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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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überhaupt passiert?“, fragte einer der Zuschauer entsetzt.
    „Ich hab gesehen, wie er wieder mal Krach mit seiner Alten hatte“, antwortete jemand anders. „Sie ist mit irgendwas auf ihn losgegangen, und dann ist er plötzlich übers Geländer gestürzt.“
    „Wahrscheinlich ein Messer, so wie der Arm aussieht. Hat irgendjemand die Polizei gerufen?“
    „Ja, die kommen gleich“, antwortete der Motelmanager grimmig.
    „Die beiden haben Kinder, oder? Vielleicht sollte jemand mal nach den armen Kleinen gucken.“
    Die Frau hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, wiegte sich hin und her und heulte hysterisch.
    „Mummy?“, kam eine ängstliche Stimme von oben. „Was machst du da? Darren weint. Er hat Angst.“
    Als Ellie hochblickte, sah sie das erschrockene Gesicht eines kleinen Mädchens, das sich hingehockt hatte und durch die Gitterstreben hinunterschaute. Das erinnerte sie noch einmal nachdrücklich daran, dass hier Kinder mit im Spiel waren. Und Ellie durfte auch ihr eigenes Kind nicht vergessen. Das Baby würde sicherlich jeden Moment aufwachen. Der Gedanke, dass es ganz allein in dem Zimmer war und vielleicht nach seiner Mutter weinte, war ihr unerträglich. Aber Ellie konnte hier nicht weg. Sie musste den Druck auf die arterielle Blutung aufrechterhalten und durfte auf keinen Fall loslassen.
    Das allgemeine Stimmengewirr um sie herum vermischte sich mit dem Gejammer der verzweifelten Frau und dem Geschrei der Kinder oben auf dem Laubengang. Für einen Moment rutschten Ellies Finger in der Plastiktüte ab, woraufhin sofort ein Schwall frisches Blut hervorquoll. Dabei wurde ihr leicht schwindelig.
    Dann fasste sie auf einmal jemand fest an der Schulter. Noch ehe sie seine Stimme hörte, wusste Ellie, dass es Max war. Sie konnte seine Anwesenheit spüren. Zuverlässig und souverän. Ihr Schwindelgefühl verschwand.
    „Halt noch einen Augenblick durch“, sagte er nah an ihrem Ohr. Seine tiefe Stimme schien in ihrem ganzen Körper zu vibrieren, und Ellie merkte, wie ihre Anspannung nachließ. „Du machst das toll. Ich hab Gummihandschuhe in meiner Jackentasche.“ Noch im Sprechen streifte er sie über. „Okay, geschafft.“
    Er hockte dicht neben ihr, wobei sein Oberschenkel gegen ihre Hüfte drückte. Ein Fels in der Brandung. Rasch schob Max Ellies Hand zur Seite, um selbst Druck auf die Wunde auszuüben.
    „Arterielle Blutung?“
    „Ja“, erwiderte Ellie.
    „Kopfverletzung?“
    „Vermutlich. Seit seinem Sturz hat er keine Reaktion gezeigt.“
    „Sturz?“ Max warf einen kurzen Blick hinauf. „O Mann. Ist dir sonst noch was aufgefallen?“
    „Ein offener Beinbruch. Ich habe ihn nicht bewegt, um den Brustkorb oder den Unterleib zu untersuchen, weil ich mir Sorgen wegen der Halswirbelsäule gemacht habe“, erklärte sie. „Atmung war okay. Ich musste diese Blutung zum Stillstand bringen.“
    Das Heulen der herannahenden Sirene brach unvermittelt ab. Blaurotes Blinklicht erschien über den Köpfen der Schaulustigen, als der Krankenwagen am Motelbüro vorbei rückwärts heranfuhr.
    „Macht Platz!“, rief einer. „Die Rettungssanitäter sind da.“
    Max fing Ellies Blick auf. „Alles in Ordnung mit dir?“
    Sie nickte, doch was ihren emotionalen Zustand betraf, war sie da nicht so sicher.
    „Und Mäuschen?“
    Er sah die Panik in ihren Augen.
    „Geh rein“, befahl er. Dann schaute er zu den Sanitätern hinüber, die durch die offene Heckklappe aus dem Krankenwagen stiegen. Einer von ihnen brachte eine große Tasche mit medizinischer Ausrüstung mit. Der andere hielt einen Sauerstoffzylinder in der einen und ein Notfall-Set in der anderen Hand. „Jetzt übernehmen wir. Hey.“ Offenbar erkannte er die beiden Männer. „Schön, euch zu sehen, Jungs. Dieser Typ ist anscheinend von dem Laubengang da oben gestürzt. Glasgow-Koma-Skala drei, und ich hab hier eine arterielle Blutung.“
    Als die Sanitäter kamen, zog Ellie sich zurück.
    „Hol eine Halskrause und eine Schaufeltrage“, sagte der eine zu seinem Kollegen.
    Hastig schlüpfte Ellie durch die Schiebetür in ihr Zimmer und eilte zu dem Babykorb. Durch die hereinbrechende Dämmerung war es drinnen inzwischen fast dunkel. Sie musste blinzeln, um ihre Augen daran zu gewöhnen. Da es so still war, hatte sie angenommen, dass Mäuschen noch schlief. Aber dann setzte ihr Herzschlag einen Moment lang aus, als sie sah, dass das Baby wach war. Die Kleine weinte nicht, sondern schaute ihre Mutter nur groß an. Ellie hatte den Eindruck,

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