Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
immer geliebt. Und jetzt fühle ich mich, als hätte mir jemand ein Messer ins Herz gestoßen.“
Betroffen nahm Tasha sie in die Arme. „Lass dir das nicht antun. Kein Mann ist das wert, nicht einmal mein blöder großer Bruder.“
„Ich wünschte, ich könnte so wütend sein wie du.“ Megan putzte sich die Nase.
„Ich zeige dir, wie es geht. Zuerst vergisst du alles Gute, alles, was du an ihm liebst. Und dann konzentrierst du dich auf das, womit er dir wehgetan hat.“
„Daran kann ich nicht denken.“ Megan richtete sich auf und trat einen Schritt zur Seite. „Aber reden wir nicht mehr von mir. Du musst völlig fertig sein, deine SMS klang ziemlich schlimm. Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?“
„Ich habe herausgefunden, dass Seine fürstliche Unverfrorenheit praktisch mit einer hübschen blonden europäischen Prinzessin verlobt ist. Und weil er nicht heiraten will, hat er beschlossen, dieser Miranda zu signalisieren, dass sie sich ihre Verlobung an den Hut stecken kann. Nur deshalb hat er mich zu dieser Hochzeit mitgenommen.“ Tasha stürmte in Megans Küche und schnappte sich eine Flasche vom Weinregal. „Ich bin so wütend, dass ich etwas kaputt schlagen möchte, aber das geht nicht. Also lass mich wenigstens diese Flasche köpfen.“
„Nur zu.“
Tasha betrachtete ihre Freundin. „Wie lange hast du geweint?“
„Das sage ich lieber nicht. Es ist peinlich.“
„Du bist bestimmt dehydriert, du brauchst etwas zu trinken.“ Sie entkorkte die Flasche und goss zwei Weingläser bis zum Rand voll.
Megan lachte hysterisch auf. „Bei körperlicher Austrocknung ist Wasser das Mittel der Wahl.“
Achselzuckend reichte Tasha ihr eins. „Flüssig ist flüssig. Cheers .“ Sie ließ ihr Glas an Megans klingen. „Trink. Auf die Frauen … und ihren heilsamen Zorn.“ Nein, sie würde nicht an ihren eigenen Schmerz denken. Sie wollte wütend sein und ihn vergessen.
„Er hat mit seiner Frau geschlafen.“ Trotz ihres anfänglichen Protests leerte Megan das halbe Glas in einem Zug. „Sie ist schwanger. Aber das weißt du vielleicht längst.“
Schuldbewusst senkte Tasha ihr Glas. „Megan …“
„Ich mache dir keine Vorwürfe. Es war seine Sache, es mir zu erzählen.“
„Es ist schlimm, ich weiß, und ich will meinen Bruder nicht in Schutz nehmen, aber so wie ich Rebecca kenne, ist alles ihre Schuld.“
„Dazu gehören immer zwei, Tasha.“
„Stimmt. Er hätte Nein sagen sollen. Er ist ein charakterloser Schwachkopf.“
„Josh ist stark und klug.“
Tadelnd sah Tasha sie an. „Du tust es schon wieder. Vergiss das Positive.“
„Entschuldigung. Ich dachte nur … ich dachte nur, er liebt mich.“
„Das tut er auch. Ich weiß, dass er dich liebt. Und wenn es dich tröstet … ich bin sicher, dass Rebecca ihn verführt hat, dieses Miststück.“
„Sie sind immer noch verheiratet.“
„Ja, aber die Ehe ist schon lange im Eimer. Rebecca hat ihre Spielchen getrieben.“ Tasha füllte Megans Glas auf. „Denken wir nicht mehr daran. Dein Liebesleben ist eine Katastrophe und meins auch. Du bist traurig, und ich bin wütend. Hast du Schokolade im Haus? Das hilft bei beidem.“
„Belgische Pralinen, habe ich von dankbaren Eltern bekommen.“ Blass nippte Megan wieder an ihrem Wein. „Willst du die?“
„Dringend. Wir teilen sie uns.“ Tasha stolperte über den Saum ihres Kleids und fluchte vor sich hin. „Aber erst muss ich mir eine Jeans aus dem Koffer holen. In dem verdammten Ding breche ich mir noch den Hals. Du weißt nicht zufällig, wer der Designer ist?“
Tasha schlief schlecht und wachte am nächsten Morgen von einem dumpfen Klopfen auf, das aus Megans Küche drang.
Aufstöhnend rollte sie sich auf den Bauch und legte sich das Kissen auf den Kopf, doch das Hämmern war trotzdem noch zu hören. „Was tut sie da, um Himmels willen?“
An Schlaf war nicht mehr zu denken. Tasha quälte sich aus dem Bett und tappte barfuß in die Küche.
Dort stand Megan und attackierte ein Hähnchenbrustfilet mit dem Nudelholz. „Guten Morgen“, sagte sie. „Hast du gut geschlafen?“
„Nicht wirklich.“ Tasha zuckte zusammen, als das Holz erneut auf das Stück Fleisch niedersauste. „Megan …“
„Ich bereite unser Abendessen vor.“
„Es ist sieben Uhr morgens.“
„Ich stelle mir vor, dass das Filet Josh ist.“
„Und, hilft es?“
„Schon möglich.“ Der nächste Hieb teilte das Stück Fleisch in zwei Hälften. „Ups.“
„Macht nichts, es wird
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