Judith McNaught
auch. Dieses Fest
findet erst in drei Wochen statt – es ist ein Geburtstagsfest für Noel. Nichts
zu GroQes, natürlich.«
Clayton blickte über ihre Schulter
auf die Liste und muQte ein Lachen unterdrücken, als er den ersten Punkt laut
vorlas. »Ein kleiner Elefant, den Kinder gefahrlos anfassen können ... «
»Ich dachte an das Motto Zirkus, mit
Clowns, Jongleuren und so etwas, und das ganze Fest und das Essen sollten auf
dem Rasen stattfinden. Das ist viel entspannter so, und die Kinder können es
mit den Erwachsenen zusammen viel besser genießen.«
»Ist Noel nicht noch ein bißchen
klein dafür?«
»Er braucht die Gesellschaft anderer
Kinder.«
»Ich dachte, aus diesem Grund verbringt
er jeden Tag mit den Kindern der Fieldings und der Thorntons, wenn wir nach
London kommen.«
»Ja, natürlich«, antwortete sie und
schenkte ihm ein zerstreutes Lächeln. »Stephen hat mir angeboten, Noels Fest
in Montclair auszurichten, als ich ihm heute davon erzählt habe.«
»Da wir in den letzten Wochen auf so
vielen Festen waren, da!? es für ein ganzes Leben reicht, wünschte ich beinahe,
du hättest ihn verschont«, scherzte er. »Als Noels Onkel und zudem Taufpate
zählt es zu Stephens Privilegien, seinen Landsitz voller Eltern zu haben, die
mindestens eine Woche bleiben und unterhalten werden wollen, Kinderfest hin
oder her.«
»Ich habe Stephen vorgeschlagen,
statt dessen den Ball zum sechzigsten Geburtstag deiner Mutter in Montclair zu
geben und uns dafür Noels Geburtstagsfest zu überlassen. Da sie nur drei Tage
nach Noel Geburtstag feiert, schien mir das die beste Lösung zu sein.«
»Kluges Mädchen«, erwiderte Clayton,
und änderte sofort seine Meinung darüber, wer das Fest ausrichten sollte. »Mutters
Ball soll ein riesiges Ereignis werden.«
»Unser Fest wird dagegen nur klein –
ein paar sorgfältig ausgewählte Gäste mit Kindern und ihren Gouvernanten.«
Während sie sprach, blickte Clayton
beiläufig auf das Blatt Papier, das neben ihrem Handgelenk lag, und sein Auge
fiel auf den Namen Skeffington. Er richtete sich auf und bemerkte mit
amüsierter Ironie: »Interessante Gästeliste.«
»Nicht wahr?« erwiderte sie
lächelnd. »Fünf Paare, auf deren absolute Diskretion wir uns verlassen können,
ganz gleich, was sie sehen oder hören, und die die Situation größtenteils
schon kennen. Und die Skeffingtons.«
»Und ihre Gouvernante natürlich.«
Whitney nickte. »Natürlich. Und das
Schöne an dem Plan ist, daß Sheridan sich nicht drücken kann, auch wenn sie es
noch so sehr möchte, weil sie für die Skeffington arbeitet.«
»Und wie willst du es verhindern,
daß Stephen flüchtet, sobald er sie erblickt?«
»Flüchtet?« wiederholte sie und sah
dabei noch erfreuter aus. »Und seinen Neffen allein läßt, der ihn anbetet? Den
Neffen, in den er sichtlich vernarrt ist? Was würde das für eine Wirkung auf
Noel haben? Und wie würde es auf die anderen wirken, wenn die Anwesenheit
einer einfachen Gouvernante in einem Haus mit über hundert Zimmern ihn so aus
der Fassung bringt, daß er es nicht ertragen kann dazubleiben und statt dessen
flieht? Mir wäre es lieber, es gäbe einen weniger öffentlichen Weg, sie
zusammenzubringen, aber da Stephen ein privates Treffen sicher nicht ertragen
würde, mußte ich eben eine Methode finden, ihn dorthin zu bekommen, wo wir ihn
hinhaben wollen, und ihn dann daran zu hindern, sich zu entziehen. Selbst wenn
er sich einreden könnte, daß Noel seine Abwesenheit gar nicht bemerkt, dann
würde er doch immer noch sein Gesicht vor den Fieldings, den Townsendes und
allen anderen verlieren. Er besitzt sehr viel Stolz, und Sheridan hat ihn
bereits mit Füßen getreten. Ich bezweifle, daß er noch ein Jota mehr davon
opfern will, indem er geht, wenn er sie sieht. Und da das Fest draußen
stattfindet, halten die Gouvernanten sich ständig im Blickfeld der anderen
Gäste auf, deshalb kann Stephen Sherry gar nicht umgehen, auch nicht an den
Abenden.«
Sie hielt inne und schaute
gedankenverloren auf die Gästeliste. »Ich wage es allerdings nicht, Nicki
einzuladen. Er würde mir sowieso von allem abraten, und selbst wenn er es nicht
täte, würde er sich unter diesen Umständen weigern zu kommen. Er mißbilligt
alles, was Stephen im Hinblick auf Sheridan getan hat, einschließlich der
Tatsache, daß Stephen nicht versucht hat, sie zu finden und alles zu erklären.
Nicki steht der ganzen Angelegenheit sehr feindselig gegenüber. Am Tag nachdem
ich sie zum ersten
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