Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
selbstständig und war bei Bewusstsein.
Für mehr war keine Zeit.
„Bleib bei ihr“, wandte Erin sich an Frank. „Setz dich mit dem kleinen Mädchen neben sie.“ Sie nahm Sharons Hand. „Sharon, Dom und ich müssen die anderen aus dem Auto holen. Frank passt auf Sie und Ihre Tochter auf.“
Rasch sprang sie auf und eilte wieder an Doms Seite. Er hatte den kleinen Jungen aus dem Auto befreit, bevor sie ihn erreichte. Ein Blick sagte ihr, dass es schlimm um das Kind stand. Dom lief an ihr vorbei.
„Kümmre dich um seinen Vater“, rief er ihr zu. „Ich habe Max. Der Name seines Vaters ist Ivan, und es sieht ernst aus.“
Genauso wie bei dem kleinen Jungen. Das Gesicht des Kleinen war blutverschmiert. Ivan, sein Vater, war auf der anderen Seite des Autos zusammengesunken. Erin registrierte besorgt, wie schwer ihm das Atmen fiel. Hektisch keuchend schnappte er nach Luft.
Schnell ging sie zurück. Ivan musste aus dem Auto gezogen werden, bevor sie ihm helfen konnte, und ihr fehlte die Kraft dafür. Sie nahm Dom den Jungen ab, ohne eine Antwort abzuwarten. „Ivan kann nicht atmen, er braucht dringend Hilfe. Hol ihn raus, du bist stark genug. Ich mache mit Max weiter. Atemkanüle?“
„In der Tasche.“
„Gott sei Dank.“
Der Atem des Jungen klang gurgelnd. Etwas hatte ihn im Gesicht getroffen. Bei der Menge an Blut in seinem Mund und seiner Nase könnte er leicht ersticken. Schnell legte sie ihn neben seiner Mutter ab. Seine Nase war gebrochen, Zähne eingeschlagen, der Kleine würde Wiederherstellungschirurgie brauchen. Später. Jetzt konnte sie nur seinen Mund und Hals frei machen, ihn auf die Seite legen, einen künstlichen Atemweg schaffen und ihn mit Sauerstoff versorgen. Wie gut, dass Dom so perfekt ausgerüstet war.
Gut, dass Dom da war.
Der kleine Junge hatte nicht mehr genug Kraft, um zu kämpfen.
„Du bist sicher, Max“, sagte Erin sanft. „Ich gebe dir etwas, damit es nicht mehr so wehtut. Dann setze ich dir eine Maske auf, damit du leichter atmen kannst.“ Sie manövrierte ihn so, dass er an seiner Mutter lehnte. Frank hielt noch immer das kleine Mädchen und wirkte zunehmend geschockt.
Wo um Himmels willen blieb die dringend benötigte Hilfe?
„Können Sie das Mädchen ins Gras setzen?“, bat sie Frank, bevor sie sich an Sharon wandte: „Bitte halten Sie die Hand Ihrer Tochter. Ich brauche Frank, damit er Max’ Maske fixiert.“ Als sich niemand rührte, hob sie das Mädchen aus Franks Armen und setzte es neben ihre Mutter. Dann nahm sie Franks große, wettergegerbte Hände und zog ihn nach unten, sodass er sich hinhocken musste, und drückte seine Hand auf die Sauerstoffmaske.
„Halten Sie das“, wies sie ihn an. „Frank, wenn sich diese Maske bewegt … wenn es aussieht, als ob Max nicht genug Luft bekommt, wenn Ihnen irgendwas Angst macht, dann schreien Sie laut genug, um Tote aufzuwecken, und ich komme zurück. Aber Dom braucht mich jetzt.“
Dom brauchte sie wirklich. Er hatte Ivan aus dem Auto gezogen. Der schwer verletzte Mann atmete sehr flach. Ivans Brust hob sich kaum, und eine Seite war komplett still. Doms Finger lagen an seinem Hals. Er musste nach Ivans Luftröhre getastet und gespürt haben, dass sie zur Seite gedrückt war.
Spannungspneumothorax. Die Symptome passten. Er hatte wahrscheinlich gebrochene Rippen, und seine Lunge war verletzt, sodass die Luft, wenn er atmete, aus seiner Lunge in den Brustraum gepresst wurde. Die Luft konnte nicht wieder ausgeatmet werden, und der Druck war stark genug, um beide Lungenflügel kollabieren zu lassen.
Dom hatte offensichtlich bereits die Diagnose gestellt und nahm, was er brauchte, aus seiner Tasche. Er hielt eine Kanüle zwischen den Zähnen, die noch immer in ihrer sterilen Hülle steckte, während er Ivans Hemd vom Hals bis zur Taille aufriss.
Erin suchte nach einem sterilen Tupfer, öffnete die Verpackung und tupfte Ivans Brust ab. Er atmete kaum noch, wie die blaue Farbe seiner Lippen zeigte. Sie mussten den Druck abbauen. Erin machte Platz für Dom, und plötzlich hatte sie die Kanüle in der Hand.
„Du bist die Notfallspezialistin“, sagte Dom barsch. „Übernimm du das.“
Sie protestierte nicht. Er machte bereits weiter, setzte Ivan eine Atemmaske auf und ließ sie tun, was sie tun musste. Sorgfältig, aber schnell setzte sie die Nadel an und drückte sie dann kräftig in die Brust. Über der sechsten Rippe, in einer Linie mit der Achselhöhle in die Brusthöhle. Die Luft entwich zischend wie Dampf
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