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Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Julia Ärzte zum Verlieben Band 37

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 37 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LUCY CLARK OLIVIA GATES KATE HARDY
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der Fahrt.
    „Wie bitte?“ Ungläubig schüttelte Stacy den Kopf. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Ich hätte bei Grandpa bleiben müssen. Ich hätte ihn nicht allein lassen dürfen. Stattdessen habe ich mit meinen Freunden gespielt. Es war mein Fehler. Ich bin schuld. Und jetzt stirbt Grandpa und ich kann nichts dagegen tun.“
    Stacy hielt vor dem Krankenhaus und stellte den Motor ab. Ohne ein Wort zu sagen, kletterte sie über die Rückbank und fasste Mike mit beiden Händen fest an der Schulter. „Sieh mich an“, befahl sie ihm. Als er zu ihr aufblickte, sah sie den Schmerz in seinen Augen. Es ging hier nicht nur um Mikes Großvater. Stacy verstand jetzt, was Justin gemeint hatte, als er davon sprach, dass Mike familiäre Geborgenheit bräuchte. Der Junge hatte schon seine Mutter verloren und nun Angst, dass auch sein Grandpa starb. Sie musste ihn beruhigen und ihm diese Angst nehmen.
    „Es ist nicht deine Schuld. Hast du verstanden? Und dein Grandpa wird nicht sterben!“
    „Aber er war so …“ Mike brach ab und fing an zu weinen. „Mum sah auch immer krank aus.“ Er schüttelte den Kopf. „Sie hat versucht, es mit Make-up zu verstecken, aber sie war krank.“ Stacy nahm Mike in den Arm. „Sie hat mich verlassen“, schluchzte er. „Sie hat mich einfach verlassen.“
    Stacy hielt ihn fest und streichelte seinen Rücken. Instinktiv spürte sie, dass es dem Jungen gut tat, sich auszuweinen. Er hatte seinen Schmerz viel zu lange verdrängt. Die Angst um seinen Großvater hatte nun bewirkt, dass die Trauer und all seine Ängste nach oben kamen.
    Stacy versuchte nicht, ihn zu beruhigen, und fragte ihn auch nicht nach seinem Kummer. Er brauchte einfach jemanden, der ihn festhielt. Stacy kannte dieses Bedürfnis nur zu gut. Es gab so manche Nacht, in der sie sich einsam fühlte und sich einen Menschen wünschte, der sie in den Arm nahm und ihr zeigte, dass sie ihm wichtig war. Mitfühlend drückte sie Mike an sich.
    Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht und sah aus dem Wagenfenster. Justin kam direkt auf ihr Auto zu. Er öffnete die Tür und sah sie an. „Mike? Mike? Was ist denn los?“
    Doch Justins Worte ließen Mike nur noch heftiger weinen. Verzweifelt klammerte er sich an Stacy.
    „Er verarbeitet den Schock“, erklärte Stacy und rückte ein Stück zur Seite, damit Justin sich neben Mike setzen konnte. „Wie geht es Ihrem Dad?“
    „Gene kümmert sich um ihn. Es ist alles in Ordnung.“ Justin strich seinem Sohn über den Kopf.
    Stacy nickte und streichelte weiter Mikes Rücken. Das Schluchzen wurde leiser und sie fühlte, wie Mikes kleiner Körper langsam zusammensackte. „Lieber Himmel, du bist vielleicht schwer“, sagte sie. „Warum lehnst du dich nicht an deinen Dad? Der ist viel stärker als ich.“ Sie drehte ihn sanft zu Justin, der seinen Sohn liebevoll in den Arm nahm.
    Stacy sah, dass Justin kurz seine Augen schloss und den Geruch seines Kindes einsog. Es berührte sie tief, einen so liebevollen Vater zu sehen. Bei dem Gedanken daran, dass ihre eigenen Kinder eine solche Erfahrung nie gemacht hatten, kamen ihr die Tränen.
    Da sie vermutete, dass Justin und Mike lieber allein sein wollten, öffnete Stacy die Tür. Doch Justin griff nach ihrer Hand. „Bleib“, sagte er leise.
    In diesem Augenblick wurde Stacy klar, dass ihr Verhältnis zu Justin sich tiefgreifend verändert hatte.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis Mike sich völlig beruhigt hatte. Doch schließlich hob er den Kopf und sah seinen Vater an. „Hast du ein Taschentuch?“
    Justin und Stacy lächelten erleichtert. Justin reichte seinem Sohn ein Papiertuch. „Wollen wir jetzt nach Grandpa sehen?“, fragte er seinen Sohn.
    Ängstlich sah Mike ihn an.
    „Es geht ihm gut, Mike. Er sieht im Moment zwar noch etwas seltsam aus mit all den Schläuchen und der Verletzung am Hals, aber das geht vorüber. Grandpa wird wieder gesund.“
    „Versprochen?“
    „Ja, ich verspreche es.“
    Mike dachte einen Augenblick nach. „Bei Mummy hast du mir nie versprochen, dass sie wieder gesund wird.“
    „Das ging nicht. Ich hätte es so gern, aber ich konnte nicht.“ Justin fuhr seinem Sohn durchs Haar.
    Mike nickte. „Aber du kannst versprechen, dass Grandpa wieder gesund wird?“
    „Ja. Vielleicht dauert es eine Weile, bis er wieder ganz gesund ist, aber er wird schon bald sprechen und kauen können.“
    Diese Auskunft schien Mike zu beruhigen. Sie stiegen aus und gingen zusammen ins

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