Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
sie versäumt, diese grundlegenden Informationen auszutauschen.
Ihr nächster Anruf galt dem Büro von PMA. Aber auch hier erfuhr sie nur, dass Dr. Freeman all seine Termine für den Tag abgesagt und weiter nach Brisbane geflogen war.
Emmy war vollkommen durcheinander und tief verletzt. Was hatte seine überstürzte Abreise zu bedeuten? Auf der Suche nach Ablenkung hatte sie nach der Morgenzeitung gegriffen – und ihr war beinahe das Herz stehen geblieben, als sie die Schlagzeile sah.
Liebesdreieck … Sie machte sich gar nicht erst die Mühe, den Artikel zu lesen. Die Fotos sagten genug, besonders das zweite, das sie und Felix in vertrauter Pose zeigte. Dart musste denken, dass sie sich direkt, nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, einem anderen Mann in die Arme geworfen hatte. Kein Wunder, dass er die Stadt fluchtartig verlassen hatte.
Noch einmal wählte sie die Nummer von PMA. Man versicherte ihr, dass man ihre Nachricht an Dr. Freeman weiterleiten würde. Aber er rief nicht zurück. Als Nächstes rief sie verschiedene Lehrkrankenhäuser in Brisbane an. Beim dritten Versuch bestätigte man ihr, dass Dart Freeman zwar hier arbeitete, leider jedoch ihren Anruf nicht entgegennehmen könne. Ja, man werde ihn benachrichtigen.
Das war vor zwei Tagen gewesen. Jetzt war sie das Warten leid. Sie würde Dart in der Klinik in Brisbane aufsuchen und sich nicht vom Fleck rühren, bis er bereit war, mit ihr zu sprechen.
„Geht es Ihnen gut?“ Die freundliche Stimme einer Angestellten der Fluggesellschaft riss sie aus ihren Gedanken. Die Frau hielt ihr ein Taschentuch hin, und erst jetzt bemerkte Emmy, dass ihr Tränen über die Wangen liefen.
„Oh.“ Sie nahm das Taschentuch und tupfte sich die Augen trocken. „Vielen Dank. Ich war … in Gedanken.“
„Keine sehr fröhlichen Gedanken, wie es scheint.“ Die Worte klangen mitfühlend. Kein Wunder. In den letzten Tagen war Emmys Privatleben das Thema Nummer Eins in den Boulevardblättern gewesen.
„Kommen Sie mit mir“, sagte die Frau und führte Emmy in eine kleine Teeküche. „Sie können hier warten. Ich werde sie abholen, wenn Ihr Flug aufgerufen wird.“
„Das ist sehr freundlich von Ihnen. Vielen Dank.“
„Keine Ursache.“ Mit einem Lächeln verließ die Flughafenangestellte den Raum.
Emmy setzte sich. Sie fühlte sich erschöpft und zutiefst deprimiert. Wie konnte Dart sich einfach so aus dem Staub machen? Warum hatte er ihr nicht wenigstens Gelegenheit gegeben, das Foto zu erklären? Vertraute er ihr so wenig?
Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, aber sie wischte sie energisch ab. Dann stand sie auf und ging zum Wasserkocher, um sich eine Tasse Tee zuzubereiten. Sie hatte gerade den ersten Schluck getrunken, als sich die Tür wieder öffnete.
„Wenn Sie hier warten möchten“, hörte sie erneut die Stimme der Frau. „Wir werden dafür sorgen, dass Sie den Flughafen von den Paparazzi unbehelligt verlassen können.“
„Darum geht es mir gar nicht“, ertönte eine vertraute tiefe Stimme, und Emmy erstarrte. Ihre Hände begannen zu zittern. Schnell stellte sie die Teetasse auf der Anrichte ab und drehte sich um. Es war tatsächlich Dart.
„Ich muss so schnell wie möglich …“ Dart brach mitten im Satz ab, als er sie entdeckte. „Emmy! Was machst du hier?“
„Das frage ich dich!“, gab sie hitzig zurück, als ihr Ärger über sein Verhalten erneut aufwallte.
„Ich bin zurückgekommen, um dich zu sehen.“ Er runzelte die Stirn. „Woher wusstest du, welchen Flug ich nehmen würde? Ich hatte niemanden über meine Abreise informiert.“
„Scheint eine Angewohnheit von dir zu sein.“
„Du bist verärgert.“ Dart stellte seine Reisetasche ab und kam ein Stück näher. Er bemerkte nicht einmal, wie die Flughafenangestellte leise hinter ihm den Raum verließ, hatte nur Augen für Emmy. So, wie sie dastand, war sie wieder seine Emmy.
„Verflixt gut beobachtet. Wieso bist du einfach so verschwunden? Weißt du, wie viele Sorgen ich mir gemacht habe?“ Vergeblich versuchte sie sich zu beruhigen. „Im Hotel sagte man mir, du seist abgereist. Die Leute bei PMA wollten mir deine Kontaktdaten nicht geben, und ich hatte keine Ahnung …“ Ihre Stimme brach. Schluchzend schlug sie die Hände vors Gesicht.
„Emmy. Oh, Emmy.“ Dart war schon bei ihr und nahm sie in die Arme, ungeachtet ihrer halbherzigen Versuche, ihn wegzustoßen. „Du hast ganz recht, wütend auf mich zu sein. Es tut mir leid, dass ich keinen
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