Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Hochzeit, gleich nachdem sie aus der Kirche gekommen waren, hatte Beth gefragt, ob sie Lisa jetzt Mummy nennen durfte. Lisa hatte sich zu ihr hinuntergebeugt und die Kleine an sich gedrückt, ohne auf ihr Brautkleid zu achten. Dann hatte sie Beth zugeflüstert: „Das fände ich sehr schön. Ich wäre ja so stolz, deine Mummy zu sein.“
Allein bei der Erinnerung an diesen Augenblick bekam Joel einen Kloß im Hals. Jedoch vor Glück, nicht vor lauter Trauer, die ihm den Atem abschnürte. Es war dasselbe Gefühl wie bei der Geburt von Isabella, als sich in Lisas Gesicht seine eigene Liebe und Freude widerspiegelte.
Durch Lisa war sein Leben wieder ins Lot gekommen. Sie hatte sogar seine Eltern bezaubert. Sie versuchte, die beiden so weit wie möglich in das Familienleben zu integrieren, ohne sie zu sehr zu belasten.
Als Joel zu Hause ankam, sah er, dass Lisas Auto nicht da war. Es waren Schulferien, und vermutlich besuchte sie gerade ihre Mutter. Ella war von London hierhergezogen, und Beth war begeistert von ihrer neuen Großmutter. Eine Großmutter, die gerne mit ihr auf dem Fußboden saß und mit Puppen und Plüschtieren spielte. Eine Großmutter, die ihr Geschichten vorlas, Sachen zum Verkleiden hatte und sich nicht über Dreck und Lärm ärgerte.
Joel machte sich einen Kaffee, da fiel sein Blick auf den Kühlschrank. Mit den Magnetbuchstaben darauf stand dort eine Nachricht für ihn.
‚Wir sind am Strand. Komm nach.‘
Joel lächelte. Das hätte er sich denken können. Obwohl es erst März und nicht gerade besonders warm war, war der Strand der Lieblingsort von Lisa und Beth. Selbst bei hohem Wellengang und stürmischem Wind liebten sie das Meer.
Rasch trank er seinen Kaffee aus und fuhr dann zum Hafen hinunter. Wenigstens fand man hier zu dieser Jahreszeit ohne weiteres einen Parkplatz. Als er um die nächste Biegung kam und sie dort sah, ging Joel das Herz auf.
Seine Familie.
Isabella lag schlafend und gut eingepackt in ihrer Babywippe. Und Lisa, Beth und Ella waren eifrig damit beschäftigt, eine riesige Sandburg zu bauen. Monty, Ellas schwarzer Labrador, lag ausgestreckt neben Isabella. Offensichtlich hatte er sich selbst zu ihrem Wachhund ernannt. Keiner bemerkte Joel, bis er nahe genug herangekommen war, um ihnen eine Begrüßung zuzurufen.
Lisa winkte, und Beth kam auf ihn zugerannt. „Daddy! Wir haben schon sooo lange auf dich gewartet.“ Sie drückte ihn. „Komm und schau dir unsere Burg an.“ Sie zog ihn bei der Hand und hüpfte auf dem Strand entlang, bis sie die anderen erreicht hatten.
Joel begrüßte Ella und gab seiner Frau dann einen Kuss. Lang und intensiv. Er liebte sie. Ihre Wärme. Ihren Duft. Die Art, wie sie schmeckte.
„Daddy, kann man vom Knutschen Babys kriegen?“, fragte Beth neugierig.
Knutschen? Seit wann kannte seine Tochter dieses Wort? Joel löste sich von Lisa und unterdrückte ein Lachen. „Nein.“
„Gut. Weil Josh in der Schule nämlich Emily geknutscht hat. Und man soll keine Babys haben, wenn man nicht verheiratet ist“, erklärte Beth ernsthaft.
Joel musste sich auf die Lippen beißen, um nicht in Gelächter auszubrechen. „Mmm“, sagte er nur.
„Geht ihr zwei doch ruhig ein bisschen allein spazieren“, schlug Ella vor.
„Warum, Nana?“, fragte Beth.
„Es könnte ja vielleicht was damit zu tun haben, dass jemand zu groß für sein Fahrrad geworden ist“, erwiderte Ella verschwörerisch. „Außerdem müssen wir die Sandburg noch zu Ende bauen.“
Über Beths Kopf hinweg formte Joel mit den Lippen ein unhörbares „Danke.“
Dann legte er den Arm um Lisa und führte sie um den nächsten Felsvorsprung herum. „Deine Mutter ist eine kluge Frau.“ Zärtlich streifte er ihren Mund mit seinem. „Seit einer halben Stunde denke ich an nichts anderes als daran, dich zu küssen.“
„Erst seit einer halben Stunde?“, meinte sie neckend.
„Es war eine sehr intensive halbe Stunde.“ Er ließ seine Hände zu ihrem Po gleiten und presste sie an sich.
„Ohh.“
Befriedigt stellte Joel fest, dass ihre Augen sich weiteten und Lisa heiße Wangen bekam.
„Nachher werde ich dir zeigen, wie intensiv.“
„Gut.“
Er mochte den anzüglichen Ton in ihrer Stimme. „Das hier ist nämlich ein öffentlicher Strand, und unsere Familie baut da hinten eine Sandburg.“
„Unsere Familie.“ Sie küsste ihn. „Wir haben großes Glück gehabt.“
„Das wird auch so bleiben“, versicherte Joel. „Ich habe eine gute Neuigkeit.“
„Was
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