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Judaswiege: Thriller

Judaswiege: Thriller

Titel: Judaswiege: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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Grill glasieren würde. Jetzt war alles vorbereitet. Er goss sich ein Glas Rotwein ein, setzte sich auf den Balkon an den Tisch, den er mit einer weißen Tischdecke und seinem besten Geschirr dekoriert hatte, und wartete auf Pia.
    Sie klingelte um 20:33 Uhr. Adrian empfing sie an der Tür. Als er ihr aus dem Mantel geholfen hatte, drückte sie ihm eine Flasche Rotwein in die Hand. Sie lächelte verlegen, als Adrian bemerkte, dass ihr Wein weitaus besser war als der, den er sich von seinem Lohn leisten konnte. Sie sah zauberhaft aus in einem grünen Sommerkleid, das spielerisch um ihre Hüften tanzte.
    Adrian bat sie, es sich auf der Terrasse bequem zu machen, während er nach dem Essen sah. Als er keine Minute später zurückkam, stand sie am Geländer und beobachtete die Skyline. Hohe Sommerwolken zogen über den Himmel, es war ein perfekter Abend für ein Dinner unter freiem Himmel, stellte Adrian erfreut fest. Er reichte ihr ein Glas Rotwein, stellte sich neben sie, und sie betrachteten eine Weile das bunte Blinken auf der anderen Seite des Hudson.
    »Ich freue mich, dass du gekommen bist«, sagte Adrian. »Mir hat unser Gespräch neulich sehr gut gefallen, und da dachte ich, warum sollten wir das nicht wiederholen?«
    Sie sah ihn an. Adrian hatte ein seltsames Gefühl im Magen. Wenn er sie anschaute, fühlte er sich wohl. Sie passte ihm, diese große Anwältin mit der auffälligen Nase. Das Schönste an ihr war, dass sie klug war. Das sah man an ihren Augen, sie strahlten eine ruhige Gelassenheit aus, die andere vielleicht als Überlegenheit gedeutet hätten, aber für Adrian war es die pure Perfektion. Sie prosteten sich zu und betrachteten noch einmal das Panorama. Hoch über der Stadt zog ein Flugzeug seine Runden. Adrian rückte ein Stückchen näher, sodass sich ihre Hüften berührten. Mit ihren Absätzen war sie fast so groß wie er. Sie ließ es geschehen, rückte nicht weg.
    In Adrians Magengegend wuchs das Gefühl der Vertrautheit und der Vorfreude. Als er anmerkte, er müsse sich ums Essen kümmern, folgte sie ihm in die Küche, ihr Weinglas in der Hand. Adrian wollte gerade die Kartoffeln anstellen, als sie ihn unterbrach: »Stoß mit mir an, Adrian«, forderte sie und hielt ihm sein Glas vor die Nase. Er nahm es ihr aus der Hand. Das Licht der Deckenlampe fiel von oben auf ihr blondes Haar und gab ihrem Gesicht, das im Schatten lag, etwas Geheimnisvolles. Sie prosteten sich zu. Pfeif doch auf die Vergangenheit, Adrian. Jessica hätte gewollt, dass du weiterlebst, das weißt du genau. Und es fühlt sich richtig an.
    Pia trank einen großen Schluck. Bevor Adrian sich bewusst dazu entscheiden konnte, machte er einen Schritt auf sie zu und legte sanft seine Hand auf ihre Schulter. Sie öffnete leicht die Lippen. Vorsichtig näherten sich ihre Köpfe einander, dann küsste er sie. Erst zaghaft auf den Mund, dann leidenschaftlicher. Sie legte die Hand an seine Hüften, als wollte sie ihn wegschieben. Als Antwort nahm er ihren Kopf in die Hände und streichelte ihre Wange. Dann drängte sie sich ihm entgegen, und er spürte, dass es für beide kein Zurück gab …

K APITEL 13
     
    August 2011
    Sam Burkes Wohnung, Washington D.C.
     
    Das eindringliche Klingeln in seinem Traum wollte einfach nicht verstummen. Verdammt, wieso geht denn niemand ans Telefon?, dachte Sam im Halbschlaf. Er tastete nach dem Wecker: 5:30 Uhr. Schlaftrunken suchte er nach dem Lichtschalter und knipste die Bettlampe an. Es klingelte immer noch. Sein Handy. Es musste im Wohnzimmer liegen. Er schälte sich aus dem Bett und verfluchte seine Kopfschmerzen. Mit unsicheren Schritten ging er hinüber und fand sein Telefon auf dem Couchtisch neben drei leeren Bierdosen und einem vollen Aschenbecher.
    »Ja?«, bellte er, als er abgehoben hatte. Als er hörte, wer in der Leitung war, war er schlagartig hellwach. Nach einer kalten Dusche erledigte er, noch während er sich anzog, die wichtigsten Telefonate. Zuerst Wesley, der nach dem zweiten Klingeln dranging, und danach Klara, die nur unwesentlich länger brauchte.
    »Klara, hier ist Sam. Die Vulture-Staffel hat etwas gefunden, wir fliegen in vierzig Minuten. Sei pünktlich, sonst geht der Vogel ohne dich.« Sam lachte über sein eigenes Wortspiel.
    »Sehr witzig, Sam. Ich werde da sein«, antwortete Klara und legte auf. Er steckte das Handy in die Hosentasche und legte das Holster mit seiner Dienstwaffe an. Nach einem kurzen Kontrollgang, ob er auch alle Lichter ausgemacht hatte und

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