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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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Feigheit brachte sie nicht weiter. Also sollte sie sich besser dem stellen, was Joel zu sagen hatte.
    Aufgeregt und mit zitternden Fingern öffnete sie die Karte.
    Meine liebe Lisa,
    ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Ich kann dich nur bitten, Nachsicht mit mir zu haben.
    Das hatte sie schon mal von ihm gehört. Kurz bevor er ihr gesagt hatte, dass er sie nicht in seinem Leben haben wollte. Und jetzt schon wieder. Nur diesmal schriftlich, damit die dumme kleine Lisa es auch wirklich endlich kapierte.
    Ich habe schreckliche Angst.
    Was? Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet.
    Ich habe aus vielen Gründen Angst. Angst, dass ich dich genauso enttäuschen könnte, wie ich Vanessa enttäuscht habe. Angst, dass ich dich verlieren werde so wie sie. Vor allem habe ich schreckliche Angst, dass ich dich schon endgültig weggestoßen habe, weil ich zu feige war, um uns eine Chance zu geben.
    Ich verstehe, dass du Zeit für dich brauchst. Ich werde dich nicht drängen. Aber ich werde dich auch nicht im Stich lassen. Wir haben unser Baby gemeinsam gezeugt, und ich bin da, wenn du bereit bist, mit mir zu reden.
    Ich habe schon einiges zwischen uns kaputt gemacht. Eins sollst du jedoch wissen. Ich will dich nicht als Ersatz für Vanessa oder als Aushilfsmutter für Beth. Ich will dich für mich.
    Ich liebe dich.
    Ich weiß nicht, wie oder wann es passiert ist. Ich glaube, schon gleich am Anfang, als du auf dem Glatteis festgesteckt hast. Und je mehr ich mit dir zusammengearbeitet habe, desto mehr fühlte ich mich zu dir hingezogen. Ich respektiere dich als Ärztin. Und es gefällt mir, wie du mit Menschen umgehst.
    An dem Abend, an dem wir miteinander geschlafen haben, habe ich mich das erste Mal seit Jahren wieder richtig lebendig gefühlt. Es war kein Fehler. Es war etwas Besonderes, und du hast Gefühle in mir geweckt, durch die ich in Panik geraten bin. Deshalb habe ich das Falsche getan und dich zurückgewiesen.
    Ich möchte mit dir zusammenleben, dich lieben und mit dir lachen. Ich möchte gemeinsam mit dir sehen, wie unsere Familie aufwächst. Beth, unser Baby und andere Kinder, die wir vielleicht noch haben werden.
    Ich kann nur hoffen, dass es noch nicht zu spät ist.
    Joel
    Lisa blinzelte ungläubig. Stand da wirklich das, was sie gerade gelesen hatte? Zur Sicherheit las sie es noch einmal. Und ein drittes Mal, nur um sich zu vergewissern, dass sie nicht träumte.
    Joel liebte sie.
    Er hatte es ihr geschrieben und die Karte persönlich vorbeigebracht. Er meinte es also ernst. Joel wollte das Baby mit ihr zusammen aufziehen, eine Familie mit ihr gründen.
    Lisa legte den Kopf auf die Arme und brach in Tränen aus.
    Der Pager piepte. Nach einem Blick auf das Display lief Joel zum Anmeldungstresen. „Ally, ich habe einen Notruf bekommen. Können Sie bitte eine Vertretung für mich organisieren?“
    „Natürlich.“
    „Danke.“ Er lächelte ihr zu und verließ die Notaufnahme.
    Ein Fischerboot in Seenot, kurz vorm Sinken. Falls die Crew es nicht geschafft hatte, das Boot über Wasser halten, waren die Leute in großen Schwierigkeiten. Joel hoffte, dass es sich um erfahrene Seeleute handelte, die ihre Rettungswesten trugen. Sogar mit Höchstgeschwindigkeit dauerte es eine Weile, bis das Rettungsboot sie erreichte. Und je länger jemand im Wasser trieb, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er eine Unterkühlung erlitt.
    Dem Bericht zufolge waren es drei Männer. Wenn das Boot tatsächlich unterging, waren sie hoffentlich so vernünftig, dass sie nicht versuchen würden zu schwimmen. Selbst guten Schwimmern würde das kalte Wasser alle Kraft rauben. Und sie waren etwa drei Kilometer vom Hafen entfernt. Viel zu weit zum Schwimmen.
    Als Joel von seinem Wagen zur Station der Küstenwache eilte, rief er Hannah an. „Wir haben einen Notruf. Ein sinkendes Boot.“
    „Ruf mich an, sobald du wieder da bist. Beth kann bei uns Abendbrot essen, falls sie dann noch hier ist“, meinte Hannah.
    „Danke. Ich bin dir was schuldig.“ Schon wieder.
    Zusammen mit der Mannschaft ging er an Bord, und sie verließen den Hafen.
    „Gibt es irgendwelche neuen Informationen?“, fragte Joel den Skipper.
    „Der Notruf kam auf Kanal 16“, erwiderte Miles. Das war der Notruf-Kanal. „Aber niemand hat ein Leuchtsignal gesehen“, fuhr er fort.
    Kein gutes Zeichen. „Ist noch irgendjemand anders da draußen?“
    „Ja, vier oder fünf andere Boote. Sie fahren hin, um zu schauen, ob sie jemanden von der Besatzung aufnehmen oder

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