Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Julia Ärzte zum Verlieben Band 49

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 49 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Baker Caroline Anderson Melanie Milburne
Vom Netzwerk:
Sie wegen unterlassener Hilfeleistung an!“
    „Ein schrecklicher Mann“, meinte Jane, nachdem er endlich gegangen war.
    Mikki ließ sich müde auf den Stuhl sinken. „Noch schlimmer kann es heute eigentlich nicht mehr kommen.“
    „Ärger mit Lewis?“, fragte Jane.
    „Darüber möchte ich nicht reden.“
    „Manchmal hilft es aber.“
    „Diesmal nicht.“
    „Es ist schon traurig, das mit Lewis’ Vater“, sagte ihre Freundin. „Findest du es nicht auch merkwürdig, dass sich die beiden achtzehn Jahre lang nicht gesehen haben?“
    Mikki stand auf. „Das geht mich nichts an“, antwortete sie und verließ den Raum.
    Auf der Station vergewisserte sie sich, dass Lewis nicht bei seinem Vater war. Erst dann betrat sie Roberts Zimmer. Er lag mit einem offenen Buch auf der Brust im Bett. Anscheinend war er zu müde, um es hochzuhalten und darin zu lesen.
    „Hallo, Mr Beck“, begrüßte sie ihn. „Haben Sie Lust auf Besuch?“
    Er warf ihr einen missmutigen Blick zu. „Ich verstehe nicht, warum Sie sich die Mühe machen.“
    Mikki schloss die Tür und ging zu ihm. „Im Krankenhaus können die Tage ziemlich lang werden“, bemerkte sie. „Da tut ab und an ein Besuch ganz gut.“
    „Mir nicht. Ich sterbe.“
    „Wir alle sterben irgendwann“, gab sie zurück.
    Da wandte er den Kopf und blickte sie an. Das Weiße in seinen Augen war fast gelb. Abgesehen davon glichen sie jedoch Lewis’ Augen so sehr, dass ihr Herz einen Schlag lang aussetzte. Robert schaute wieder weg und seufzte.
    „Haben Sie gewusst, dass Lewis eine Zeit lang in Afghanistan war?“, fragte sie.
    Robert schluckte. „War er … in Gefahr?“
    „Zwei seiner Kollegen sind ums Leben gekommen, er musste hilflos zusehen“, erzählte Mikki. „Auch er hätte tot sein können. Aber er hat Glück gehabt, und dafür bin ich unendlich dankbar. Sonst hätte ich ihm nicht mehr sagen können, wie leid es mir tat, dass ich damals einfach weggegangen bin. Dass ich zu unreif gewesen bin, um mit ihm zusammen eine Lösung für unsere Probleme zu finden.“
    „Wie haben Sie meinen Sohn kennengelernt?“, wollte er nach kurzem Schweigen wissen.
    Mikki setzte sich auf den Stuhl an seinem Bett. Sie berichtete, wie sie bei der Flucht vor einem Regenguss die Tür des Restaurants aufgerissen hatte und beinahe mit Lewis zusammengeprallt war.
    „Dabei hätte ich ihn fast mit meinem Regenschirm aufgespießt“, schloss sie und musste bei der Erinnerung lächeln.
    „Und so haben Sie sich in Lewis verliebt“, meinte Robert und beobachtete sie dabei aufmerksam.
    „Es hat sofort heftig geknistert zwischen uns.“ Sie spürte, wie sie errötete. „Ich war hin und weg. Lewis sah blendend aus und konnte unglaublich charmant sein, wenn er wollte. Und ich fühlte mich ziemlich allein, so weit weg von zu Hause. Aber ich habe ihn geliebt, verzweifelt geliebt.“
    „Wie lange waren Sie zusammen?“
    „Neun Wochen, fünf Tage und achtzehn Stunden.“
    Unentwegt musterte er sie. „Und was geschah dann?“
    „Hat Abby Ihnen das nicht erzählt?“
    „Doch, aber ich möchte es von Ihnen hören“, sagte er.
    Sie schaute auf ihre Hände. „Ich wurde schwanger.“
    „So etwas kommt vor.“
    Mikki sah auf. „Ja, aber Lewis gab sich die Schuld daran. Er bestand darauf, dass wir heiraten. Ich war der Meinung, wir sollten nichts überstürzen. Am Ende habe ich mich dann doch von ihm überreden lassen.“ Sie schwieg kurz. „Es war alles geplant, meine Eltern waren schon aus Australien gekommen. Dann verlor ich das Kind. Für mich war es ein Schock. Ich hätte nie gedacht, dass man so leiden kann. Die meisten Frauen in meiner Lage wären erleichtert gewesen. Aber ich hatte das Gefühl, als wäre mir das Herz herausgerissen worden. Mit Lewis konnte ich nicht darüber reden. Er tat so, als wäre gar nichts passiert. Das hat mich verletzt. Ich begann, ihn zu hassen. Es war unfassbar für mich, dass man einen Menschen zuerst so sehr lieben und dann so sehr hassen konnte …“ Ihr versagte die Stimme.
    Sie sprach nicht weiter, und auch Robert schwieg.
    Als sie aufsah, bemerkte sie die Tränen auf Roberts Wangen. „Entschuldigen Sie“, flüsterte sie. „Das wollte ich nicht.“
    Er streckte seine magere Hand aus und ergriff ihre. „Ich weiß.“
    Mikki betrachtete ihre verschränkten Hände. „Ich liebe Lewis wirklich“, gestand sie. „Aber ich weiß nicht, wie ich zu ihm durchdringen soll.“
    „Da fragen Sie den Falschen“, erwiderte Robert selbstironisch.

Weitere Kostenlose Bücher