Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
nicht deine Aufgabe in diesem Leben. Du bist nicht für alles verantwortlich.“
„ Ja, JOY, das weiß ich. Aber irgendwer muss doch auf dieses Thema mal aufmerksam machen. Es ist immer schwierig, als Planer die Interessen der Firma und die des Mitarbeiters unter einen Hut zu bringen. Aber es ist nicht unmöglich, dieses Ziel zu 80 % zu erreichen. Und dadurch eine zufriedenere Wirtschaftswelt zu gestalten.“
„ Weißt du, Robert, du hast mit allem was du sagst Recht. Doch einen Punkt darfst du dabei nicht vergessen. Alles rund um das Thema Eigenverantwortung. Und da schließt sich der Kreis. Und damit kannst du dich jetzt etwas entspannter zurücklehnen.
Irgendwie hat die Welt es geschafft, oder besser, der Mensch hat es geschafft, sich immer wieder als Opfer fühlen zu wollen. Als Opfer, das keinerlei Eigenver-antwortung übernehmen will. Alles, was heute in der Welt ist, alles, was existiert, ist ein Produkt des Menschen. Der Mensch hat sich seine Welt gebaut. So, wie sie ist, wurde sie von ihm geschaffen. Jetzt mal unabhängig davon, ob das nun richtig ist oder falsch: Ich verstehe dich voll und ganz, Robert. Doch fühl dich nicht für alles verantwortlich. Arbeite an diesen Zielen, stetig und geduldig. Bringe genau dieses Projekt nach vorn, immer gesetzt den Fall, dass das dein Herzenswunsch ist. Doch schraub deine Erwartung etwas runter. Menschen wollen sich nicht in alles tief hineindenken, geschweige denn entscheiden. Viele wollen einfach nur Opfer sein. Damit lebt es sich einfacher.“
„ Ach, JOY, du tust mir gut. Ich bekomme durch dich einen anderen Blickwinkel für die Welt.
Und vor allem einen anderen Blickwinkel für meine Arbeit. Aber es tut so weh, das mit anzusehen. Ich verstehe, was du meinst, und dennoch ist es für mich schwierig, damit umzugehen. Da kommt der Mitarbeiter morgens um sechs Uhr in unsere Firma und gibt – sorry, aber so nenne ich es häufig in Sitzungen – seinen Kopf an der Stempeluhr ab. Er arbeitet nach Vorgaben und kann an fast keinem Prozess etwas verändern. Nein, nicht richtig. Er kann natürlich durch Verbesserungsvorschläge etwas verändern. Doch da mahlen die Mühlen der Zeit am Zahn der Geduld. Da muss der Einreicher eines solchen Vorschlags einen langen Atem haben. Und, weißt du was, meistens ist das dann wieder eine Arbeitserleichterung, bei der man weniger denken muss. Der ist echt irre, dieser Kreislauf.“
„ Gut, dass du das ansprichst, Robert. Das Wort Kreislauf ist ein schönes Wort. Was ist Wissen, Robert?“
„ Was meinst du damit? Ich verstehe deine Frage nicht, JOY.“
„ O.k., ich formuliere es einfacher: Das einzig wahre Wissen auf dieser Welt ist das, was wir selbst erfahren haben. Und dennoch ist es zu jeder Zeit subjektiv. Weil es eben von einem Menschen betrachtet wird. Weil es die Erfahrung zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort und nur von einem Menschen ist. Klar?“
„ Klar“, antwortete Robert, „soweit habe ich das verstanden. Aber was meinst du damit, JOY?“
„ Das, was du heute für den Mitarbeiter als einseitig oder auch eintönig benennst, kann morgen schon ganz anders sein. Weil sich die Umstände geändert haben. Weil alles eben der stetigen Veränderung unterliegt. Wenn du das begreifst, wird dein Leben leichter, und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, wird von dir auch alles, was du täglich machst, immer mehr optimiert. Du versuchst immer mehr zu vereinfachen und in Standards zu bringen.“
„ Hm – JOY, von dieser Seite aus habe ich das noch nie betrachtet, stimmt. Aber ich glaube, so ganz habe ich das auch noch nicht verstanden.“
„ Ich bringe dir ein Beispiel, von dem mir eine Fitness-trainerin erzählt hat. Fand ich damals schon spannend“, entgegnete JOY. „Es lässt sich daran gut erklären.
Vor ca. 35 oder auch 45 Jahren war die Technisierung noch längst nicht so weit fortgeschritten wie heute. Vieles wurde noch per Hand produziert.
Sie erzählte mir, dass man die Menschen damals regelrecht zu körperlicher Ruhe zwingen musste, wenn sie krank waren. Sie bewegten sich im Alltag so viel, dass manche Krankheit einfach keine Zeit zum Ausheilen hatte. Damals wurden bestimmte Bewegungen von der Physiotherapie strengstens verboten. Weil es eben einfach zu viel des Guten war. Dann schritt die Technisierung weiter voran. Immer weniger körperliche Arbeit wurde verlangt.
Dabei können wir berücksichtigen, dass der Mensch vor vielen Hunderttausenden von
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