Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
sagte Dom sich grimmig. Sie würde aufwachen und erkennen, was wirklich wichtig war – Charles, ihre Eltern, ihre Karriere. Und er würde verantwortlich sein.
„Immer vermasselst du mir alles.“ Himmel, woher kam das? Die klagende Stimme seiner Mutter aus der Vergangenheit. „Er würde mich wollen, wenn du nicht wärst. Jammer nicht, Dominic, wir finden einen anderen Ort zum Leben. Sei nächstes Mal schlauer. Bleib einfach im Hintergrund und … verschwinde.“
Das hatte er getan. Er war in einer Pflegefamilie gelandet. Gott sei Dank bei Ruby. Und seine Mutter hatte nie wieder nach ihm gefragt.
Impulsive Entscheidungen waren nur etwas für leichtsinnige Menschen. Genau wie Liebe auf den ersten Blick.
Dom sah zu Erin hinüber und spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Er wollte sie nicht unglücklich machen. Was er für sie empfand … Er konnte sich sogar vorstellen, dass er in sie verliebt war. Aber wenn … wenn sie noch länger in seiner Nähe blieb, würde das alles nur noch schlimmer machen.
Der Unfall war in der Nähe von Doms Haus passiert. Als sie daran vorbeirasten, blickte Erin flüchtig zur Auffahrt. Charles Auto stand noch immer da.
„Ruf ihn an“, befahl Dom, bevor sie irgendetwas sagen konnte. „Frank hat gesagt, es gibt mehrere Verletzte. Charles ist doch Arzt und kann helfen …“
„Du musst wirklich verzweifelt sein.“ Gehorsam wählte Erin die Nummer von Charles’ Handy und wartete. Sie wurde sofort mit der Mailbox verbunden. Seltsam. Was tat er eigentlich immer noch hier?
Egal. Dom nahm die letzte Kurve, und die Unfallstelle kam in Sicht. Ein lilafarbener Kombi stand auf der falschen Straßenseite. Er war mit einer Limousine zusammengeprallt, ein Totalschaden. Der Kofferraum war aufgerissen. Gepäckstücke lagen auf der Straße verstreut. Ein Mann im khakifarbenen Overall und riesigen Stiefeln hielt ein kleines Mädchen in den Armen. Das Kind weinte und schrie nach seiner Mutter.
„Das ist Frank, der Farmer, der uns angerufen hat“, sagte Dom. „Wir werden noch mehr Hilfe brauchen. Ruf Graham an.“
Er trat auf die Bremse und sprang aus dem Wagen. Dann wählte er eine Nummer und warf Erin sein Handy zu. Mit dem Telefon am Ohr stieg sie aus und rannte zu dem Autowrack, während Dom seine Ausrüstung aus dem Kofferraum nahm.
„Autounfall, eine halbe Meile hinter Doms Haus“, sagte sie, nachdem Graham sich gemeldet hatte. „Dom und ich sind schon hier. Der Rettungsdienst ist verständigt, aber wir brauchen noch mehr Hilfe.“
„Ich bin mit den Jungs in ein paar Minuten da“, versprach Graham und legte auf.
Der Unfallwagen war ein Familienauto. Da der Kombi höher war als die Limousine, klemmte dieser unter dem anderen Auto. Man kam nur über die linke Seite heran. Die Tür des Autos war geöffnet, und Dom arbeitete bereits an der Person, die er am besten erreichen konnte.
„Ich habe das kleine Mädchen herausgeholt, weil sie geschrien hat“, rief Frank hilflos hinter ihnen. „Ich weiß nicht, was …“
„Kümmre dich einfach um sie“, wies Dom ihn an. „Es ist okay. Wir machen das schon.“
Es war nicht okay.
Die Frau im Wagen war etwa Ende dreißig. Sie starrte geradeaus und wimmerte vor Schock und Angst.
„Es ist gut, Sharon. Wir holen dich jetzt raus“, sprach Dom beruhigend auf sie ein, und sie drehte ihr Gesicht leicht zur Seite.
„D…Dom.“
Ein tiefer Schnitt verlief von Sharons Stirn bis zu ihrem Ohr. Sie wirkt, als ob sie gerade erst wieder zu Bewusstsein gekommen ist, dachte Erin. Dom tupfte Blut von ihrem Mund, und Erin griff nach ihrem Handgelenk. Der Puls war schwach.
„Tut das Atmen weh?“, fragte Dom.
„N…nein.“
Sie mussten sie herausholen, um zu ihrem Mann zu gelangen. Auf dem Rücksitz saß ein weiteres Kind.
So viel Blut. Viel zu viel.
Erin tastete nach Hindernissen. „Meine Hände sind unter ihren Knien“, sagte sie schroff. „Ist der Sicherheitsgurt gelöst?“
„Ja.“
„Bei drei. Los.“ Sie hoben die Frau aus dem Auto.
Beide arbeiteten, als wären sie zusammen ausgebildet worden. Dom muss das gleiche Notfalltraining wie ich absolviert haben, dachte Erin angenehm überrascht. Dann trugen sie Sharon zu Frank und dem kleinen Mädchen und betteten sie ins Gras.
Sobald sie sie abgelegt hatten, kehrte Dom zum Wrack zurück. Erin blieb bei Sharon und überprüfte ihre Vitalzeichen. Die Atemwege waren frei. Der Schnitt an ihrem Kopf blutete auch nicht mehr so stark. Das Bein war gebrochen, aber sie atmete
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