Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
soweit es mich betrifft, ist es aus. Ein Mann kann nicht zwei Familien haben!“ Diese Worte taten ihr so weh. „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Warum musstest du dich in mein Leben einmischen?“ Ellas Stimme überschlug sich.
Helen wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ich wusste doch nicht, dass er verheiratet ist. Es tut mir so leid, ich wünschte, ich könnte alles rückgängig machen. Es ist nur, dass du dein ganzes Leben eine verkorkste Beziehung zu Männern hattest, und ich dachte, ich könnte dir helfen.“
„Ich weiß, dass ich verkorkst bin, was Männer betrifft.“ Ellas Stimme klang heiser. „Und ich hatte recht, oder? Er hat mich belogen, Helen. Er hat mir seine Frau verheimlicht und die Tatsache, dass er Milliardär ist. Alles Lügen. Ich glaube, er hat nicht ein ehrliches Wort zu mir gesagt. Diese Art von Täuschung passiert nicht unabsichtlich. Und falls er hier auftaucht, verpasse ich ihm ein blaues Auge. Das ist aber auch schon alles, was er von mir haben kann.“
„Vielleicht solltest du mir auch eins verpassen. Ich habe es verdient.“ Helen wühlte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch und putzte sich die Nase. „Ich hasse es, das sagen zu müssen, aber wir müssen ins Krankenhaus. Willst du dich krankmelden? Die neue Kindernotaufnahme fällt ohne dich zwar wahrscheinlich auseinander, aber ich kann dich entschuldigen.“
„Auf keinen Fall.“ Ella schloss kurz die Augen. Sie konnte es sich nicht leisten, ihre Stelle zu verlieren. Sie musste für ein Baby sorgen, und außerdem wurde sie im Krankenhaus gebraucht. „Ich schaffe das schon. Es geht auch gar nicht anders. Die Verwaltung hat Roses Antrag auf mehr Personal schon wieder abgelehnt, und wir haben mehr Patienten denn je.“
„Das liegt an der Hitze.“ Helen hielt inne, sah aus dem Fenster in den blauen Himmel und biss sich auf die Lippen. „Es tut mir leid, El.“
„Vergiss es, es ist eben passiert.“ Immer noch benommen vor Schreck sah Ella mit trübem Blick aus dem Fenster. „Geh schon vor. Ich schließe noch ab.“
Helen zögerte. „Ella …“
„Geh schon.“
Er kommt nicht, versuchte Ella sich zu beruhigen. Er ist verheiratet. Wahrscheinlich hatte er bereits Kinder. Sie war nur eine angenehme Ablenkung gewesen. Mehr nicht.
Auch wenn die Griechen als besonders kinderlieb galten – es würde Nikos egal sein, dass sie schwanger war.
Es war vorbei.
Seine Gefühle kochten, als Nikos sich im Warteraum der Kindernotaufnahme umsah. Noch nie zuvor war es ihm so schwergefallen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Seine Anspannung stieg mit jedem Augenblick, der verging. Unruhig ließ er seinen Blick über die Reihen kleiner roter Sitze schweifen, über den bunten Spielbereich und die fröhlichen Wandgemälde. „Es gibt einen separaten Eingangsbereich für Kinder?“
„Ja. Sofort, wenn sie durch den Haupteingang kommen, werden sie hier hineingebracht. Was dachten Sie?“ Rose, die Oberschwester, die für die Hauptnotaufnahme verantwortlich war, sah ihn nervös an.
Um Interesse zu zeigen, ging Nikos durch den fröhlichen Empfangsbereich. In der Tür zu einem der Behandlungsräume hielt er inne. Neben modernsten Geräten standen dort Kisten mit Spielzeugen, Kinderbüchern und DVDs. „Schockraum?“
„Die nächste Tür links.“ Rose eilte neben ihm her und versuchte, sich seinem Tempo anzupassen. „Kann ich Sie etwas fragen, Professor?“
Sie betraten den Schockraum, und Nikos erstellte eine mentale Inventarliste, um sich von der Sache abzulenken, die seit einer Woche seine Gedanken beherrschte. „Bitte, lass uns doch Du sagen, ich bin Nikos. Und ja, frag ruhig.“
„Wir freuen uns wahnsinnig, dass du hier bist, Nikos, aber warum hast du diese Stelle angenommen?“ Rose zuckte hilflos mit den Schultern. „Du bist auf der ganzen Welt gefragt. Vor zwei Jahren habe ich einen deiner Vorträge gehört, und der Hörsaal war gerammelt voll.“
„Vielleicht hat es draußen gerade geregnet“, scherzte Nikos.
Rose lächelte schief. „Ich denke, das können wir ausschließen. Du könntest überall arbeiten. Warum hier bei uns?“
„Kranke Kinder sind kranke Kinder. Egal, wo.“ Nikos warf ein Auge auf das Intubationsbesteck und weigerte sich, den wahren Grund für sein Hiersein preiszugeben. Auch wenn er wusste, dass es schnell genug herauskommen würde. „Erzähl mir vom Personal.“ Er hielt seinen Tonfall bewusst neutral. „Ist es pädiatrisch ausgebildet?“
„Unser Kernpersonal, ja. Und
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