Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
fielen ihm wieder ein. Alex braucht dich . Auf einmal wurde ihm klar, dass er sehr wohl etwas tun konnte, um Caroline zu helfen. Er konnte dafür sorgen, dass es ihrem Sohn gut ging. Vorsichtig griff er nach der Hand seiner Schwester. „Caro, es tut mir so leid“, sagte er. „Alles kommt in Ordnung, und ich weiß, dass du bald aufwachen wirst. Mach dir keine Sorgen um Alex, ich werde mich um ihn kümmern.“
Sein Blick fiel auf die gegenüberliegende Wand, an der ein Kalender hing. Heute hätte sein letzter Tag mit Alex sein sollen. Wie sehr hatte er sich gegen diese Unterbrechung seines gewohnten Lebensstils gewehrt. Piper hatte recht.
Er hatte Angst.
Seufzend stand Taylor auf. Er hinterließ seine Handynummer bei der Schwester, die für Caroline zuständig war. „Rufen Sie mich an, wenn sich ihr Zustand ändert. Ich bin in ein paar Stunden wieder da.“ Er musste sich etwas ausruhen, und er vertraute seinen Kollegen genug, um zu wissen, dass sich alle gut um seine Schwester kümmern würden. Die mitfühlenden Blicke und kurzen Umarmungen, die ihn auf dem Weg nach draußen begleiteten, rührten ihn fast zu Tränen.
Die Fahrt nach Hause dauerte nur zehn Minuten, aber sie kam ihm vor wie eine halbe Ewigkeit. Er schloss die Tür auf und ging direkt in Alex’ Zimmer, wo der Junge noch angezogen auf dem Bett lag und fest schlief. Taylor hockte sich neben das Bett. „Es tut mir leid, Alex. Ich werde in Zukunft immer für dich da sein. Du kannst dich auf mich verlassen, das verspreche ich.“ Er strich ihm über das dunkle Haar und verließ dann den Raum.
Piper lag halb zugedeckt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Sie musste nach ihrer Schicht und der Aufregung um Caroline völlig erschöpft sein. Und dann hatte er sie auch noch mit seinen eigenen Sorgen belastet.
Während Taylor sie betrachtete, hatte er das Gefühl, als würde sich in seinem Herzen auf einmal etwas auflösen. Die Dinge unter Kontrolle zu behalten und seine Unabhängigkeit zu bewahren – das war ihm immer das Wichtigste im Leben gewesen. Bis jetzt. Bis er Piper getroffen hatte. Er hatte nie jemanden gebraucht. Aber nun brauchte er sie.
Sein Leben hatte sich verändert. Er hatte sich verändert.
Piper seufzte im Schlaf und bewegte sich. Die Decke rutschte herunter und enthüllte ihre langen Beine. Sie trug eines seiner T-Shirts, das ihre Schenkel nur halb bedeckte. Wildes Verlangen stieg in Taylor auf, er konnte seine Gefühle nicht bändigen. Er hob Piper in seine Arme und trug sie in sein Schlafzimmer.
„Taylor? Was ist denn los?“, fragte sie mit einer Stimme, die vom Schlaf noch rau war. Unwillkürlich hatte sie die Arme um seine Schultern gelegt. „Wie geht es Caroline?“
„Sie ist stabil.“ Er legte sie auf sein Bett und setzte sich neben sie. Genau hier wollte er sie schon so lange haben, und jetzt wollte er sie am liebsten nie wieder loslassen.
„Das freut mich.“ Sie blinzelte noch leicht schläfrig und rückte näher zu ihm, um ihn zu umarmen. „Was für eine Erleichterung.“
„Oh ja.“ Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Die vergangene Nacht hatte ihn zu sehr mitgenommen, er wollte jetzt einfach nur in Pipers Nähe sein. „Kannst du bei mir bleiben? Kann ich dich festhalten, wenn ich ein bisschen schlafe?“
Piper strich sanft über seinen Nacken und presste ihre Stirn an seine. „Ja.“
An sie geschmiegt legte er sich auf das Bett und zog die Decke über sie beide. Mit Piper in den Armen schlief er in Sekundenschnelle ein.
Kurz bevor sie richtig wach wurde, drehte Piper sich im Halbschlaf um. An ihrem Rücken spürte sie die Wärme eines anderen Körpers. Die Ereignisse des vergangenen Abends fielen ihr wieder ein. Taylor . Sie war in seinem Bett. Genau danach hatte sie sich lange gesehnt, aber die Umstände waren alles andere als erfreulich. Sie rückte ein Stück von ihm ab, um aufzustehen, aber Taylors Hand an ihrer Hüfte hielt sie zurück. Während sie dalag, spürte Piper, dass er ebenfalls wach war.
„Wo willst du hin?“, flüsterte er.
„Ich dachte, du schläfst noch.“
„Habe ich auch. Bis du dich bewegt hast.“
„Schlaf einfach weiter, ich fahre nach Hause.“
„Bitte bleib hier.“ Er küsste sie auf die Wange, die Nase, die Lippen. „Ich brauche dich, Piper. Mehr als je zuvor.“
Seine Worte gingen Piper ans Herz, und die Nähe seines warmen, festen Körpers ließ sie vor Verlangen leicht erzittern. Sie drehte sich zu ihm um, sie konnte nicht anders. Gerade die nackte Verzweiflung in
Weitere Kostenlose Bücher