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Jürgen Klopp: Echte Liebe

Jürgen Klopp: Echte Liebe

Titel: Jürgen Klopp: Echte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Neveling
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Sebastian Kehl, spielte sich Bender neben Nuri Sahin im zentral-defensiven Mittelfeld fest. Bender, dessen Zwillingsbruder Lars bei Bayer Leverkusen spielt, gehörte im Meisterjahr zum Stamm. Der zweikampfstarke Abräumer ist inzwischen ebenfalls deutscher Nationalspieler.
    Schmelzer zeigte die größte Entwicklung
    Auch Mats Hummels und Neven Subotic formte Klopp zu Nationalspielern. Letzterer durfte sich während der Gruppenphase der WM 2010 in Südafrika mit Serbien über einen 1:0-Erfolg über Deutschland freuen. Klopp sprach den beiden damals nicht mal 20-Jährigen gleich zu Beginn seiner Dortmunder Zeit das Vertrauen aus und installierte sie 2008 als neue Innenverteidigung. Die zunächst geringere Erfahrung machten beide mit starkem Zweikampfverhalten, guter Technik, taktischem Verständnis und gelungener Spieleröffnung wett. Dortmunds brasilianischer Verteidiger Felipe Santana wäre vermutlich bei fast jedem anderen Bundesligist Stammspieler – doch an Hummels und Subotic gibt es für ihn kein Vorbeikommen. Förmlich begeistert ist Klopp, wenn er über Außenverteidiger Marcel Schmelzer spricht, den er aus der Dortmunder Jugend zu den Profis hochzog: »Er hat die größte Entwicklung genommen, die ich bisher je erlebt habe.« Selbstredend hat auch der gebürtige Magdeburger inzwischen sein Debüt in der DFB-Elf gefeiert. Weshalb Schmelzer überhaupt Bestandteil des Profikaders wurde, dazu gibt es eine Anekdote, die im Kapitel über Klopps Trainerteam (»Gehirn« und »Auge« als Klopps rechte Hand) erzählt wird.
    Dass Jürgen Klopp talentierte Nachwuchsspieler intensiv fordert und fördert, macht ihn für das Dortmunder Modell der jüngeren Vergangenheit besonders wertvoll: »Dieser Trainer ist der am meisten prädestinierte Deutschlands, um unser Konzept mit jungen Spielern zu realisieren«, lobte Klubchef Hans-Jochim Watzke 2011. 37
    »La Masia« in Dortmund
    Ein Konzept, dass auch in der 2009 eröffneten BVB-Akademie zum Ausdruck kommt, für die die Infrastruktur des Trainingsgeländes erweitert wurde. Das ganzheitliche Modell hat sich laut Vereinshomepage zum Ziel gesetzt, »die fußballerische und persönliche Ausbildung der Spieler und Trainer des BVB zu optimieren«. Neben der sportlichen steht auch die persönliche Entwicklung im Vordergrund. So gehört die Schulung im Umgang mit Medien ebenso zum Programm wie Mentaltraining, Ernährungsfragen oder die taktische Spielanalyse. Unterstützt wird die Akademie von Psychologen der Ruhr-Universität Bochum, die den Unterricht neben BVB-eigenen Trainern durchführen. Die Kurse werden ergänzend zum normalen Trainingsprogramm durchgeführt.
    Innerhalb dieses schulähnlichen Modells sind die Altersklassen unterteilt in die U(nter) 9 bis U 15, U 17, U 19 sowie die U 23 und Jungprofis. Ziel ist es, möglichst viele Nachwuchskicker an den Profikader von Borussia Dortmund heranzuführen bzw. die Jungprofis noch besser für die Anforderungen ihres Berufsbildes zu sensibilisieren. Dieser Ansatz der Talentförderung erinnert an »La Masia«, die berühmte Jugendakademie des FC Barcelona. Doch nicht nur hier gilt Barça, nach eigenem Leitbild »mehr als ein Klub«, als Vorbild.
    Barcelona als Nonplusultra
    Großes Vorbild für Klopp ist die Spielweise des FC Barcelona. Weniger aufgrund der berauschenden Offensivdarbietungen, sondern wegen seines schnellen Umschaltens bei Ballverlusten: »Wie hoch diese Mannschaft bei der Balleroberung steht, ist außergewöhnlich. Und das hängt damit zusammen, dass jeder Spieler Druck ausübt. Ich glaube, Lionel Messi (Anm.: Barcelonas Weltfußballer von 2009 und 2010) ist der Spieler, der seine eigenen Ballverluste am häufigsten wieder ausbügelt. Wenn er den Ball verliert, ist er beim nächsten Kontakt sofort wieder da, um den Ball zurückzuholen. Die Spieler arbeiten gegen den Ball, als gäbe es kein Morgen, als wäre es das Geilste überhaupt, wenn die anderen die Kugel haben. Was sie hierbei veranstalten, das ist für mich das Allergrößte. Das größte Vorbild, das ich jemals hatte im Fußball.«
    Unter Trainer Josep »Pep« Guardiola gewann Barça von 2009 bis 2011 insgesamt zwölf (!) nationale und internationale Titel, darunter zweimal die Champions League – jeweils gegen Manchester United. Im Finale von 2011 agierte der katalanische Renommierklub beim 3:1-Sieg derart dominant, dass Uniteds Trainerlegende Sir Alex Ferguson anerkennend feststellte: »Ihr Mittelfeld und Lionel Messi haben uns hypnotisiert. Es ist das

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