Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
danach aus.
„Sag ‚bitte‘, Tams“, murmelte ihre Mutter, die danebensaß. Aber Ella waren Manieren egal. Sie wollte nur erreichen, dass das Kind die Sauerstoffmaske aufbehielt.
„Hilfst du mir, Angie eine Maske aufzusetzen? Ups, die ist ein bisschen zu groß.“
Ihre eigene Maske war vergessen, als Tamsin versuchte, der Puppe zu helfen.
„Das hast du gut gemacht. Jetzt fühlt Angie sich gleich besser.“ Während Ella das Kind lobte, blickte sie erneut auf den Monitor und wurde unruhig. Besorgt fragte sie die Mutter des Mädchens: „Hatte sie schon einmal so einen Anfall, Mrs. Stevens?“
„Nicht so schlimm.“ Die Frau wiegte ein Baby in den Armen und versuchte gleichzeitig, Tamsin zu beruhigen.
„Hatte sie eine Erkältung? Irgendeine Infektion?“
„Nichts.“ Das Baby begann zu weinen, und Mrs. Stevens hob es an ihre Schulter. „Tut mir leid. Ich hätte das Baby nicht mitgebracht, aber ich hatte niemanden, bei dem ich sie lassen könnte. Sch, Poppy. Nicht jetzt, mein Liebes.“
Alan schob sich die Brille höher auf die Nase. „Würde es helfen, wenn wir Ihren Mann anrufen?“
Mrs. Stevens schüttelte kurz den Kopf und sah ängstlich zu Tamsin. „Er ist nicht mehr da“, murmelte sie leise. „Nicht, seit er herausgefunden hat, dass ich die Kleine hier erwarte.“
Ella fühlte eine Welle der Traurigkeit, als sie in Tamsins süßes Gesicht sah. Lange Wimpern. Blonde Locken. Und keinen Vater.
Noch eine zerstörte Familie. Er sollte hier sein, dachte sie grimmig, und sein kleines Mädchen halten, wenn es ihn brauchte.
„Alan, das Salbutamol zeigt keine große Wirkung. Möchtest du ihr Prednisolon geben?“
„So schlimm keucht sie nicht.“ Weil er das Kind nicht weiter aufregen wollte, hielt Alan sich in sicherer Entfernung vom Rollbett.
Plötzlich wünschte Ella, Nikos hätte nicht gerade diesen Moment gewählt, um mit Rose zu verschwinden. Er mochte der letzte Mensch sein, den sie persönlich sehen wollte, aber beruflich war er ein Traum.
Tamsin schob ihre kleine Hand in ihre. Sie sah so erschöpft und verängstigt aus, und das Vertrauen in ihren Augen schnürte Ella das Herz zu.
„Dir geht es bald wieder besser, Liebling.“ Sie drückte die kleine Hand des Mädchens und sah zu Alan. „Sie braucht Prednisolon“, sagte sie mit Bestimmtheit. Sie hoffte, dass Alan erkannte, dass sie auf dem Gebiet mehr Erfahrung hatte als er, und ihr einfach zustimmte. „Ich denke, eine Dosis von 20 Milligramm wäre eine gute Idee.“
Alan rieb sich den Nacken. „Ich überlege, ob ich bei diesem Fall nicht den Professor um Rat fragen sollte.“
Ella biss die Zähne zusammen. „Tu das.“ Es war ihr egal, solange sich jemand mit mehr Erfahrung als Alan das Mädchen ansah.
Wie aufs Stichwort betrat Nikos entspannt und selbstsicher den Raum. „Hier alles in Ordnung?“
„Professor …“ Alan richtete sich auf und sah ihn bewundernd an. „Wir waren nicht sicher, ob wir ihr gleich eine Dosis Prednisolon geben sollen oder abwarten, ob die Inhalation von Salbutamol ihre Atmung verbessert. Es ist etwas schwer, sie zur Mitarbeit zu überreden.“
Nikos warf einen Blick auf das keuchende Kind und murmelte: „Gebt ihr das Prednisolon. Sofort.“
Alan warf Ella einen entschuldigenden Blick zu, und sie zog vorsichtig ihre Hand aus der des Mädchens. „Ich gehe nicht weg“, murmelte sie beruhigend, als Tamsin zu wimmern anfing. „Ich bin hier. Ich hole nur etwas, damit du leichter atmen kannst.“
Sie spürte Nikos’ Blick auf sich, als sie nach der Dosis griff, die sie bereits vorbereitet hatte.
„Ihre Sättigungswerte liegen bei 95 Prozent.“ Ella drehte sich zu dem Kind zurück und redete ihm aufmunternd zu, während sie die Medizin verabreichte. Die ganze Zeit war sie sich Nikos’ mächtiger Statur auf der anderen Seite des Rollbettes nur zu bewusst. „Die Akte liegt hinter dir, falls du einen Blick darauf werfen möchtest.“
Aber Nikos interessierte die Akte nicht, er sah seine kleine Patientin an. „Wie heißt du denn, meine Süße?“
„Tamsin“, sagte das Mädchen zögernd und beäugte ihn misstrauisch.
Er lächelte sie gewinnend an. „Hallo Tamsin, ich freue mich, dich zu sehen.“
Die Kleine drängte sich näher an Ella, wie eine Schildkröte, die sich in die Sicherheit ihres Panzers zurückzog, um sich vor Gefahr zu schützen. „Geh weg.“
Nikos lehnte sich an das Rollbett, um nicht ganz so groß zu wirken. „Das werde ich, wenn du das möchtest. Aber ich hoffe,
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