Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
„Ich hatte noch eine Offenbarung“, sagte sie. „Keine Ahnung, wie du hier zurechtkommst. Jedenfalls kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als dir helfen zu dürfen.“
„Tansy hilft mir.“
Die Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. Erin schloss ihre Augen, ihr wurde übel.
„Erin?“
Dom rückte von ihr ab. Plötzlich war ihr zum Weinen zumute. Okay, vielleicht reagierte sie übermäßig emotional, aber es war eine anstrengende Nacht gewesen, und Dom gab ihr das Gefühl …
„Erin?“
Sie schlug die Augen auf. Vorsichtig. Auf den Ellbogen gestützt, sah er im Feuerschein auf sie herunter. Zerknirscht.
„Es tut mir leid“, sagte er. „Ich wollte nicht so abweisend klingen. Tansy hilft mir prima mit den Jungs. In der Praxis dagegen bin ich überlastet. Aber du und ich … Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
„Weil?“
„Deswegen“, erwiderte er und küsste sie.
Selig schmiegte sie sich in seine Arme. Ihr Dom … Sie schwebte wie im Traum, reagierte voller Leidenschaft auf seinen Kuss.
Dom, flüsterte es in ihrem Herzen. Dom.
Was zum Teufel tat er hier?
Dom küsste sie, wie er noch nie zuvor geküsst hatte.
Er brauchte diese Frau.
Sanft und nachgiebig, gleichzeitig sehr sinnlich bewegte sie sich in seinen Armen. Alle seine Sinne konzentrierten sich auf diese Frau. Er fühlte, berührte, schmeckte.
Offenbar wollte Erin ihn genauso verzweifelt wie er sie. Sie presste ihren herrlichen Körper an seinen, öffnete sehnsüchtig die Lippen …
Sie schmeckte nach Salz, Rauch und … süßer Hingabe. Nach allem, wovon er jemals geträumt hatte. Er vertiefte den Kuss, und sie passte sich ihm an. Verlangte genauso viel, wie sie gab.
Dom zog sie hart an sich, umfasste ihren Po und hielt sie dicht an sich gepresst.
Er sollte aufhören. Musste aufhören. Aber er konnte sich einfach nicht von ihr losreißen. Zum ersten Mal im Leben fühlte er sich auf wundersame Weise komplett.
Das Feuer im Kamin knackte laut und holte ihn aus seinem Rausch.
Himmel, was war nur in ihn gefahren?
Dom gehörte zu ihr. Er war ihr Mann. Sie war seine Frau, und sie war zu Hause.
Dom …
Ein Kuss, tief, süß und … richtig. Erin klammerte sich an Dom, und er hielt sie fest, genoss den Kuss genauso wie sie. Vertiefte ihn, wie sie ihn vertiefte. Zog sie näher.
Liebte sie, wie sie ihn liebte?
Vielleicht … Oder auch nicht.
Nein!
Das Holz im Kamin knackte, und Dom zog sich von ihr zurück, hielt sie auf Armeslänge von sich ab und sah sie an, als wäre sie ein kostbarer, aber unerreichbarer Schatz.
„Was ist?“, flüsterte sie. „Oh Dom …“
„Ich wollte dir nur sagen… wollte dir zeigen, warum dein Angebot unmöglich ist.“ Er klang erschüttert. Verzweifelt. „Es ist das großzügigste Angebot, das ich je bekommen habe. Aber das da zwischen uns … Ich wollte nie so weit gehen.“
„Und?“
„Ich will das nicht.“
Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen. „Für mich sieht es so aus, als wolltest du es sehr wohl. Genauso wie ich.“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Du bist noch nicht mal zwei Tage hier. Das ergibt keinen Sinn.“
„Doch.“
„Nein“, widersprach er mit Nachdruck und küsste sie flüchtig. „Du bist süß und klug und wunderschön, und ich werde das nicht ausnutzen.“ Er stand auf.
„Ich möchte helfen.“ Wenn das aufdringlich klang, konnte sie es nicht ändern.
„Das kann ich nicht annehmen.“
„Vielleicht bleibt dir gar keine andere Wahl. Die Arbeit hier ist zu viel für einen Arzt allein.“
Dom schüttelte den Kopf. Dann beugte er sich über sie und berührte federleicht ihre Lippen. Wie zum Abschied. „Genug jetzt. Das ist nur ein verrückter Traum und keine Realität. Gute Nacht, Erin“, sagte Dom leise. „Versuch, zu schlafen. Morgen sind wir wieder vernünftig.“
„Ich bin jetzt vernünftig“, protestierte sie, als er zu seinem provisorischen Bett zurückkehrte. „Mir ist, als wäre ich mein ganzes Leben verrückt gewesen. Höchste Zeit, nach Hause zu kommen.“
Sie sagte es nicht laut, aber sie meinte es ernst: Irgendwie musste sie Dom davon überzeugen … dass Liebe funktionierte.
Erin schlief kaum. Als früh um sechs das Telefon klingelte, war sie im Flur und nahm das Gespräch entgegen. Leise schloss sie die Wohnzimmertür, um Dom und die Jungs nicht zu wecken.
„Doc?“, fragte der Mann am anderen Ende der Leitung verzweifelt.
„Ich bin Ärztin“, antwortete sie professionell. „Was kann ich für Sie tun?“
„Aber Doc Dom
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