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Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders

Titel: Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Winter
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Werden da neue Freunde auf mich warten? Kann ich die anderen motivieren, nachzukommen?‘
     
    Moritz war in Gedanken versunken und etwas träge geworden. Ein bisschen zu lange. Ihn verließ die Kraft in seinen kleinen Beinchen, und er plumpste rückwärts wieder hinunter. Ihm dämmerte, was ihn jetzt erwartete. Coole Sprüche, die konnte er gebrauchen. Die hatte er schon vermisst.
     
    ,Na Moritz‘, sagte sein Cousin, ,war wohl doch ein bisschen anstrengend? Du hast wohl die Hosen voll?‘
     
    Das waren allerdings noch die harmlosesten Bemerkungen. Bei allem, was danach kam, tauchte er unter Wasser. Er wollte das gar nicht hören. ,Bloß die Ohren auf Durchzug stellen` , dachte er. Und kurzum, was einmal geht, geht auch immer ein zweites Mal. Aus Fehlern kann man ja bekanntlich lernen. ,Was sagt uns das‘, dachte Moritz?
    ,Auf dem Weg nach oben kann man hin und wieder ein Päuschen machen. Nur wenn man sich zu lange ausruht, dann verliert man sein Ziel aus den Augen und stürzt in der Regel wieder ab.‘
     
    Moritz ließ sich nicht aufhalten. Motivierter denn je zog er das zweite Mal los. Er atmete tief durch, wölbte seinen Brustkorb, um noch mehr Luft aufzunehmen, und startete erneut. Es fühlte sich irgendwie noch kraftvoller an.
     
    ,Jetzt erst recht‘, dachte Moritz. Seine Freunde wunderten sich. Nicht einer wäre auch nur auf die Idee gekommen, ihm nachzusteigen. Macht ja Arbeit, könnte ja anstrengend werden. Moritz war bereits auf der Hälfte angelangt.“
     
    Maria blickte kurz auf, schaute Robert ins Gesicht und sagte: „Auch du hast den größten Teil des Weges hinter dir, Robert. Es geht jetzt nur noch bergauf. Schau nach vorn und vertraue auf Gott, alles wird gut.“
     
    Maria streichelte Robert übers Handgelenk und setzte die Geschichte fort.
     
    „ Moritz krabbelte und krabbelte. Zentimeter für Zentimeter. Hin und wieder verweilte er für einen kurzen Augenblick an der Brunnenwand. Nur ganz kurz, dann krabbelte er weiter. Irgendetwas blendete ihn. Das musste es sein, was alles zum Funkeln brachte. Er fühlte eine gewisse Wärme. Es war die Sonne. Er hatte früher schon einmal die Menschen darüber sprechen hören. ,Sonne‘ musste dieses Etwas heißen. Sie war wohl für alles Leben auf dieser Erde mitverantwortlich. Moritz hatte nur noch wenige Meter. Er fühlte sich stark. Er war so motiviert und so neugierig. Was erwartete ihn wohl da oben? Noch nie war er aus dem Brunnen heraus-geklettert. Noch nie hatte er etwas anderes gesehen.
     
    Ziel erreicht. Moritz umklammerte die Innenwand und zog sich dann mit aller Kraft über die Kante des Brunnens und ließ sich ins Gras fallen. Überglücklich streckte er seine vier Beinchen in die Höhe und jubelte vor Freude. Schade, dass er sich allein freuen musste. Gerne hätte er seine Freude geteilt. Moritz wälzte sich im Gras, schlug Purzelbäume und erfreute sich an den kleinen Gänseblümchen. Stolz hüpfte er, von seinem Instinkt geführt, geradewegs Richtung Meer.
    Einige Meter Weg hatte er noch zurückzulegen. Dann würde sich ihm noch etwas viel Größeres, Mächtigeres auftun. Irgendwie fühlte er tief in seinem Herzen, dass das noch nicht alles gewesen war. Und jetzt – er war ange-kommen. Er stand mit seinem kleinen, weit aufgerissenen Mäulchen da wie eine Statue. Er bewegte sich nicht, er war völlig überwältigt. Tränen füllten seine Augen. Noch nie hatte er so etwas Wunderbares gesehen. Wasser, nichts als Wasser. Ein riesiges Meer. Wo man hinschaut nur Meer. Endlos. Und die Sonne funkelte wie in seinem kleinen Brunnen kleine Sterne auf das Wasser. Moritz war wie verzaubert. So gern hätte er jetzt seine Freude mit seinen Freunden geteilt. Doch würden sie das Gleiche empfinden? Würden sie das Gleiche denken wie er? Auf jeden Fall wollte Moritz seinen Freunden davon erzählen. Er wollte sie begeistern und dann, ja, dann würden sie das sicher auch sehen wollen. Dann würden mehrere Brunnenbewohner diese Strapaze auf sich nehmen. Dann würden seine Freunde die Sonne, das saftige Gras, die Gänseblümchen und das weite Meer sehen wollen. Moritz legte einen Spurt Richtung Brunnen ein. Er lief so schnell, wie seine Beinchen ihn tragen konnten. Er wollte diese Nachricht nicht für sich behalten. Er musste seinen Freunden so schnell wie möglich davon berichten.
    Am Brunnen angekommen machte er einen Satz und sprang hinein. Eigentlich ist man da vorsichtiger, hatte ihm sein Vater immer gesagt. Junge, sei vorsichtig, wenn du in dunkle

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