Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
dass Mum und ich alle zwei Wochen in dem Restaurant essen. Und dass du dich dort persönlich davon überzeugen kannst, was für ein liebeskrankes Wrack ich geworden bin!“ Wütend wandte sich Mikki ab und stürmte ins Haus.
Er folgte ihr.
„So hat er sich nicht ausgedrückt.“
Sie fuhr herum. „Wie dann?“
Lewis hielt ihrem Blick stand. „Ihm schien viel daran zu liegen, dass wir beide uns treffen und uns aussprechen. Er dachte, dass du Schwierigkeiten hast, ein ganz normales Leben zu führen. Er meinte, dass dir ein Wiedersehen mit mir vielleicht helfen würde.“
Mikki verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wie sah euer hübscher kleiner Plan aus, den ihr zusammen ausgetüftelt habt? Dass du einfach wieder in mein Leben marschierst und mich kurz mit einer heißen Affäre beglückst, damit ich sozusagen wieder aufs Pferd steigen kann?“
„Es gab keinen Plan. Ich hatte nicht die Absicht, wieder etwas mit dir anzufangen“, antwortete er. „Ich wollte nicht einmal ins Restaurant gehen. Doch dein Vater hielt es für besser, wenn du mich dort statt im Krankenhaus zum ersten Mal wiedersehen würdest. Und das leuchtete mir ein. Schließlich wollte ich nicht gleich am ersten Tag an meinem neuen Arbeitsplatz eine unschöne Szene riskieren.“
„Ja, der kluge Mann baut vor!“, fauchte sie. „Hat ja auch geklappt.“
Aufgebracht lief Mikki auf und ab. Sie war wütend. Wütend auf ihren Vater, der sich in ihr Leben eingemischt hatte. Doch besonders wütend war sie auf Lewis, der das Spiel mitgespielt hatte. Also war er nicht ins Restaurant gegangen, um sie wiederzusehen – er hatte sich bloß eventuellen Ärger ersparen wollen. Letztendlich war es ihm nur um seine Karriere gegangen!
Wie konnte ich nur so blöd und naiv sein!
Eigentlich hätte sie es wissen müssen: Es konnte kein Zufall gewesen sein, als sie ihn am Tisch sitzen gesehen hatte. Und dann war Abby aufgetaucht, und er hatte sie absichtlich nicht vorgestellt. Sie hatte glauben sollen, dass seine Halbschwester seine neueste Eroberung war.
Mikki hätte schreien können, so zornig und verletzt war sie. Da hatte sie sich erneut in ihn verliebt – und keine Sekunde lang hatte sie geahnt, dass alles nur ein abgekartetes Spiel zwischen Lewis und ihrem Vater war!
„Mikki, ich finde, du übertreibst“, sagte er mit ruhiger Stimme und riss sie aus ihren Gedanken. „Dein Vater wollte bloß dein Bestes.“
Abrupt blieb sie stehen. „Wer hat die Idee gehabt, dass wir wieder etwas miteinander anfangen? Du oder er?“
„Niemand. Das … das hat sich einfach ergeben …“
„So?“ Mikki schnappte sich seine Schlüssel vom Tisch und hielt sie ihm hin. „Dann ist jetzt Schluss damit! Verschwinde, ich will dich nicht mehr sehen – außer, es ist dienstlich notwendig.“
Wortlos nahm er seinen Schlüsselbund und ging zur Tür. Mikki hörte, wie sie sich öffnete und ins Schloss fiel. Das Geräusch kam ihr wie ein endgültiges Signal vor – wie ein Punkt am Schluss des letzten Satzes.
Ende der Geschichte.
12. KAPITEL
„Hat man dich letzte Nacht zu einem Notfall gerufen?“, fragte Jane am nächsten Morgen.
„Nein, wieso?“ Mikki überflog Jenny Uptons Krankenakte.
„Du siehst aus, als hättest du kein Auge zugetan.“ Jane wippte auf ihrem Stuhl vor und zurück. „Oder hat dich etwa ein gewisser heißer Neurochirurg wach gehalten?“
Mikki schloss energisch den Ordner. „Meine Patienten warten“, sagte sie knapp und machte sich auf den Weg hinaus.
In dem Moment flog die Tür auf, und Kylie stürzte ins Zimmer. „Dr. Landon?“
„Was gibt es?“, fragte Mikki ungeduldig.
„Mrs Yates hat einen Herzstillstand erlitten.“
Mikki trat vom Bett der Patientin zurück. „Todeszeitpunkt: zehn Uhr fünfundzwanzig.“ Sie wandte sich an die diensthabende Schwester. „Ich sage es der Familie. Die Angehörigen werden etwas Zeit mit ihr haben wollen, ehe sie in die Leichenhalle gebracht wird.“
Mrs Yates’ Töchter trauerten um ihre Mutter. Zugleich waren sie aber auch erleichtert, dass sie endlich ihren Frieden gefunden hatte. Ihr Sohn Garry hingegen fing an zu toben. Er beschimpfte Mikki und beschuldigte sie, das Beatmungsgerät manipuliert zu haben.
„Es tut mir leid, dass Sie Ihre Mutter verloren haben, Mr Yates“, erwiderte sie ruhig. „Wir konnten allerdings nichts mehr für sie tun. Das Herz Ihrer Mutter hat einfach aufgehört zu schlagen.“
„So kommen Sie mir nicht davon!“, knurrte er wütend. „Ich zeige
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