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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hatte sich im Sitz nach unten sinken lassen und das Sturmgewehr angelegt; dabei nutzte er die Seitentür als Aufliegefläche für das AK -103.
    Durch das Zielfernrohr sah er den Hinterausgang klar und deutlich. Es war ihm egal, ob man den dicken, klobigen Schalldämpfer erkannte und er entdeckt wurde. Ein paar Sekunden, mehr brauchte er nicht, um Rache zu üben.
    Die Tür flog auf, und zwei der Oenach schauten hinaus, in den Händen kompakte Schnellfeuerpistolen. Mike tippte auf Mac-10 oder Mac-11, die Anfänger gerne mal mit Micro-Uzis verwechselten.
    Da die Leibwächter dachten, die Luft sei rein, kamen sie ins Freie, drückten sich gegen die Wände und sicherten hektisch die Umgebung. Einen Scharfschützen zogen sie nicht in Betracht, da es hier keine hohen Häuser gab. Damit hatte er gerechnet.
    »Wie die Ratten«, knurrte Mike und zog den Abzug langsam nach hinten, bis er den Druckpunkt spürte. Das Fadenkreuz war auf die Tür gerichtet. Sobald sich McFinley zeigen würde …
    Zwei schwarze Mercedestransporter donnerten heran und hielten vor der Gasse. Die Oenach hatten Rückzugsmöglichkeiten organisiert.
    Mike hatte durch die hoch gebauten Fahrzeuge nicht mehr ganz so freies Schussfeld. Es blieben nur wenige Meter, die er zum Töten des Rí der BlackDogs nutzen konnte, dann wäre McFinley in einem der Wagen untergetaucht. »Wo bleibt das feige Schwein?«
    Noch zwei weitere Oenach tauchten auf. Sie trugen kompakte Schnellfeuergewehre und schwenkten die Läufe umher, auf der Suche nach einem Ziel.
    Dann, endlich, erschien der Rí!
    Doch er tat etwas, mit dem Mike nicht gerechnet hatte: Er sprintete! Aus dem Schatten des Eingangs hetzte der Pummlige los und schlug dabei Haken, als wüsste er im Gegensatz zu seinen Leuten genau, dass ein Scharfschütze auf ihn zielte.
    Mike feuerte Schuss um Schuss. Jeder Knall wurde vom Schalldämpfer zu einem kaum vernehmbaren Geräusch reduziert, aber die BlackDogs hatten gute Ohren. Sie würden in wenigen Sekunden wissen, wo er seine Stellung bezogen hatte.
    Die Silberkugeln verfehlten McFinley, der sich zu schnell und zu abrupt bewegte.
    »Shit!« Mike änderte seine Taktik und zerschoss die Reifen der Transporter, ehe er ausstieg, das Magazin wechselte und losrannte, um zu den Wagen zu gelangen. Es wurde Zeit für den Nahkampf.
    * * *

Kapitel III
    B iep.
    Biep, biep.
    Biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack.
    Biep.
    Biep, biep …
    Mir sind Teile des Songtexts wieder eingefallen.
    Das Lied von Metallica. Es heißt
ONE
.
    Ich höre und sehe das Video – dabei will ich gar nicht daran denken! Es ist so grausam.
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Der Text …
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Wie war das: That there’s not much left of me
    Nothing is real but pain now
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Hold my breath as I wish for death
    Oh please God, wake me
    … und …
    Cut this life off from me
    Trapped in myself
    Body my holding cell …
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Ich will nicht enden wie der Soldat! Mein Leben ist nicht vorbei, und aus dem Koma werde ich erwachen! Das ist mein fester
     Wille! Ich werde mich bewegen, werde mich bemerkbar machen und ihnen zeigen, dass ich sie verstehe!
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Ich lebe doch! Hilfe …
    Hätte ich mich doch bloß nicht an dieses Lied erinnert. Ich werde es hassen, wirklich hassen!

2. Februar, Deutschland,
Sachsen, Leipzig, 20.21 Uhr
    Das angestrahlte Völkerschlachtdenkmal erhob sich vor Sia wie ein archaisches Raumschiff, das sich zum Start bereit machte. Die Eisfläche war verlassen, keine Nachtschwärmer weit und breit, die sie nach Elena hätte befragen können.
    Hier ist sie schon mal nicht mehr.
Sia fiel sofort auf, dass viele Schollen in einem abgesperrten Bereich umhertrieben und der Schnee auf der Wasserbassineinfassung
     weggewischt war.
    Sie lief den kleinen Fußweg hinunter zum Eis, sah sich um. Ihre Vampiraugen ermöglichten es ihr, auch bei sehr wenig Licht ausgezeichnet zu sehen; höchstens absolute Dunkelheit brachte sie in Bedrängnis.
    Es dauerte keine zwei Sekunden, und sie entdeckte Elenas Rucksack, der neben der kleinen Mauer im Schnee lag und von den Flocken halb verdeckt war. Ganz in der Nähe war ein großer Abdruck im Weiß.
    Aufgeregt ging Sia näher, ließ sich

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