Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Frau zu verlieben.“
„Mum!“
„Manche Menschen, mein lieber Sohn, bekommen eine zweite Chance. Ich will damit nicht sagen, dass du Rose vergessen sollst. Wirklich nicht. Sie war eine wundervolle Frau und eine großartige Mutter. Aber das Leben geht weiter.“
„Das weiß ich doch. Was glaubst du denn, weshalb wir hier sind? Warum wir aus Melbourne weggezogen sind? Vor allem für Mike ist es wichtig, einen neuen Anfang zu machen.“ Er drehte sich geschäftig zum Grill um und nahm die fertigen Würstchen herunter.
Katherine legte ihre Hand auf seinen Arm und zwang ihn, sie anzusehen. „Du machst deine Sache großartig, mein Junge. Dein Vater und ich sind beide sehr stolz auf dich, und wir haben beide schon bemerkt, wie positiv Mike sich in den letzten Wochen verändert hat. Aber es geht hier nicht nur um Mike. Auch du musst nach vorn blicken.“
„Und du glaubst, Stacy Carrington ist die Lösung für mein Problem?“
„Warum nicht? Sie ist hübsch, intelligent, und ihr seid Kollegen.“
„Mum! Versuchst du etwa, mich zu verkuppeln?“ Fassungslos schüttelte Justin den Kopf. Er hatte es kommen sehen. Doch im Grunde konnte er es ihr nicht übel nehmen. Sie wollte nur, dass er wieder glücklich war.
„Ich will doch nur sagen, dass du sie nicht von vornherein abweisen sollst. Falls zwischen euch irgendetwas Besonderes ist, dann halt es fest! Gib euch eine Chance!“
Justin wusste, dass seine Mutter recht hatte. Und er musste zugeben, dass er angefangen hatte, sich besser zu fühlen, seitdem er in Mount Gambier war. Seitdem er Stacy getroffen hatte. Vielleicht lag es am Ortswechsel, vielleicht an seinem neuen, entspannteren Job oder daran, dass es Mike hier besser ging. Auf jeden Fall fing er zum ersten Mal seit Jahren wieder an, über sein eigenes Leben und seine Zukunft nachzudenken.
Aber was wollte er?
Nachdenklich nahm er noch einige Würstchen vom Grill. Er konnte diese Frage nicht beantworten. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er sich für eine neue Kollegin interessieren könnte. Aber so war es nun einmal: Er fühlte sich von Stacy angezogen. Es war nicht zu ändern. Ob daraus etwas Ernsthaftes werden würde, blieb abzuwarten, doch er hatte in den letzten Tagen den Eindruck gewonnen, dass sie genauso an ihm interessiert war wie er an ihr. Oder etwa nicht?
Da im Laufe des Nachmittags immer mehr Gäste erschienen, war Justin stundenlang damit beschäftigt, Würstchen zu grillen. Endlich gelang es ihm, die Grillzange an den Polizisten Brad zu übergeben, und er machte sich auf den Weg zum Baumhaus, das bereits von Mike, Tim und einigen anderen Jungen belegt war. „Darf ich auch zu euch kommen?“, fragte er höflich.
„Für Mädchen ist der Zutritt streng verboten“, erklärte Mike ihm ernsthaft.
„In Ordnung. Wie gut, dass ich kein Mädchen bin.“ Justin schüttelte Tim die Hand. „Herzlichen Glückwunsch!“
„Danke.“
„Du bist neun geworden, stimmt’s? Ganz schön erwachsen.“
„Ich bin ja auch bei uns der Mann im Haus“, erklärte Tim stolz. „Das ist schon seit Jahren so. Mein Vater ist weg, als wir noch Babys waren.“
„Siehst du ihn manchmal?“, erkundigte sich Justin.
„Nö. Er lebt in Darwin. Er hat noch einmal geheiratet und neue Kinder. Zu Weihnachten und zum Geburtstag schickt er uns Karten mit Geld drin. Diesmal haben wir jeder fünfzig Dollar gekriegt.“
„Cool“, bemerkte einer der Jungen bewundernd.
„Mum hat gesagt, wir können das Geld entweder auf unsere Sparkonten einzahlen oder mit ihr ins Einkaufszentrum fahren und etwas Tolles kaufen.“
„Echt cool. Was nimmst du?“
Es folgte eine ausgiebige Unterhaltung über Computerspiele und anderes Spielzeug, sodass Justin beschloss, die Runde zu verlassen. Tim schien sehr nüchtern mit der Abwesenheit seines Vaters umzugehen. In seinen Worten hatten weder Bitterkeit noch Trauer gelegen. Er akzeptierte die Situation offensichtlich, wie sie war, und damit war die Sache für ihn erledigt. Justin fragte sich, wie es wohl für Stacy gewesen sein mochte, ihre beiden Kinder allein aufzuziehen und ihnen Vater und Mutter zugleich sein zu müssen. Sie hatte diese Aufgabe großartig gemeistert. Wenn es ihm doch nur auch gelänge, Mike ein guter Vater zu sein und ihm dabei zu helfen, über den Verlust seiner Mutter hinweg zu kommen.
Justin beschloss, ein wenig durch Stacys Garten zu schlendern. Als er hinter ihrem Schuppen um die Ecke bog, bemerkte er ein kleines, eingezäuntes Loch im Boden. „Ein
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