Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
in Santa Fe bleiben.“
Taylor lächelte ebenfalls. „Genau. Chili ist gut für Probleme jeder Art, das ist meine Rede.“
„Ich wünschte, das wäre so.“ Sie nickte ihm zu und stieg in ihr Auto.
Schnell beugte Taylor sich zum Fenster herunter. Als Piper es öffnete, sagte er: „Ich weiß, du bist heute zu müde, aber vielleicht können wir Mittwoch nach der Arbeit im Park zusammen laufen gehen?“ Er versuchte sich selbst einzureden, dass er einfach nur ein bisschen Gesellschaft beim Laufen wollte. Das war alles.
„Aber ohne Kojoten, okay?“
„Versprochen.“ Er richtete sich auf und blickte Pipers Wagen hinterher, als sie davonfuhr.
Diese Frau faszinierte ihn wirklich. Ihm war klar, dass für Piper eine feste Beziehung, Loyalität und Treue wichtige Werte waren. Und genau diesen Dingen war er bisher nach Möglichkeit ausgewichen, aber auf einmal hatten sie ihren Schrecken verloren.
Vielleicht veränderte er sich, vielleicht hatte Piper ihn verändert. Oder es war einfach nur ein langer Tag gewesen, und er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Wahrscheinlich wäre es das Beste, sich einfach auf einen Drink mit Freunden zu verabreden, um das Gefühl der Einsamkeit zu betäuben, das ihn auf einmal quälte.
7. KAPITEL
Da sie für den Mittwoch keine feste Verabredung mit Taylor getroffen hatte, fuhr Piper allein Richtung Park. Ihre Laufschuhe und Joggingsachen anzuziehen, war nach drei Tagen mit Zwölf-Stunden-Schichten schon fast zu viel. Sie fühlte sich wie zerschlagen, aber wahrscheinlich würden frische Luft und ein wenig Bewegung ihr nur guttun.
Abends war es inzwischen länger hell, aber immer noch relativ kühl. Das gehörte wahrscheinlich zum Klima der Hochwüste dazu. Für Piper waren heiße Tage und kühle Nächte auf jeden Fall genau das Richtige. Während sie ein paar Dehnübungen machte, hielt sie Ausschau nach Taylor, doch er ließ sich nicht blicken. Sie war enttäuscht, aber nicht überrascht. Irgendwie schien es zu ihrem Leben zu passen, dass sie Männer wie ihn nur eine gewisse Zeit lang interessierte.
Schließlich lief sie alleine los. Irgendwie würde sie auch mit diesem Rückschlag fertig werden.
Als sie hinter sich die schnellen Schritte eines anderen Läufers hörte, wich sie zur Seite aus, um ihn vorbeizulassen.
„Hallo, Piper“, sagte Alex, der auf einmal neben ihr war. Sein Gesicht war gerötet und verschwitzt, aber er grinste breit.
„Hey, Alex. Was machst du denn hier?“ Der Anblick des Jungen versetzte sie schlagartig in gute Laune. Wo er war, konnte Taylor nicht weit sein.
„Onkel T hat mich so lange gequält, bis ich mitgekommen bin“, verkündete Alex.
„Wirklich? Gequält? Womit denn – einem Buch?“, neckte sie ihn.
„Ja, genau. Entweder Joggen oder Lernen. Ich hoffe, dass ich wenigstens einen tollwütigen Kojoten sehe.“
Piper musste lachen. Wie gut, dass sie sich trotz ihrer Müdigkeit aufgerafft hatte zu kommen. Alex versetzte sie immer in gute Laune, er war ein toller Junge.
„Und wo ist dein Onkel?“ Sie hielt nach Taylor Ausschau.
„Direkt hinter dir“, hörte sie plötzlich.
Beim Klang seiner Stimme zuckte Piper zusammen, und ihr Herz schlug schneller. Immerhin jedoch gelang es ihr, äußerlich ruhig zu bleiben. „Ah, da bist du. Ich dachte, du würdest nicht kommen, also bin ich schon mal losgelaufen.“
„Nein, ich halte meine Versprechen immer“, sagte Taylor und lief jetzt neben ihr.
Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu, während sie an einigen hohen Felsen vorbeijoggten. „Tatsächlich?“
„Ja, das stimmt, Piper. Onkel T hält immer Wort. Manchmal ist das aber auch nicht so gut.“
„Wie meinst du das?“, fragte sie.
„Na, wenn er sagt, dass ich für irgendetwas bestraft werde, was ich gemacht werde, dann hält er das auch ein.“ Alex schaute sie aus großen Augen an.
„Ich verstehe“, sagte Piper lachend.
„Da. Ein Präriehase“, rief der Junge plötzlich aufgeregt. „Ich hab ihn zuerst gesehen, Onkel T.“
Piper sah dem Tier hinterher, das hinter einem Busch verschwand. „Ist das ein Spiel?“
„Ja, wir sammeln wilde Tiere. Wer die meisten sieht, gewinnt. Und der Verlierer muss das Geschirr spülen“, erklärte Taylor.
„So, so. Und hat einer von euch schon den Raben gesehen, der da hinten auf dem Zaun sitzt?“, fragte sie.
„Meiner“, rief Alex sofort.
„Nein, meiner.“
Amüsiert lauschte sie ihrem scherzhaften Gezanke. Gemeinsam joggten sie weiter, bis es zu dunkel wurde.
Der Abend
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