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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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Dick und Dünn, so wie wir es uns vor vielen Jahren einmal versprochen haben. Ich habe in den letzten Wochen viel gebetet und meditiert. Auf eine Reihe von Fragen habe ich Antworten erhalten. Ich glaube schon jetzt zu wissen, wie der Weg für unsere Zukunft aussieht. Und ich glaube, ich weiß, warum all das passiert ist. Du hattest so viele Träume. Du wolltest vielen Menschen helfen. Du wünschtest dir in deiner Funktion als Personalchef, vielen Fröschen ein angenehmeres Leben bieten zu können. Nur wenige haben dich verstanden. Aber, Robert, das ist das Leben. Ich habe in den letzten Wochen häufig in den alten vedischen Schriften meiner Yogalehre gelesen und ihnen einiges entnehmen können. Menschen glauben nicht, dass das Leben einfach sein kann. Dass es Spaß machen kann. Menschen fühlen sich schuldig, immer wieder schuldig. Sie glauben, ständig Fehler zu machen. Sie können sich über erreichte Ziele nicht freuen. Sie streben nach Macht und sehen dadurch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sie kommen von ihrem Weg ab. Einer reißt den anderen mit. Sie leben im Konkurrenzkampf. Sie streben nach Geld und glauben, mit Geld alles kaufen zu können. Die Ansprüche erhöhen sich. Die Hypotheken steigen, die Leasingraten übersteigen das Maß der Dinge. Keiner möchte einen Schritt zurücktreten. Jeder strebt nur nach schneller, höher und weiter. Es ist schwer, sich diesem Strom zu widersetzen. Und wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, dann hast du es geschafft.
     
    Vielleicht ist diese Krankheit für dich der Weg. Und für uns der Weg in ein neues Leben. Ein Weg zu neuen Möglichkeiten in einem harmonischeren Leben. Robert, ich liebe dich. Ich bin bei dir, und ich vertraue. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Ende wird alles gut, das weiß ich.“
     
    Sandy nahm Robert fest in den Arm und legte sich einige Zeit neben ihn. Am liebsten hätte auch Robert sie in seine Arme geschlossen. Doch noch ging es nicht. Noch nicht. Wenn sein Plan fertig wäre, sein Plan für ein neues Leben, dann würde er sie wieder richtig an sich drücken können. Dann würde er ihr zärtlich einen Kuss geben und ihr sagen: ,Ich liebe dich. Danke, dass du für mich da bist.‘
    Jetzt konnte er das nur in Gedanken. Doch er war sicher, dass sie auch das spüren würde. In Roberts Armen liegend schlief Sandy ein.
     
    Nur wenige Stunden später:
    Robert lag noch immer neben Sandy, konnte jedoch nicht schlafen. Er lag einfach schon zu lange da, ohne für etwas nützlich zu sein. Er grübelte, entspannte sich wieder, um neue Ideen zu entwickeln, grübelte, entspannte und das in einem andauernden Wechselspiel der Gefühle. Wenn doch nur diese ständigen Hochs und Tiefs nicht wären.
    JOY bemerkte Roberts Ungeduld. Wenn man die wenigen Wochen einmal auf ein Menschenleben hochrechnete, dann war die Zeit des Verweilens, die Zeit, die Robert für das Nachdenken vom Leben geschenkt bekommen hatte, eigentlich nicht lange.
    Doch seine Ungeduld ließ ihn seit ein paar Tagen nicht produktiv arbeiten. Seine mentalen Fähigkeiten waren gerade arg strapaziert.
     
    „ Robert“, machte sich JOY bemerkbar. „Meinst du eigent-lich, dass das Gras schneller wächst, wenn du daran ziehst? Glaubst du, dass es schneller wieder hell wird, nur weil du die Uhr vorstellst?“
     
    „ Ja, ja JOY, ich weiß, du meinst es gut, doch manchmal gehen mir deine Sprüche wirklich etwas auf die Nerven“, entgegnete Robert.
     
    „ Wir haben doch besprochen, dass du zuerst deinen Lebensplan fertig stellst, bevor du aus diesem Koma
    wiedererwachst. Stell dir einmal vor, du würdest jetzt
    wach werden. Möchtest du wirklich in diesem Theaterstück da draußen weiter mitspielen? Willst du wieder Personal-leiter Robert Ballmer von Alliventi sein, zumindest der Robert Ballmer, der du früher warst, in genau der gleichen Art und Weise? Wieder Prellball zwischen Betriebsrat, Firmenleitung und den Mitarbeitern? Ist das dein Ziel für die nächsten 20 Jahre?“
     
    „ Ach, JOY, du kannst es einem aber auch wirklich schwer machen.“
     
    „ Nein, Robert, du machst es dir schwer. Nicht ich mache es dir schwer, das bist du selbst. Du verfällst ständig wieder in diese alten Gedankenmuster. Dauernd grübelst du darüber nach, wie du es dir in den nächsten 20 Jahren wieder besonders schwer machen könntest. Das fällt dir nur gar nicht mehr auf. Ich fühle das doch. Ich spüre doch, was in dir vorgeht. Nein, nein, Robert, aus diesem Zustand wachst du nicht wieder auf, bevor du die Weichen

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