Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
du regelmäßig mit allerlei alltäglichen Aufgaben belastet wurdest, während dir kaum Zeit für die wirklich wichtigen Dinge blieb.“
In Gedanken stimmte Robert JOY zu und warf einige Ideen ein:
„ Ein erster Schritt könnte sein, alle unnötigen Kontroll-mechanismen, die zum Tagesgeschäft gehören, zu streichen. Alles, was unnötig kontrolliert wird, unterliegt ab morgen keiner Kontrolle mehr. Allein durch diesen Büroputz schaffen wir sozusagen wieder Platz im Gehirn. Im schlimmsten Fall müssen in letzter Konsequenz Standards wieder verändert bzw. rückgängig gemacht werden.
Da stellt sich dann die Frage, ob Routinevorgänge immer wieder überprüft werden müssen oder genau dies einen viel zu hohen Kostenaufwand nach sich zieht.
Und wenn dann Platz für Neues geschaffen ist, dann darf diese Zeit mit den wirklich sinnvollen Dingen gefüllt werden.
Ein Spaziergang an frischer Luft, um dem Gehirn Sauerstoff zu geben, oder ein Bewegungsprogramm wie z.B. Brain Flow kann Wunder wirken. Das Gehirn kann man trainieren wie den Bizeps eines Arms. Es bedarf eben nur eines guten Trainingsplans und eines guten Trainers.
JOY, es gibt so einfache Methoden, um Menschen die Arbeit zu erleichtern. Den Tag schöner zu gestalten. Genau das wird mir gerade sehr bewusst.“
„ Und hier machen wir jetzt einen kurzen Stopp, Robert – bemerkst du eigentlich nicht, was los ist?“
„ Wie, was los ist, ich verstehe mal wieder nur ,Bahnhof‘.“
„ Nimm mal deine eigene Nase in die Hand.“
„ Wie meinst du das denn, JOY?“
„ Robert, stehst du nun wirklich so auf der Leitung, oder tust du nur so?“
„ Hä – was, was meinst du?“
„ Oh Mann, also gut, dann nochmal für Anfänger. Wer dreht sich im Kreis, Robert? Wer?“, fragt JOY. „Du erzählst mir gerade, dass man mit völlig einfachen Methoden Menschen die Arbeit erleichtern könnte. Ihnen den Tag schöner und ihr Leben sicher auch gesünder gestalten könnte.
Hast du eigentlich völlig vergessen, warum du hier in diesem Zimmer liegst? Warum du dich im Koma befindest? Einen Herzinfarkt hattest? Mit 40 schon den ersten Hinweis dafür bekommen hast und in all den letzten Jahren sicher immer wieder darauf aufmerksam gemacht wurdest? Doch du hast alle Zeichen ignoriert. Und genau du willst allen anderen das Leben erleichtern. Robert, jetzt werde mal wach und beginne doch erst mal mit deinem Leben. Da hast du doch genug zu tun.“
Sandy hätte jetzt gesagt: ,Robert, guck nicht so bockig.‘ Doch genau so war ihm zumute. Er wollte sich bockig fühlen. Denn JOY hatte Recht. Und das gefiel ihm gar nicht. JOY fühlte Roberts Betroffenheit und versuchte irgendwie die richtigen Worte zu finden. Doch es gab an dieser Stelle nichts mehr zu sagen. Manchmal ist es besser, ruhig zu sein.
In diesem Moment vermittelte JOY Robert ein bestimmtes Gefühl. Selten hatte Robert so etwas gespürt. Es fühlte sich an wie ein Stück Selbsterkenntnis. Wegweisend und zielgerichtet. Irgendwie empfand Robert, dass er doch nicht alles falsch gemacht hatte in seinem Leben. Er hatte sich eingebracht so gut es ging. Alles hatte seine Grenzen.
Jetzt wusste er, warum und wie sich manche Dinge bisher ereignet hatten. Warum manches sich trotz vieler Bemühungen nicht geändert hatte. Vieles machte mit einem Mal Sinn. Seit dem Tag, als er mit vierzig das erste Mal ins Krankenhaus eingeliefert worden war, hatte er sich immer wieder eine und dieselbe Frage gestellt: Was will ich überhaupt? Was sind die Kernaufgaben eines Personal-chefs? Und – sind die Antworten dieser beiden Fragen deckungsgleich?
Authentisch leben, die eigene Mitte finden, „Vorleber“ für die Kollegen sein, das war sicher ein Punkt, an dem er selbst wie auch viele andere Personalchefs zu arbeiten hatten. Das könnte seine persönliche Lebensaufgabe werden. Allerdings eine von der schwierigeren Sorte.
Und eine immer wiederkehrende Frage beschäftigte ihn auch in der folgenden Nacht: ,Nach was suche ich eigentlich?‘
Veränderungsprozesse einleiten und was unsere Gene dazu sagen:
Warum ist es so schwer, Veränderungsprozesse einzuleiten? Welcher Urmechanismus liegt darin enthalten, dass es den Menschen fast in Todesangst versetzt, wenn er sich verändern soll?
Der Mensch strebt nach Sicherheit. Komplette Wirtschaftszweige suggerieren dem Menschen immer wieder, dass es wichtig ist, in Sicherheit zu leben.
Veränderung bedeutet Neues erleben, etwas Neues
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