ihrer Zurückweisung.
    Für eine Frau, die nicht sehr groß war, bewegte Pepper sich ausgezeichnet. Jemand hatte einmal gesagt, ihr sinnlicher Gang gliche einer Mischung aus den katzenhaften Bewegungen einer Leopardin und dem hypnotischen Schlängeln einer Schlange. Sie kultivierte diesen Gang nicht sonderlich. Generationen stolzer, unabhängiger Frauen vor ihr hatten ihn entwickelt.
    Alan Hart sah, wie Pepper graziös von Gruppe zu Gruppe schritt und welch eine Wirkung sie auf ihre Umgebung ausübte. Sie verwirrte die Männer, denn sie setzte ihre Sexualität ein wie der Chirurg sein Skalpell.
    „Ich frage mich, wie sie im Bett ist.“
    Alan drehte sich herum und sagte, ohne zu lächeln, zu dem Mann neben sich. „Sie ist eine Plage.“
    Der andere Mann lachte. „Sprechen Sie aus eigener Erfahrung?“
    Er ging nicht auf die Frage ein, sondern verfolgte Pepper mit den Blicken.
    Wie hatte sie es geschafft? Wie hatte sie ihr millionenschweres Imperium aus dem Nichts aufgebaut? Erreichte ein Mann vor seinem dreißigsten Lebensjahr so viel, wäre es schon eindrucksvoll genug. Aber eine Frau, die nach eigenen Angaben nicht einmal eine solide Schulbildung genossen, geschweige denn die Universität besucht hatte?
    Alan gab freimütig zu, dass ihn dies ganz entschieden ärgerte. Frauen wie Pepper Minesse waren eine zu starke Herausforderung für die Männer. Seine eigene Frau hatte nichts dagegen, dass sie ihm geistig und finanziell unterlegen war. Mit ihr hatte er zwei Kinder gezeugt und sie mit allen materiellen Dingen ausgestattet, die sich eine Frau nur wünschen konnte. Er wurde ihr regelmäßig untreu und machte sich darüber

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