Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
aber ausweichend beantwortete. Zweifellos war sie ganz in ihrem Element – im Gegensatz zu ihm.
Hier und jetzt war sie nicht seine Emmy, sondern Emerson-Rose Jofille, Fernsehmoderatorin und Tochter des Medienmoguls Sebastian Jofille. Hier, in ihrem geliebten Sydney, würde sie niemals die Frau für ihn sein können, die er in Tarparnii kennengelernt hatte. Seine Hoffnung schwand, dass es für sie eine gemeinsame Zukunft gab.
Das hier war Emmys Welt. Nicht seine.
Die Limousine hielt vor dem Hotel.
„Entschuldige, dass ich dir den Abend verdorben habe“, sagte Dart zerknirscht. „Ich weiß, dass du noch mehr geplant hattest. Aber ich brauche einfach Zeit, um das alles zu verdauen.“
„Ist schon in Ordnung.“ Sie wünschte sich, er würde sie wie vorhin umarmen, statt mit dieser abweisenden Miene neben ihr zu sitzen. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Fotografen derart aufdringlich sein würden. Es tut mir leid.“
Einerseits hatte sie die Nase voll davon, sich ständig dafür zu entschuldigen, wie sie lebte. Schließlich hatte sie die Paparazzi nicht bestellt. Anderseits wollte sie, dass er bei ihr blieb, sich für sie entschied, trotz des Medienrummels um ihre Person.
Eine Weile saßen sie schweigend und unbeweglich nebeneinander. Die Stimmung zwischen ihnen war gespannt, nicht mehr so warm und vertraut wie zu Beginn ihres Ausflugs.
„Ich sollte jetzt gehen.“ Dart streifte flüchtig ihre Lippen. „Danke für diesen … interessanten Abend.“
„Warte!“ Emmy hielt ihn zurück. „Sehe ich dich morgen?“
„Ich werde vermutlich den ganzen Tag bei PMA zu tun haben. Papierkram, du weißt schon.“
„Und danach? Wir könnten einen ruhigen Abend verbringen, nur wir beide.“
„Hm.“ Es klang unbestimmt. „Mach’s gut.“ Er gab ihr noch einen Kuss und stieg aus dem Wagen.
Emmy blieb sitzen und biss sich auf die Lippen. Hinter ihrer Stirn arbeitete es. Sie liebte diesen Mann, und sie war fast sicher, dass er sie ebenfalls liebte und es bloß nicht wagte, sich seine Gefühle einzugestehen. Irgendwie musste sie ihm beweisen, dass sie es ernst mit ihm meinte. Es musste einen Weg geben, wie sie zusammen sein konnten, wie sie der ständigen Aufmerksamkeit der Paparazzi entfliehen konnten.
Emmy zog ihr Handy aus der Tasche und drückte eine Kurzwahltaste. „Zur Blue Room Wine Bar“, instruierte sie ihren Fahrer. Am anderen Ende der Leitung wurde abgenommen. „Felix“, meldete sie sich erfreut. „Können wir uns sehen?“
In seinem Zimmer angekommen, kickte Dart seine Schuhe in die Ecke, warf sich aufs Bett und stellte den Fernseher an. Er brauchte Ablenkung, um nicht weiter über den vergangenen Abend nachgrübeln zu müssen, an dem ihm eines glasklar geworden war: Er war hoffnungslos in Emmy verliebt. Wenn sie ihn ansah, seine Hand berührte, sich an ihn schmiegte, schien die Leere in ihm zu verschwinden. Die Intensität seiner Gefühle überraschte ihn selbst.
Ja, er liebte sie. Das war das größte Problem von allen.
Am nächsten Morgen weckte ihn ein Klopfen an der Tür. Als Dart langsam zu sich kam, merkte er, dass er in seinen Kleidern und bei laufendem Fernseher eingeschlafen war.
Es klopfte erneut. „Zimmerservice!“
Dart schaltete den Fernseher aus, ging zur Tür und öffnete. „Ich habe doch gar nichts bestellt“, protestierte er, als der Kellner einen Servierwagen hereinrollte.
„Eine Aufmerksamkeit des Hauses, Sir.“ Er reichte Dart eine Morgenzeitung. „Guten Appetit.“ Damit verschwand er.
Dart wollte die Zeitung, eins der Boulevardblätter, schon beiseitelegen, als sein Blick auf die Titelseite fiel. Seine Augen weiteten sich.
Emmy: Gefangen im Liebesdreieck? lautete die Schlagzeile. Darunter waren zwei Fotos abgedruckt. Auf einem davon waren Emmy und er selbst beim Verlassen des kleinen Restaurants zu sehen. Das zweite Bild zeigte Emmy, die mit einem Drink in der Hand in einer schicken Bar saß und einem anderen Mann ein betörendes Lächeln schenkte.
Die Bordkarte fest in der Hand, ließ sich Emmy auf einen der Sessel am Gate fallen. Sie fühlte sich wie in einem Albtraum. Seit dem missglückten Date vor zwei Tagen hatte sie nichts mehr von Dart gehört.
Gleich am nächsten Morgen hatte sie in seinem Hotel angerufen, nur um zu hören, dass Dr. Freeman bereits abgereist war. Emmy war wie vor den Kopf geschlagen. Wo war er? Warum hatte er nichts gesagt? Sie kannte weder seine Handynummer noch seine Adresse in Brisbane. In ihrer Verliebtheit hatten
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