Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
alleinerziehende Mutter zu sein. Max war überzeugt, dass sie eine wunderbare Mutter sein würde. Da hatte Mäuschen wirklich großes Glück gehabt. Er ging noch einmal zurück, um Ellies Tasche zu holen.
„Meinst du, es war eine gute Idee, die Nachsorge durch die Hebamme abzulehnen?“, fragte er.
„Es wäre ein bisschen eigenartig, sie hierherkommen zu lassen, obwohl du auf den Papieren deine eigene Adresse angegeben hast“, antwortete Ellie.
„Ach, ich wollte dir noch sagen, du bist hier auch unter meinem Namen angemeldet. Ich hab dem Motelmanager gesagt, dass du meine Schwester bist.“ Dass sie die Hebammenbesuche abgelehnt hatte, beunruhigte Max immer noch, denn er fühlte sich auch weiterhin für die zwei verantwortlich. „Woher willst du wissen, ob Mäuschen genug trinkt, wenn sie nicht jeden Tag gewogen wird?“
„Solange sie Hunger hat, schläft sie nicht“, erwiderte sie. „Und es sind Fläschchen und Milchpulver da, falls das nötig sein sollte. Außerdem habe ich übermorgen einen Kontrolltermin für uns beide im Krankenhaus. Wir kommen schon zurecht, Max. Ehrlich.“
„Na schön. Wenn was ist, brauchst du mich ja nur anzurufen, vergiss das nicht. Ich muss die nächsten paar Tage arbeiten, um die Zeit wieder aufzuholen, die ich mir letzte Woche freigenommen habe. Aber es sind nur Tagesschichten“, meinte er. „Wenn es dir nicht zu früh ist, werde ich auf dem Weg zur Arbeit kurz bei euch reinschauen, und nach meinem Dienst auch noch mal. Ich kann dir was zu essen mitbringen, damit du nicht kochen musst.“
„Das ist wirklich nicht nötig“, protestierte Ellie.
Doch Max achtete nicht darauf. „Welches Essen magst du? Chinesisch? Indisch? Oder irgendwelche Burger?“
Mit einem Lächeln gab sie sich geschlagen. „Fisch und Chips. Das habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gegessen.“
„An der Hauptstraße unten um die Ecke gibt es ein kleines Einkaufszentrum“, sagte er. „Etwa fünf Minuten zu Fuß von hier würde ich mal schätzen. Dort kriegt man Milch, Brot und alle Grundnahrungsmittel. Schreib eine Liste, dann fahr ich schnell runter und besorg dir die Sachen, die du heute vielleicht noch brauchst.“
Aber Ellie wollte seine Hilfsbereitschaft nicht noch mehr beanspruchen. „Ein Fußweg von fünf Minuten ist kein Problem. Ich werde mich hier erst mal ein bisschen einrichten und mich ausruhen. Dann probiere ich das Baby-Tragetuch aus, das ich vorhin gekauft habe, und nehme Mäuschen mit auf ihren ersten Ausflug.“
Max hatte das Gefühl, von etwas Wichtigem ausgeschlossen zu sein. Aber das war ja albern. Was wollte er denn? Mit Ellie und Mäuschen einkaufen gehen, damit die Leute dachten, die Kleine wäre sein Kind, und er väterlichen Stolz empfinden konnte?
Das musste unbedingt aufhören.
„Ich sollte wieder zurück zur Arbeit. Die beiden Stunden, die ich heute Vormittag freihatte, sind bald um. Schick mir eine SMS, falls du noch irgendwas anderes außer Fisch und Chips brauchst, was ich dir auf dem Rückweg mitbringen kann. Du hast meine Handynummer?“
„Ja.“ Lächelnd meinte Ellie: „Nun geh schon, Max. Du wirst im Krankenhaus gebraucht.“
Sollte das heißen, dass er hier nicht gebraucht wurde?
Das war gut. Ein Schritt weiter, um die Verantwortung abzugeben, die er auf sich genommen hatte, als sie in sein Leben getreten war.
Schnell ging Max hinaus, ehe er Zeit hatte, noch mehr unangemessene Reaktionen an sich festzustellen oder sie gar zu analysieren.
Ellie schaute dem SUV nach, als er wegfuhr und der Parkplatz vor ihrem Zimmer leer blieb.
Innen drin fühlte sie sich auch leer. Sie war allein mit ihrem Baby. Und dieses Mal tatsächlich allein. Keine Klingel, mit der sie jemanden zu Hilfe rufen konnte. Keine Ärzte und Pflegekräfte, die an ihrer Tür vorbeigingen, oder die vertrauten Geräusche eines Krankenhauses, die einem Sicherheit versprachen.
Aber Max wollte später noch einmal wiederkommen, und Ellie war fest entschlossen, ihm zu beweisen, wie gut sie zurechtkam. Dass sie die Mühe wert war, die er sich bisher gemacht hatte, um sie zu unterstützen.
Die nächsten paar Stunden vergingen wie im Flug. Sie richtete sich mit ihren Sachen in dem Zimmer ein, sodass es sich mehr wie ihr eigener Raum anfühlte. Sie bezog die Kissen des Babykorbs mit hübschen Bezügen, die an den Rändern entlang mit kleinen gelben Entchen bestickt waren. Dann verstaute sie die Babykleidung in einer Schublade und legte Windeln und Wischtücher neben der
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