Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
Bitte.“
Alle Blicke richteten sich auf sie. Erin wusste, dass ihre Bestürzung ihr deutlich anzusehen war. Doms Miene war unerbittlich. Er wollte sie wirklich nicht hier haben.
„Du … Ihr gebt mir Bescheid, wenn ihr ihn findet?“, bat sie leise.
„Natürlich“, versprach Ruby freundlich, doch Dom hatte sich bereits abgewandt und sprach mit Graham.
Also ließ Erin sich gehorsam nach Hause fahren. Die Suche würde in der Stadt beginnen und dann nach und nach in den Busch ausgedehnt werden.
Es wurde bereits dunkel, als Erin ihre Haustür aufschloss. Marilyn begrüßte sie schwanzwedelnd vor Freude. Erin kniete sich hin, umarmte ihren Hund und brach in Tränen aus. Als Antwort gab ihr Marilyn einen dicken Hundekuss, und Erin musste lachen.
„Wir beide kommen schon wieder in Ordnung. Aber Nathan und Dom …“
Dom würde unruhig auf und ab gehen, auf Nachricht warten.
Sie sollte dort sein. Doch das würde er nicht zulassen.
„Wie kann er von mir erwarten, dass ich ruhig ins Bett gehe?“, beschwerte sie sich bei Marilyn. „Das kann ich nicht. Okay, meine Füße tun weh. Aber mit Socken und Turnschuhen würde es schon gehen. Ich könnte auch suchen. Allerdings kenne ich die Gegend nicht. Keine Ahnung, wo ich anfangen soll. Ich würde die Suchmannschaften nur aufhalten. Oder mich verlaufen.“
Erin schauderte. Das Gebiet um die Stadt war dichter Busch, und falls Nathan sich versteckte …
„Wenn ich Nathan wäre, würde ich nicht in den Busch verschwinden“, erklärte sie Marilyn, die zustimmend mit dem Hintern wackelte. „Du auch nicht, siehst du? Was würde ich an Nathans Stelle tun?“ Das war einfach. „Ich würde Dom suchen. Und genau das würde Nathan auch tun.“ Erin lächelte versonnen. „Mich hat es total erwischt.“
Also, wenn Nathan nach Dom suchte …
„Er denkt wahrscheinlich, dass Dom hier ist. Heute Nachmittag hat Dom mich hergebracht. Nathan geht bestimmt davon aus, dass Dom geblieben ist. Ich wette, der Junge weiß, wo das Haus ist. Und es liegt …“, überlegte Erin laut. Sie stockte. „Etwa drei Meilen von Doms Haus entfernt, genau hinter der Landzunge. Nathan kann sich denken, dass sein Vater nicht auf der Straße nach ihm sucht. Ich würde über den Strand gehen. So könnte ich mich nicht verlaufen. Ich würde außer Sichtweite des Hauses bleiben und dann zum Strand schleichen.“
Also ruf Dom an und erzähl es ihm.
Erin zog ihr Handy aus der Tasche und stockte dann. Die Helfer haben bestimmt selbst schon daran gedacht, entschied sie dann. Außerdem kannte sie Doms Telefonnummer nicht.
Aber …
„Meinst du, deine Welpen kommen ein paar Minuten ohne dich aus?“, fragte sie Marilyn. „Ich weiß, das ist viel verlangt, aber es ist dunkel am Strand, und ich würde mich über Gesellschaft freuen.“
Dom glaubte, allmählich verrückt zu werden. In der Dunkelheit lief er auf und ab und wartete auf Nachrichten. Mehr als alles andere wollte er sich den anderen anschließen und nach dem verwirrten kleinen Jungen suchen. Aber Graham hatte recht. Er musste verfügbar sein, falls es nötig wäre, Nathan aus seinem Versteck zu locken. Das Gelände westlich der Straße war wild und bergig. Ein kleiner Junge konnte sich dort schnell verlaufen.
Und nie wieder auftauchen?
Daran mochte er gar nicht denken, doch der Gedanke ließ ihn nicht mehr los.
Nathan war seit zwei Stunden verschwunden. In seinem verängstigten Zustand konnte er ziemlich weit gelaufen sein.
Jetzt werde ich wahrscheinlich von der Liste der Pflegeeltern gestrichen, dachte Dom grimmig. Selbst wenn Nathan gefunden wurde. Es war schwer gewesen, diese beiden Jungs zu bekommen. Viele hatten argumentiert, dass sie in einer sicheren Einrichtung besser aufgehoben wären. Aber er würde die Jungs gern behalten.
An der Landzunge hinter dem Haus ging er auf und ab und beobachtete den mondhellen Strand in der Hoffnung, eine kleine Gestalt zu entdecken, die sich nach Hause kämpfte. Am Strand konnte man sich nirgends verstecken.
Der Gedanke an die Jungs ließ ihn nicht los. Er hätte wirklich nichts dagegen, sie zu behalten. Martin war jetzt seit sechs Monaten bei ihm und Nathan nur unwesentlich kürzer. Sie waren beide fantastische Jungs, voller Potenzial.
Alle anderen Kinder, die er bisher aufgenommen hatte, hatte er irgendwann erleichtert wieder verabschiedet. Sein Plan war, sich so lange um sie zu kümmern, wie es aus welchen Gründen auch immer nötig war, und sie dann wieder abzugeben. Tansy sorgte für das
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