Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
seine Hand losließ. Sie wollte nicht, dass er ging. Er sollte bei ihr bleiben, für immer. Gleichzeitig wusste sie, dass sie ihm seine Freiheit lassen musste.
Flüchtig küsste er ihre Fingerspitzen und zwinkerte ihr zu. „Bis dann.“
Sehnsüchtig blickte Emmy ihm hinterher. Es war, als würde er ein Stück ihrer Seele mit sich nehmen.
Als Dart um Viertel vor sieben die Tür seines schlichten Hotelzimmers hinter sich zuzog, war er völlig erledigt. Es war ein langer Tag gewesen. Er hatte die körperlichen und psychologischen Routineuntersuchungen über sich ergehen lassen und seinen Einsatzbericht, einschließlich seiner positiven Beurteilung von Tarvons Arbeit, bei PMA eingereicht. Aber obwohl er den ganzen Tag lang beschäftigt gewesen war, hatte er sich mehrfach dabei ertappt, wie er sich suchend nach Emmy umsah. So sehr hatte er sich in den vergangenen Tagen an ihre Anwesenheit gewöhnt.
Die Intensität seiner Gefühle verunsicherte ihn. Er hatte keine Ahnung, wie sich ihre Beziehung entwickeln würde. Wäre er bereit, für sie von Brisbane nach Sydney zu ziehen?
Als er unter der heißen Dusche stand, spürte er eine bleierne Müdigkeit. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust auszugehen. Wie schön wäre es, einfach einen gemütlichen Abend mit Emmy zu verbringen. Sie könnten sich einen Film anschauen und sich das Abendessen aufs Zimmer bringen lassen … Doch er wusste, wie sehr sie sich darauf freute, ihm ihre Heimatstadt zu zeigen. Seine Müdigkeit war zweitrangig.
Er hatte sich gerade angezogen, als es an der Tür klopfte. Das musste der Fahrer sein. Schnell griff er nach seiner Brieftasche und dem Zimmerschlüssel und öffnete die Tür. Zu seiner Überraschung stand dort ein Hotelangestellter.
„Guten Abend, Dr. Freeman. Mein Name ist Pfeiffer, ich bin der Geschäftsführer. Ich wollte Ihnen Bescheid geben, dass Ihr Wagen vor dem Hinterausgang wartet. Darf ich Sie begleiten?“
Dart war irritiert. „Zum Hinterausgang?“
„Nun, Sir, ich denke, das ist angenehmer für Sie. In der Lobby hat sich die Boulevardpresse versammelt.“
„Die Presse?“, fragte Dart ungläubig.
„Jawohl, Sir.“ Der Manager reichte ihm eine Abendzeitung, und Dart traute seinen Augen nicht. Auf der Titelseite prangte ein Schnappschuss von ihrem leidenschaftlichen Kuss am Flughafen. Die Bildunterschrift lautete: Emmys geheimer Lover – hat sie endlich die große Liebe gefunden?
„Tja, die Paparazzi arbeiten schnell“, sagte Mr Pfeiffer. „Hier entlang bitte, Dr. Freeman.“
„Aber wie haben sie mich hier aufgespürt? Das ergibt doch keinen Sinn.“ Dart konnte es immer noch nicht fassen. Er folgte dem Manager zum Hinterausgang, wo ein Chauffeur bereitstand und ihm die Tür einer Limousine aufhielt.
Schnell stieg Dart ein und war überrascht, erfreut und erleichtert zugleich, als er sah, dass Emmy im Fond auf ihn wartete. Sie trug ein dunkelblaues Kleid, hatte die Haare locker hochgesteckt und ein leichtes Make-up aufgelegt, das ihre Gesichtszüge perfekt betonte. Über das ganze Gesicht strahlend, warf sie ihm die Arme um den Hals, kaum hatte er sich gesetzt.
„Du siehst –“ … ganz anders aus, wollte er sagen, aber ihr Anblick verschlug ihm für einen Moment die Sprache. „Dusiehst wunderschön aus“, beendete er schließlich seinen Satz. „Wie immer.“
„Oh Dart, ich habe dich so vermisst. Ohne dich habe ich mich gar nicht mehr vollständig gefühlt nach der ganzen Zeit, die wir zusammen verbracht hatten.“
Der Wagen fuhr an. Dart wusste immer noch nicht, wie er mit dem Foto in der Boulevardpresse umgehen und ob er Emmy darauf ansprechen sollte. Sanft löste er ihre Hände von seinem Nacken und legte sie in ihren Schoß.
Emmy spürte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. „Dart, was ist?“
Wortlos reichte er ihr die Zeitung. Nach einem kurzen Blick darauf seufzte Emmy. „Ich fürchte, wir müssen in Zukunft etwas diskreter vorgehen.“
„Diskreter?“ Dart zog die Augenbrauen hoch. „Macht dir das etwa nichts aus?“
„Es ist wahrlich nicht das erste Mal, dass etwas über mich in der Zeitung steht. Das weißt du doch.“
„Schon, aber für mich ist es das erste Mal, und ich kann mich nicht daran erinnern, irgendeinem Presseheini die Erlaubnis gegeben zu haben, mich einfach abzulichten.“
Emmy schloss die Augen. „Ich verstehe, dass dich das ärgert. Die Reporter spielen verrückt, weil sie mich noch nie in einer so privaten Situation erwischt haben, aber die Aufregung
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