Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Herzen zu liegen.“
„Ich bin Ärztin. Als solche achte ich nicht nur auf körperliche, sondern auch auf seelische Symptome. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.“ Tasha wandte sich ab und ging.
Verflucht, verflucht!
Ihr Herz hämmerte, ihre Handflächen waren feucht, die Hände zitterten. Sie hatte wieder die Beherrschung verloren … Würde sie jemals aus ihren Fehlern lernen?
„Tasha? Tash!“
Als sie Alessandros Stimme hörte, beschleunigte sie ihre Schritte. Sie wollte nicht mit ihm sprechen. Nie wieder!
Dann spürte sie eine starke männliche Hand auf der Schulter, schüttelte sie jedoch ab und fuhr herum. „Lass mich los, du gemeiner Kerl, ich hasse dich! Hoffentlich fällt dein verdammtes Pferd dir auch auf das andere Bein!“
Verblüfft sah er sie an. „Ich kann ja verstehen, dass du dich über meine Mutter geärgert hast, sie hätte nicht in dem Ton mit dir reden dürfen …“
„Ich bin auf dich wütend, nicht auf deine Mutter! Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt? Warum hast du mir verschwiegen, dass du von deinem Bruder nicht nur die Thronfolge erbst, sondern auch seine Verlobte?“
Seine Miene veränderte sich schlagartig, und Tasha hätte heulen können. Stattdessen hieb sie mit der Faust gegen seine breite Brust. „Verdammt, Sandro, warum tust du mir das an? Ich … ich hasse dich!“
„Du verstehst das nicht …“
„Oh doch, mein Lieber. Du hast in Cornwall festgesessen und dir gedacht, warum nicht ein bisschen Spaß haben? Das ist in Ordnung, ich hatte auch meinen Spaß. Aber das hier … das ist einfach niederträchtig. Du hast mich für deine Intrigen benutzt!“
An seiner Wange zuckte ein Muskel. „Das stimmt nicht.“
„Lüg mich nicht an, Alessandro. So, und jetzt gehe ich und zwar auf der Stelle.“ Bevor sie sich in aller Öffentlichkeit zum Narren machte.
„Meine Mutter würde gern noch einmal mit dir sprechen. Wenn du danach immer noch gehen willst, bringe ich dich nach Hause.“
„Danke, darauf kann ich verzichten! Und ich will auch nicht mit deiner Mutter reden, ich habe alles gesagt.“ Unerwartet verrauchte ihr Zorn und machte einer grenzenlosen Traurigkeit Platz. „Warum hast du mich hergebracht? Das war grausam, Alessandro.“
„Ich wollte sehen, ob es dir gefällt.“
„Was, dass man sich über mich lustig macht? Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Es fehlte nicht mehr viel, und sie würde in Tränen ausbrechen. „Du hättest dir für deine Spielchen wirklich eine andere Dumme suchen sollen. Ich gehe jetzt.“
Als er sah, wie ein paar Journalisten auf sie zukamen, schnipste Alessandro mit den Fingern, und wie aus dem Nichts tauchte eine schwarze Limousine neben ihnen auf.
„Bringen Sie Dr. O’Hara zu mir nach Hause“, wies er den Fahrer an und fügte zu ihr gewandt hinzu: „Wir reden später, wenn wir allein sind. Ich habe dir einiges zu sagen.“
„Vergiss es.“ Sie stieg in den Wagen. Als er losfuhr, beugte sie sich vor und nannte dem Fahrer eine andere Adresse.
Tasha hatte nicht die Absicht, jemals wieder in die Villa über der Bucht zurückzukehren.
Es war vorbei.
10. KAPITEL
„Tasha?“
Ihr Surfbrett unterm Arm, nachdem Alessandros Chauffeur sie gerade abgesetzt hatte, drehte Tasha sich zum Cottage um. Megan stand an der offenen Haustür.
„Vielen Dank, dass ich bei dir unterschlüpfen darf!“ Mit der anderen Hand zog Tasha ihren Koffer hinter sich her. „Bei Sandro konnte ich nicht bleiben, und wenn ich zu Josh gegangen wäre, der hätte nur gesagt ‚selbst schuld‘, und …“ Als sie Megans Gesicht sah, unterbrach sie sich abrupt. „Was ist passiert? Hast du geweint?“
Megans Augen waren gerötet und geschwollen. „Ich glaube, du kannst doch nicht bleiben, Tasha“, sagte sie steif. „Es ist mir sehr unangenehm, aber …“
„Das war mein Bruder, stimmt’s?“ Mit neu erwachtem Zorn wuchtete sie den Koffer über die Schwelle und brach dabei eine der Rollen ab. „Von mir aus kannst du ihn beschimpfen, soviel du willst. Ich gebe dir in allem recht! Er hat mich zu Alessandro geschickt, ohne ihn wäre ich jetzt nicht in diesem Schlamassel!“ Sie lehnte das Surfbrett an die Wand und schlug die Haustür hinter sich zu. „Los, wir schließen ab und stöpseln das Telefon aus.“
„Nicht nötig“, antwortete Megan schwach. „Josh kommt nicht wieder. Es ist aus. Endgültig.“
„Kein Wunder, dass du ihn hasst.“
„Eben nicht, das ist ja das Problem.“ Ihre Stimme brach. „Ich liebe ihn, ich habe ihn
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