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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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sie abends todmüde ins Bett fiel. Bedrückende Träume hatten so keine Chance gehabt.
    Natürlich würde die innere Leere nie ganz verschwinden, aber gegen Ende ihres Urlaubs war Annie so weit, dass sie wieder nach vorn blicken konnte. Was auch immer ihr die Zukunft bringen mochte.
    Eine Gruppe aufgeregt flüsternder Kinder, begleitet von einer hochschwangeren Frau, brachte Leben in die stillen Räume. Als Annie die süßen Gesichter mit der olivfarbenen Haut und den glänzenden schwarzen Haaren sah, zog sich ihr das Herz zusammen. Besonders ein Mädchen erregte ihre Aufmerksamkeit. Anders als die anderen schwieg es und blickte sich nur mit großen ernsten Augen um. Gleichzeitig hielt es sich ein bisschen abseits, trotz wiederholter Bemühungen der Schwangeren, sie in den Kreis der Kinder zu holen.
    Annie spürte die vertraute Sehnsucht in sich aufsteigen und betrachtete neidisch den runden Leib der werdenden Mutter. Der Geburtstermin schien nicht mehr weit, und Annie hätte sonst was gegeben, um an ihrer Stelle zu sein.
    An Adoption hatte sie auch schon gedacht. Es gab wer weiß wie viele Kinder, die Liebe brauchten, und davon hatte Annie nun wirklich viel zu verschenken. Sie war überzeugt, dass sie eine gute Mutter sein würde, gäbe man ihr nur die Chance dazu.
    Sie seufzte. Leider schienen Männer damit ihre Probleme zu haben. Nachdem sie sich mehr schlecht als recht damit abgefunden hatte, dass sie keine Kinder bekommen konnte, hatte sie Robert vorgeschlagen, eines zu adoptieren. Er reagierte abwehrend und schien sich mit der Idee überhaupt nicht anfreunden zu können. Im Gegenteil, im Verlauf der folgenden Monate zog er sich mehr und mehr von ihr zurück, bis sie ihm schließlich die Wahrheit entlockte: Eine Zukunft ohne eigene Kinder konnte er sich nicht vorstellen.
    Als er sie verließ, war sie am Boden zerstört. Auf Mutterglück verzichten zu müssen, war schon ein hartes Los, aber dass nun auch der Mann, der sie hatte heiraten wollen, plötzlich entdeckte, dass er sie nicht bedingungslos lieben konnte … Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit ihr.
    Trotzdem wollte sie sich nicht unterkriegen lassen. Sie würde sich auf ihre Arbeit als Hebamme konzentrieren und ihre Liebe all den Winzlingen geben, die sie auf die Welt holte. Und sie würde etwas aus ihrem Leben machen. Ein neues Jahr, ein neuer Anfang.
    Annie straffte die Schultern, nahm ihre Handtasche und stand auf. Sie war schon auf dem Weg zum Ausgang, als hinter ihr ein Schmerzensschrei ertönte. Alarmiert fuhr sie herum und sah, wie die Schwangere sich krümmte, beide Hände auf den geschwollenen Bauch gepresst.
    Augenblicklich war Annie an ihrer Seite. „Was ist los? Geht es Ihnen nicht gut?“
    Die Frau sah sie an, Schmerz und Furcht in den großen braunen Augen. „ Bebé “, keuchte sie.
    „Wann soll Ihr Baby kommen?“, fragte Annie ruhig, aber die Frau schüttelte den Kopf. Anscheinend sprach sie kein Englisch. Annie verkniff sich einen frustrierten Seufzer. Ihre Spanischkenntnisse waren leider mehr als mager. Sie brauchte einen Dolmetscher, und zwar schnell.
    „Sie sagt, Baby kommt. Jetzt.“
    Annie legte die Hand auf den Bauch der Schwangeren, spürte die Kontraktionen und fing an zu zählen. Die Wehen kamen kurz hintereinander, alle zwei Minuten. Ja, das Baby war auf dem Weg.
    Annie ging neben dem Mädchen, das sie angesprochen hatte, in die Hocke. „Wie heißt du, Sweetheart?“
    „María.“ Sie deutete auf die Frau. „Das ist Señora Lopez.“
    „Okay, María, kannst du mir helfen?“ Als die Kleine nickte, fuhr Annie mit erhobener Stimme fort, um das Geschnatter der anderen Kinder zu übertönen: „Hat sie noch mehr Kinder?“
    María nickte wieder. „Drei.“
    „Frag sie bitte, ob es normale Geburten waren. Dann brauche ich jemanden, der ein Handy dabeihat. Wir müssen einen Krankenwagen rufen.“
    Eine alte Frau mit verwittertem Gesicht griff in die Tasche ihres voluminösen schwarzen Rocks und förderte ein Handy zutage. Annie verstand kein Wort von dem, was sie hineinmurmelte. Hoffentlich verständigt sie den Notdienst.
    In der Zwischenzeit hatte María mit der werdenden Mutter geredet und hörte nun aufmerksam zu, während diese antwortete.
    „Sie sagt, alle ihre Kinder kommen schnell. Baby soll erst in einer Woche kommen.“
    „Danke, María, das hast du gut gemacht. Jetzt brauchen wir einen Raum, wo Mrs. Lopez sich hinlegen kann. Gibt es hier so etwas?“
    Während das Mädchen in die Menge fragte, die sich

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