Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
…
Als Piper am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause kam, wurde sie vom Klingeln des Telefons begrüßt. Hoffentlich nicht die Kollegin von der Nachtschicht, die Unterstützung brauchte.
„Hallo?“
„Hi, Piper. Ich bin’s, Alex, der Neffe von Dr. Jenkins. Wissen Sie noch?“
Sie musste lächeln. „Natürlich, wie könnte ich dich vergessen?“
„Also, Onkel T und ich gehen Samstag klettern, und ich wollte fragen, ob Sie mitkommen.“
Piper zögerte. Sie hatte große Lust auf einen Ausflug, aber klettern? Eigentlich blieb sie lieber mit beiden Beinen auf dem Boden. Und dann war da noch ein anderes Problem. „Weiß dein Onkel, dass du mich anrufst?“
„Klar. Er will auch, dass Sie mitkommen“, sagte Alex.
Bei seinen Worten spürte Piper, wie sie eine Welle der Freude durchfuhr. Die Müdigkeit des langen Arbeitstages war vergessen. Gab es eine bessere Art, einen schönen Samstag zu verbringen, als Jungs dabei zuzusehen, wie sie auf einem Felsen herumkraxelten? „Kann ich kurz mit ihm sprechen?“
„Einen Moment.“
Gleich darauf drang Taylors Stimme durchs Telefon. „Piper?“
Als sie hörte, wie er ihren Namen sagte, musste sie unwillkürlich lächeln und umfasste den Hörer fester. Sie wusste, dass sie einander nicht wirklich gut kannten, aber es fühlte sich plötzlich so an. Dieses Gefühl hatte sie lange nicht und schon gar nicht in dieser Intensität erlebt.
„Hi. Alex hat mich gefragt, ob ich am Samstag mit Ihnen beiden klettern gehe. Was meinen Sie denn dazu?“ Aus Gründen, die ihr selbst nicht klar waren, hoffte sie sehr, dass er sie gerne dabei haben wollte.
„Unbedingt. Wir können einen richtigen Ausflug machen und was zu essen mitnehmen.“
„Okay, ich bin dabei.“ Piper wusste nicht recht, ob sie diese Entscheidung bereuen würde, aber es sah aus, als hätte sie ihre erste Verabredung zum Klettern.
3. KAPITEL
„Das ist nicht euer Ernst, oder?“, rief Piper. „Ich klettere da nicht rauf.“ Sie wies auf die große Steinformation, vor der sie standen. Der zerklüftete braune Felsen sah beängstigend hoch und steil aus.
„So schlimm ist es nicht“, sagte Taylor und lachte über ihre Reaktion. „Außerdem klettern wir nicht auf den Felsen, sondern auf diesen dort.“ Er wies mit der Hand auf den Nachbarfelsen, der immerhin deutlich kleiner war.
„Aber Onkel T, der ist doch höchstens zehn Fuß hoch. Ich bin im Camp schon viel höher geklettert“, rief Alex empört aus.
„Vergiss es, mein Junge. Ich will erst mal sehen, was du bisher gelernt hast. Und denk dran, dass man beim Klettern immer im Team arbeiten muss.“
Alex nickte und sprang aufgeregt auf und ab. „Ist gut. Ich zeig dir, was ich drauf hab.“
„Alex, bist du sicher, dass du das kannst?“ Besorgt blickte Piper an dem steilen Fels empor.
„Aber klar, Piper. Ich kann Ihnen zeigen, wie es geht.“ Alex legte sich die Kletterausrüstung an.
Taylor überprüfte, dass alle Gurte richtig saßen, und griff dann in seinen Rucksack, um seine eigene Ausrüstung anzulegen. „Ich habe alles gestern noch einmal überprüft, weil ich sie länger nicht benutzt habe.“ Er schaute Piper aufmerksam an und deutete den Zweifel in ihrem Gesicht richtig. „Hören Sie, Sie können uns erst einmal einfach zusehen, wenn Ihnen das lieber ist. Aber es wird vielleicht ein wenig langweilig.“
„Oh, das Risiko gehe ich gerne ein“, gab Piper zurück. „Ich stehe gerne mit beiden Füßen auf festem Boden.“
„Das tun Sie beim Klettern auch, der Boden ist einfach nur senkrecht.“
„Bestechende Logik, Taylor“, sagte sie grinsend. „Aber ich verzichte, ich passe auf den Picknickkorb auf.“ Nach einer Kletterpartie wäre sie wahrscheinlich nicht in der Lage, noch etwas zu essen. Piper hatte ein ungutes Gefühl, aber das war sicher nur die langjährige Erfahrung als Schwester in der Notfallambulanz. In diesem Job rechnete man immer mit dem Schlimmsten.
„Na gut, aber versprechen Sie, dass Sie mich auffangen, wenn ich falle.“ Taylors Augen blitzten belustigt, als er seinen Helm aufsetzte.
„Fallen Sie einfach nicht, das wäre mir das Liebste.“ Piper ging ein paar Schritte zur Seite und suchte sich einen bequemen Platz, um sich hinzusetzen. „Ich werde mich inzwischen ein wenig sonnen und Sie im Auge behalten.“ Was bei Taylors attraktivem Anblick keine große Mühe sein würde.
Taylor überprüfte ein letztes Mal seine Ausrüstung. „Okay, setz deinen Helm auf, und zieh die Handschuhe an“, sagte
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