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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Tüchtigen!
Wilson blieb liegen und trat die perforierte Tür auf, zielte mit den Halbautomatikpistolen knapp über den Boden, um Black den Rest zu geben. Doch er sah sie nirgends – nur den umgestürzten Stuhl.
Shit! Sie hat mich …
    Ein Schatten löste sich vom Rahmen über ihm und flog auf ihn zu.
    Wilson rollte sich zur Seite, die Stiefel verfehlten ihn knapp und krachten auf die Fliesen. Bevor er etwas unternehmen konnte, traf ihn ein Tritt, und er verlor eine der beiden Walther. Zwar schaffte er es, die Mündung seiner zweiten Waffe auf Black zu richten und zweimal abzudrücken, aber er schien sie verfehlt zu haben.
    Black beförderte die Waffe mit einem gezielten Kick aus seinen Fingern, der heiße Schmerz im Handgelenk sagte ihm, dass es mindestens verstaucht war. Dann presste sie ihm das Ende des riesengroßen Schalldämpfers gegen die Stirn. »Mister Wilson, das war nicht schlecht, aber auch nicht clever«, raunte sie. Durch den Kampf war ihr Pullover zu Schaden gekommen, der Kragen hing herab. Wilson sah eine alte Narbe, die waagrecht an ihrem Hals entlanglief. »Jetzt müssen wir gehen, denn ich fürchte, dass einer Ihrer Nachbarn die Bobbys verständigen wird. Wir reden an einem anderen Ort weiter.«
    Er war zuallererst froh, dass Black nicht abgedrückt hatte. Die Löcher in ihrer Kleidung bewiesen, dass er sie wohl getroffen hatte.
Kevlarweste. Klar. Profi.
Langsam nickte er.
    »Sie stehen vorsichtig auf. Danach gehen wir zu meinem Auto und fahren ein bisschen durch die Gegend. Wenn wir uns handelseinig geworden sind und Sie in Ihre Wohnung zurückkommen, erklären Sie den Polizisten, dass Sie einen Einbrecher gestellt und verfolgt haben.« Sie bedeutete ihm mit einer Handbewegung aufzustehen.
    »Und wenn wir uns nicht einigen können?« Wilson erhob sich und presste die Hand auf seine Schulterwunde, aus der warmes Blut sickerte. Er konnte es riechen. Wäre Black eine Vampirin, hätte er sicherlich große Schwierigkeiten.
    »Tja, was denken Sie?« Black verstärkte für zwei Sekunden den Druck des Schalldämpfers gegen seine Stirn.
    * * *

Kapitel I
    B iep.
    Biep, biep.
    Biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack.
    Biep.
    Biep, biep …
    Ich … ich sehe nichts! …Wieso sehe ich nichts? Meine Augen … sind doch … offen, oder etwa nicht? Ich … könnte … mir ist schlecht. Kann mir jemand sagen, was passiert ist?
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Ein Krankenhaus!? Ich denke, es ist ein Krankenhaus. Was mache ich hier? Gott, nein, was … Ruhig, nur ruhig! Panik bringt nichts! Die Geräusche und die Gerüche stimmen. Das Piepsen ist wohl ein
EKG
, das Klicken könnte ein Beatmungsgerät sein … Intensivstation?
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Was muss mir zugestoßen sein, dass ich auf der Intensivstation liege? … Ich bin gefallen. Genau, ich bin gefallen! Vom Balkon in meiner … Gott, nein! Sie war es! Diese Frau, die sich als Sias Cousine ausgegeben hat. Sie hat mich über das Geländer geworfen, nachdem sie … Harter Aufschlag, ich habe mir auf die Zunge gebissen. Ich fühle, dass sie geschwollen ist. Oder … ist das der Beatmungsschlauch? Aber ich habe keine Schmerzen. Sie … haben mich ruhiggestellt. Weil ich so schwer verletzt bin? Das ist … ich kann nicht mal rufen!
    Biep, biep, biep. Klick-fchhhh-klack, klick-fchhhh-klack. Biep. Biep …
    Wo ist Elena? Scheiße, ich sehe nichts und kann mich … nicht … bewegen! Bin ich gelähmt? Mir ist nach Schreien, nach lautem …
    Trapp, trapp, tock, tock, klick. Trapp, trapp … »Guten Morgen, Frau Karkow. Sie haben hoffentlich gut geschlafen?« Trapp, trapp. Pschhhhhhh …
    Diese Stimme … nein, ich kenne sie nicht. Es ist eine Frau, eine Krankenschwester. Ist das ein Waschlappen? Sie wäscht mich mit einem kalten Waschlappen? Sag mir sofort, was passiert ist! Los, sag mir sofort …!
    »Geschwitzt haben Sie nicht viel. Ich glaube, ich sage dem Arzt lieber, dass er die Infusionen erhöhen soll.« Trapp, trapp, trapp …
    Die Schritte … sie geht ums Bett herum und … Hallo? Hörst du mich? He, Krankenpflegerin! Schwester! Meine Lippen sollen sich bewegen, bitte, ihr guten Mächte! Macht, dass sich meine Lippen bewegen, damit sie … Was ist los hier?
    »Na, na, Frau Karkow. Sie haben ja immer noch erhöhte Temperatur. Das ist nicht gut. Ich schicke nochmals Blut ins Labor.«
    Kein Nadelstich. Ich merke nichts

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