Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
das Beutelchen auf, bevor es in den Sumpf fallen und versinken konnte. Er fühlte: Es befand sich ein Gegenstand darin.
    Wenigstens das! Aber was habe ich falsch gemacht?
    Der Mann starrte ihn mit offenem Mund an.
    Dominic hatte beschlossen, vorerst seine Rolle als Dämonendiener beizubehalten, um an noch mehr Wissen zu gelangen. »Ihr seid ein Verräter«, schnarrte er und verstaute den Beutel unter seinem Mantel. »Verdanke ich es Euch, dass mich die Wandler gefunden haben?«
    Über die Ebene kamen fünf wolfgroße Schatten angerannt, die Augen leuchteten wie glühende Kohlen.
    Der Anblick beseitigte die letzten Zweifel. Die Loup-Garous hatten gewartet, bis er Mareks Einflussbereich verlassen hatte, um ihn zu töten.
    Und sie haben sich Verstärkung geholt.
    Einfach mit seiner Windgestalt verschwinden konnte er nicht, sonst würde er Schwert und Artefakt verlieren. Ein Ruck ging durch ihn hindurch. Die Zeit der Flucht war beendet. Einmal musste er sich den Werwölfen stellen und die Sache beenden, auch wenn er immer noch nicht wusste, was er ihnen getan hatte.
    Was soll’s! Ich ziehe den Wandlern das stinkende Fell über die Ohren. Anschließend ist der Bote an der Reihe. Ich muss wissen, was hier gespielt wird.
    Dominic zückte das Dämonenschwert. Ein unglaubliches Selbst bewusstsein breitete sich in ihm aus, als stärke ihn der Kontakt zur Waffe.
    Schon war der erste Werwolf heran, ein kräftiges, schweres Exemplar. Das Wesen sprang ihn an, genau auf die Hand mit dem Schwert zu.
    Dominic packte den Gegner beim Oberkiefer, ohne sich um die Zähne zu kümmern; die Wunden würden verheilen. Bevor der Werwolf zuschnappen konnte, schleuderte er die Bestie vor sich auf den Grasteppich und durchbohrte sie mit dem Schwert. Jaulend verging sie mit dem ersten Stich, als bestünde die Klinge aus Silber. Die Symbole flirrten, was ihm nicht entging.
    Zeit zum Nachdenken blieb ihm keine. Zwei weitere Wandelwesen hatten ihre Halbform angenommen und eilten auf ihn zu.
    Dominic fühlte sich vom Erfolg beflügelt. Er warf seinen Dreispitz davon und fauchte sie herausfordernd an.
    Ich bin ein Judassohn!
    Seine Reißzähne konnten es mit den Fängen der Werwölfe aufnehmen, und er öffnete den Mund so weit, dass das Kinn auf die Brust stieß.
    Ihr werdet sterben, ihr haarigen Bestien! Ich bin ohne Furcht!
    Er zog zusätzlich den Silberdolch.
    Schüsse peitschten hinter ihm, und dieses Mal hatten die Gardisten besser gezielt. Die Kugeln trafen in Rücken und Beine, er erlitt einen Streifschuss am Hals. Dominic brüllte vor Schmerzen, auch wenn ihn die Projektile nicht töten könnten.
    Die Wandler hatten die Distanz überbrückt und attackierten ihn, sobald der letzte Schuss verklungen war.
    Ihr stinkenden Kreaturen!
    Dominic wich den heranzuckenden Klauen aus und drehte sich an einem zuschnappenden Maul vorbei. Es war ein Tanz, soschien es ihm. Die Euphorie, gepaart mit dem Schmerz, versetzte ihn in einen rauschähnlichen Zustand. Er schlitzte einem Feind die Kehle mit dem Silberdolch auf und rammte ihm das Schwert zusätzlich durch den Kopf.
    Als der zweite Loup-Garou ihn erneut ansprang, erlaubte er sich in seinem Übermut einen Scherz.
    Windgestalt!
    Er löste sich auf, Kleidung und Waffen fielen auf das Gras.
    Der überrumpelte Werwolf biss in Halme anstelle von Fleisch; grollend witterte er umher.
    Ihr seid so leicht zu besiegen.
    Dominic verbiss sich das Lachen und stellte sich in dessen Rücken, dann materialisierte er sich. Er packte das Kinn und wollte es nach hinten drehen, um ihm das Genick zu brechen.
    Schaut, was ich mit euch mache!
    Die dicken Halsmuskeln des Loup-Garou schwollen an. Es war Dominic nicht möglich, den Nacken zu überdehnen und die Wirbel zu durchtrennen. Er hatte sich in seinem Übermut überschätzt. Die Bestie knurrte wütend, bekam ihn überraschend zu fassen und riss ihn zu Boden.
    Der Werwolf schnappte nach seiner Kehle, während sie sich herumwälzten. Die Klauen rissen tiefe Wunden in Dominics Körper. Gleichzeitig schlug er immer wieder auf den Kopf des Loup-Garou ein, doch der kräftige Schädel ließ sich nicht zum Bersten bringen. Durch die Wildheit des Kampfs bekam er keinerlei Gelegenheit, sich zu konzentrieren und seine durchscheinende Gestalt anzunehmen.
    Das Plätschern der Barken kam näher, die Gardisten rückten heran.
    Mit Schlägen kann ich ihn nicht bezwingen.
    Im Mondlicht glänzte der Silberdolch auf, keine Elle weit entfernt. Er streckte sich, bekam die Waffe zu fassen und

Weitere Kostenlose Bücher