Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
scharf Luft und blickte zu seinen Leibwächtern hinüber. „Komm, lass uns ein Stück gehen.“
„Oh nein. Was zum Teufel willst du hier, Sandro?“ Der Name kam ihr viel zu leicht von den Lippen, und er beschwor intime Bilder herauf. Tasha fühlte sich in Alessandros Schlafzimmer zurückversetzt, in die kleine Welt voller Liebe, Leidenschaft und Glück, die sie sich geschaffen hatten. Und dem intensiven, glutvollen Ausdruck nach zu urteilen, der nun in seinen Augen aufglomm, dachte Alessandro auch daran.
„Ich fliege heute Abend nach San Savarre, und bevor ich abreise, möchte ich dir noch etwas sagen.“
„Von meiner Seite ist alles gesagt.“
„Schön, dann rede ich.“
„Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
„Ich habe meinen Chauffeur gefragt, wo er dich hingebracht hat. Wie geht es Megan?“
„Gut“, antwortete sie kühl. „Sag, was du zu sagen hast, und steig wieder in deinen kugelsicheren Panzer.“
„Ich wollte mich wegen gestern Abend entschuldigen.“
„Und dafür brauchst du vier Beschützer? Wer ist hier der Feigling?“
Seine Mundwinkel zuckten. „Gehen wir spazieren“, sagte er.
„Ist das ein Befehl?“
„Nein, eine Bitte.“
Tasha zögerte, legte dann aber ihr Surfbrett hin. „Okay, die Entschuldigung höre ich mir an.“ Deutlich war sie sich seiner Nähe bewusst. In dem maßgeschneiderten Anzug, der seine breiten Schultern betonte, strahlte er Macht und Einfluss aus – und war ihr längst nicht so vertraut wie der Mann, mit dem sie um Mitternacht im Bett picknickte, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten. „Aber fass dich kurz, Megan wartet auf mich.“
„Warum bist du nicht in meinem Haus geblieben?“
Sie lachte ungläubig auf. „Da fragst du noch? Tut mir leid, das hier ist reine Zeitverschwendung!“ Tasha wollte sich abwenden, aber er packte sie am Handgelenk und zog sie zu sich.
„Soll ich dir sagen, warum ich dich mit zur Hochzeit genommen habe?“, fragte er sanft. „Weil ich dich bei mir haben wollte. Weil ich sehen wollte, ob du dich wohl fühlst. Du bist anders als die meisten Frauen, die man zu solchen Anlässen trifft.“
„Danke, dass du mich daran erinnerst.“ Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden. „Ich habe sieben Jahre Medizin studiert, aber Designerkleidung hat mich nie interessiert. Es war mir also völlig egal, wer mein Abendkleid entworfen hat. Unter dem Aspekt war es sicher eine gute Idee von dir, mich abzuservieren.“
„ Du hast mich abserviert.“
„Aber du hast mich dazu gebracht.“
„Nein.“ Er riss sie an sich. „So ist mein Leben nun einmal, Tasha. Ich gehe auf Hochzeiten, zu Wohltätigkeitsveranstaltungen und auf Staatsbesuche.“
„Warum erzählst du mir das?“
„Weil du wissen musst, woran du bist, wenn unsere Beziehung funktionieren soll.“ Er atmete tief durch. „Ja, ich wollte ein Zeichen setzen, als ich dich mitnahm, aber das hatte nichts mit Miranda oder sonst wem zu tun. Sondern nur mit dir und mir. Ich wollte dir mein Leben zeigen. Die letzten sechs Wochen … das war nicht real, Tasha. Für uns beide schon, und es war eine besondere Zeit. Aber wir waren in unserem kleinen Paradies, abgeschottet vom Rest der Welt. Ich wollte wissen, ob du auch in meiner anderen Welt bei mir sein möchtest.“
Tasha hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. „Du …“
„Es tut mir leid, dass du dich gedemütigt gefühlt hast.“ Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr intensiv in die Augen. „Das war nie meine Absicht. Ich weiß, dass dir dieser Hype um Designerkleidung völlig fremd ist, und das ist einer der Gründe, warum ich dich liebe. Aber ein großer Teil meines Lebens besteht darin, in der Öffentlichkeit aufzutreten. Ich wollte sichergehen, dass du damit leben kannst.“
Ihr war ein bisschen schwindlig. „Also …“, begann sie heiser. „Spul noch mal zurück, ja? Da war eine Stelle, die ich nicht richtig verstanden habe.“
Er lächelte. „Ich liebe dich, Tasha.“
In ihrem Kopf drehte sich alles. „Warum … warum sagst du mir das erst jetzt?“
„Weil Liebe nicht genügt, nicht in meinem Fall. Es ist ein bisschen kompliziert.“ Alessandro strich ihr eine Locke aus der Stirn. „Wenn du mich heiratest, entscheidest du dich nicht nur für mich, sondern für ein Leben als Fürstin. Mit allem, was dazu gehört. Das ist viel verlangt.“
„Wenn ich …“ Tasha blinzelte verwirrt. „Entschuldige, aber könntest du aufhören, ohne Vorwarnung solche
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