Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Judith McNaught

Judith McNaught

Titel: Judith McNaught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Legenden der Liebe
Vom Netzwerk:
Ehre, Sie zu einem kleinen Fest zur Feier des
Geburtstages ihres Sohnes einzuladen. Und ...« Lady Skeffington hielt inne, um
nach ihrem Hirschhornsalz auf dem Tisch zu greifen, bevor sie fortfahren
konnte, »die Duchess of Claymore hat eine handschriftliche Notiz hinzugefügt.
Sie schreibt, es täte ihr leid, daß sie nicht das Vergnügen gehabt habe, unsere
Bekanntschaft während der Saison zu machen, aber sie hoffe, dem in ... Claymore ... Abhilfe schaffen zu können.« Sie brach ab, um eine Prise Hirschhornsalz
zu nehmen, bevor sie weiterlas. » ...in drei Wochen. Und wir sollen die Kinder
mitbringen. Wie findest du das?«
    »Außerst sonderbar.«
    Sie drückte die Einladung an ihren
ausladenden Busen und senkte ihre Stimme zu einem ehrfürchtigen Flüstern.
»Skeffington, weißt du, was das bedeutet?« stieß sie hervor.
    »Ja, mein Täubchen. Es bedeutet, daß
wir eine Einladung bekommen haben, die für jemand anderen bestimmt ist.«
    Lady Skeffington erblaßte bei dieser
Möglichkeit, riß das Blatt Papier von ihrer Brust, las es noch einmal und
schüttelte den Kopf. »Nein, sie ist an uns gerichtet, hier – sieh selbst.«
    Sir John löste endlich seine
Aufmerksamkeit von der Times, nahm die Einladung aus ihrer
ausgestreckten Hand entgegen und las sie. Dabei wechselte sein Gesichtsausdruck
von Unglauben zu selbstgefälliger Zufriedenheit. »Ich habe dir doch gesagt, daß
es gar nicht nötig ist, wie wild durch London zu rennen und auf Einladungen zu
hoffen. Dieser Brief hätte uns auch erreicht, wenn wir zu Hause in
Blintonfield geblieben wären, wo wir hingehören.«
    »Oh, das ist nicht nur eine
Einladung«, antwortete sie, wobei ihre Stimme zusehends an jugendlicher Stärke
gewann. »Das bedeutet sehr viel mehr.«
    Er blickte noch einmal auf den
Briefbogen. »Warum?«
    »Dies hat etwas mit Julianna zu
tun.«
    Er ließ das Blatt ein wenig sinken
und blickte sie über den Rand hinweg aus rotgeränderten Augen an, die sich
durch seine ausgesprochene Vorliebe für Madeira erklärten. »Julianna? Wie
das?«
    »Denk einmal nach, Skeffington, denk
einfach einmal nach! Julianna hielt sich die ganze Saison über in London auf,
und wir haben zwar nie Eintrittskarten zu Almack's oder sonst irgendwohin
bekommen, wo sie von den besten Leute hätte gesehen werden können, aber ich
habe darauf bestanden, daß sie jeden Tag im Green Park spazierenging. Darin
war ich sehr streng, und an einem Tag haben wir ihn dort gesehen. Er
blickte Julianna direkt an, und ich dachte damals ... ich dachte, ja, er sieht
sie. Und deshalb haben wir eine Einladung nach Claymore bekommen. Er
hat bemerkt, wie reizend sie ist, und hat die ganze Zeit über nach ihr gesucht
und sich überlegt, wie er an sie herankommen könnte.«
    »Was für eine abgefeimte Methode von
ihm – läßt seine eigene Frau für seine Zwecke eine Einladung schicken. Ich kann
nicht behaupten, daß ich das sehr schätze. Das riecht nach schlechten
Manieren.«
    Sie drehte sich ungläubig zu ihm
herum. »Was? Von wem redest du da?«
    »Von unserer Tochter und Claymore.«
    »Dem Herzog?« schrie sie enttäuscht
auf. »Ich möchte, daß sie Langford bekommt.«
    »Ich wüßte nicht, wie du das erreichen
solltest. Wenn Claymore ein Auge auf sie geworfen hat und Langford sie auch
haben möchte, dann gibt's Arger. Du wirst dich schon entscheiden müssen, bevor
wir dorthin gehen, meine Teuerste.«
    Sie öffnete den Mund, um einen
ärgerlichen Wortschwall wegen seiner Begriffsstutzigkeit auf ihn niederprasseln
zu lassen, wurde jedoch von fröhlichen Stimmen in der Halle abgelenkt.
»Kinder!« rief sie, lief in die Halle hinunter und umarmte das erste Kind, das
sie erwischte. »Miss Bromleigh!« keuchte sie, so aufgeregt, daß sie ungewollt
auch die Gouvernante umarmte. »Wir werden Tag und Nacht arbeiten müssen, um uns
auf eine Reise vorzubereiten. Ich weiß gar nicht, was wir alles brauchen für
ein mehrtägiges Fest dieser Größenordnung.«
    »Julianna, wo bist du, Liebes«, fiel
ihr etwas zu spät ein. Verwirrt blickte sie sich um, sah jedoch nur zwei
dunkelhaarige Jungen von sechs und sieben mit frischen Gesichtern.
    »Julianna ist nach oben in ihr
Zimmer gegangen, Lady Skeffington«, erwiderte Sherry und unterdrückte ein müdes
Lächeln angesichts der Aufregung ihrer Herrin. Leichte Furcht überkam sie, als
sie über die Art der zusätzlichen Arbeit nachdachte, die »ein mehrtägiges Fest
dieser Größenordnung« wohl erforderlich machte. Sie hatte nur einen Abend in
der

Weitere Kostenlose Bücher