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Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
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Welt zum Original, zur Unvergleichlichen und zur Johanna von Orleans
erklärt werden. Sie haben meine Werbung um Wochen zurückgeworfen. «
    »Ich habe Ihre Werbung abgelehnt«,
gab Stephen mit schaler Befriedigung zurück. Er wies mit dem Kopf auf die Debütantinnen
und ihre Mütter, die auf der entgegengesetzten Seite des Saales Aufstellung
genommen hatten, und sagte: »Aber erlegen Sie sich bitte keinen Zwang auf und
schenken Sie Ihre Aufmerksamkeit irgendeiner dieser hoffnungsvollen jungen
Damen. Ich bin sicher, daß Sie heute abend jeder von Ihnen einen Antrag machen
und schon morgen mit dem Segen ihrer Familie und einer Sondergenehmigung
heiraten könnten.«
    Nicki folgte automatisch seinem
Blick, und für einen kurzen Augenblick vergaßen die beiden Männer ihre
Feindseligkeit und genossen gemeinsam ihre Beobachtungen vor dem Hintergrund,
daß sie beide als brillante Partien galten. »Haben Sie auch manchmal das
Gefühl, sie sehen Sie als verlockend angerichtete Forelle auf einer
Silberplatte?« fragte Nicki, während er einer jungen Dame, die ihm einladend
mit ihrem Fächer zuwedelte, höflich und distanziert zulächelte.
    »Ich glaube, sie betrachten mich
mehr als einen Blankoscheck mit Beinen«, erwiderte Stephen, wobei er Lady
Ripley, die heftig auf ihre Tochter einflüsterte und ihm lockende Blicke
zuwarf, wenig ermutigend anstarrte. Er neigte seinen Kopf unmerklich vor Lady
Ripleys äußerst hübscher Tochter, einer der wenigen Frauen im Saal, die weder
schüchtern so tat, als seien die beiden Männer gar nicht vorhanden, noch sie
sehnsüchtig anstarrte. »Zumindest hat die kleine Ripley genug Taktgefühl und
Stolz, um uns zu ignorieren.«
    »Erlauben Sie mir, sie Ihnen
vorzustellen, damit Ihr Abend wenigstens nicht gänzlich vergeudet ist«, bot
sich Nicki an. »Ich bin leider schon an eine bezaubernde Rothaarige vergeben,
die in erstaunlich kurzer Zeit eine Schwäche für mich entwickelt zu haben
scheint.«
    »DuVille?« schnarrte Stephen mit
stählerner Stimme, die in lebhaftem Kontrast zu der ausdruckslos höflichen
Miene stand, die er angesichts der faszinierten Zuschauer beibehielt.
    »Langford?«
    »Verziehen Sie sich!«
    Nicki spürte Westmorelands eisigen
Blick und verbarg seine Erheiterung hinter einer Maske wohlerzogener Gelassenheit.
»Darf ich annehmen, daß sich Ihre Gefühle geändert haben und Sie nicht länger
frei von Ihrer Verpflichtung Miss Lancaster gegenüber sein möchten?« spottete
er.
    »Haben Sie ein solch brennendes
Verlangen danach, mich im Morgengrauen auf einer netten, einsamen Lichtung zu
treffen?« schnappte Stephen.
    »Nicht so besonders, obwohl ich
zugeben muß, daß die Vorstellung langsam für mich an Reiz gewinnt«, antwortete
DuVille, trat von der Säule weg und ging ins Kartenzimmer.
    Sherry bemerkte, daß sich ihr Status
auch bei ihrem eigenen Geschlecht geändert hatte – und welcher Grund dahintersteckte,
als sie den überfüllten Ruheraum betrat. Alle Gespräche brachen sofort ab, und
man lächelte ihr neugierig zu, aber niemand sagte ein Wort, bis ein
grobknochiges Mädchen mit freundlichem Lächeln begann: »Wir fanden es äußerst
unterhaltsam, daß Sie dem Earl so eine unvorhergesehene Niederlage bereitet
haben, Miss Lancaster. Ich bin sicher, daß er noch niemals in dieser Form
abgewiesen worden ist.«
    »Ich dagegen bin völlig sicher, daß
es ihm noch Dutzende Male passieren wird«, erwiderte Sherry. Sie bemühte sich,
vollkommen ruhig zu wirken, obwohl sie ärgerlich und verwirrt war.
    »Hunderte Male«, erklärte das
Mädchen fröhlich. »Aber er sieht doch so gut aus und ist so männlich, finden
Sie nicht?«
    »Nein«, log Sherry. »Ich ziehe
blonde Männer vor.«
    »Sind blonde Männer in Amerika in
Mode?«
    Da Sherry sich daran nicht erinnern
konnte, antwortete sie: »Sie sind typisch amerikanisch.«
    »Ich hörte, Sie hätten kürzlich bei
einem Unfall einen Gedächtnisverlust erlitten?« fragte ein anderes Mädchen mit
einer Mischung aus Sympathie und Neugier.
    Sherry setzte ein abweisendes
Lächeln auf. Miss Charity hatte ihr versichert, das würde eher geheimnisvoll
als hirnlos wirken. Dann gab sie die Antwort, die Whitney ihr vorgeschlagen
hatte. »Es ist nur vorübergehend.« Da man anscheinend noch mehr von ihr
erwartete, setzte sie leichtfertig hinzu: »In der Zwischenzeit ist es ganz
nett, mit dem Gefühl zu leben, absolut sorgenfrei zu sein.«
    Als Sherry wieder in den Ballsaal
zurückging, hatte sie zahlreiche neue Dinge über Stephen

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