Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Jahrmarktsleute ihre Zelte aufgeschlagen hatten.
„Da gehen wir hin“, verkündete er. „Ich liebe Rummelplätze!“
Seine Begeisterung war ansteckend, und sie hatten unglaublich viel Spaß, aßen Zuckerwatte und Schmalzgebäck und sausten in der Achterbahn durch die Kurven, bis Charlotte vor Lachen kreischte. James ließ kein Fahrgeschäft und keinen Stand aus, und beim Dosenwerfen gewann er ein Plastikei. Er öffnete es, blickte Charlotte an und lächelte.
„Was ist drin?“
„Das zeige ich dir später.“ Er verschränkte ihre Finger mit seinen. „Höhenangst hast du doch nicht, oder?“
„Nein.“
„Gut. Dann nehmen wir als Nächstes das Riesenrad.“
Inzwischen war es Abend geworden, und unter ihnen glitzerten die bunten Lichter des Jahrmarkts wie edle Kristalle, während die Gondel langsam in den nachtschwarzen Himmel hinaufstieg.
„Charlotte, ich muss dir etwas sagen.“
James klang so ernst, dass sie Mühe hatte, mit ruhiger Stimme zu antworten. „Ja?“
„Ich habe versprochen, dich nicht zu bedrängen, aber ich kann einfach nicht länger warten. Ich möchte ein neues Leben beginnen, und zwar jetzt, in diesem Moment.“
Sie kam nicht ganz mit. Aber ehe sie fragen konnte, was er meinte, zog er eine Flasche Mineralwasser aus der einen und das Plastikei aus seiner anderen Tasche. „Normalerweise gehören Champagner und ein Brillantring dazu, aber du hast mir klargemacht, dass das nur Äußerlichkeiten sind. Viel wichtiger ist, dass man sich liebt, und ich liebe dich, Charlotte. Mit dir ist meine Welt voller Sonnenschein, und ich weiß jetzt, dass Glanz und Glamour nur ein magerer Ersatz dafür sind.“
Er öffnete das Ei und präsentierte ihr einen blassblauen Plastikring, der mit drei Tropfen aus demselben Material geschmückt war. „Willst du mich heiraten?“
Er machte ihr einen Antrag … mit einem Plastikring. Weil sie ihm gezeigt hatte, dass die wichtigen Dinge im Leben unter der Oberfläche lagen … Liebe, Vertrauen.
„Dich heiraten?“, wiederholte sie, immer noch verwirrt.
„Ich möchte ein Ja hören“, sagte er sanft. „Ich möchte, dass du meine Frau wirst, ich möchte dir Kinder schenken und den Rest meines Lebens mit dir verbringen.“
Glücklich schlang sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. „Ja“, flüsterte sie. „Ja, ich liebe dich, und ich will deine Frau werden.“
Er schob ihr den Ring auf den Finger. „Der ist nur vorläufig.“
Gleich am nächsten Morgen nahm er sie mit in die Stadt, um einen Verlobungsring zu kaufen. Danach tat er furchtbar geheimnisvoll, bestand darauf, sie nach Hause zu bringen, weil er „zu tun hätte“. Charlotte war das nur recht. Sie hatte auch noch etwas zu erledigen.
Am Abend holte James sie ab.
In seinem Wohnzimmer erwartete sie ein Blumenmeer, und er zündete überall Kerzen an, bis sie den Raum in ein romantisches Licht tauchten. Dann bot er ihr einen Aperitif an und verschwand in der Küche.
„Das Abendessen ist serviert, Madam“, verkündete er schließlich und führte sie auf den Balkon, wo ein festlich gedeckter Tisch stand. Windlichter verströmten ihren warmen Schein, am samtschwarzen Abendhimmel funkelten die Sterne, und von ihrem Platz aus konnte Charlotte auf den nächtlichen Ozean blicken.
Und beim Dessert … der köstlichsten Mousse au chocolat, die sie jemals gegessen hatte … gab er ihr den Ring, den sie gemeinsam ausgesucht hatten: einen schlichten Reif aus kornischem Gold mit einem seltenen blauen Tansanid-Kristall, der genau die Farbe ihrer Augen hatte, wie James sagte.
„Auf uns.“ Er hob sein Champagnerglas. „Und unsere gemeinsame Zukunft.“
Sie stießen miteinander an, und dann reichte sie ihm einen Briefumschlag.
„Was ist das?“
„Mein Verlobungsgeschenk für dich“, antwortete sie lächelnd.
Er öffnete den Umschlag und zog ein Foto heraus. Darauf war ein schwarzer Welpe mit einem rosa Wollfaden um den Hals zu sehen.
„Ich glaube, er heißt Dylan“, erklärte Charlotte. „Und er wird Ende Oktober zu uns kommen, in sein neues Zuhause.“
James blickte sie verblüfft an. „Zu uns?“
„Mein Cottage ist nicht so schick wie dein Stadthaus mit Meerblick, aber falls es dir nichts ausmacht, deine Ansprüche für eine Weile herunterzuschrauben, kannst du gern bei mir einziehen.“
„Liebling, mit dir wäre ich auch in einer Strandhütte glücklich“, sagte er ernst. „Natürlich möchte ich bei dir wohnen.“ Er starrte auf das Foto. „Bei jedem Geburtstag, jedes
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