Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
geht nicht.“
„Wieso denn nicht?“ Nachdem er jetzt wusste, dass Sarah sein Interesse erwiderte, war es für Rick ein Selbstgänger. Sie würden sich in Zukunft ohnehin oft sehen, also warum sollte man es nicht auch genießen?
Sarah seufzte. „Wegen Josh.“
Er überlegte. „Das hier geht nur uns was an, Sarah“, meinte er dann langsam. „Es hat nichts mit Josh zu tun.“
„Wie kannst du das behaupten? Du bist sein Vater.“
„Stimmt.“ Erstaunlich, wie schnell er ihr zustimmte. Tatsächlich konnte Rick sich gar nicht mehr vorstellen, es abzustreiten.
„Du wirst ein Teil seines Lebens sein. Noch sehr lange, hoffe ich“, fügte sie mit einem kaum merklichen Zögern hinzu.
„Auf jeden Fall“, erklärte er zuversichtlich.
„Und ich gehöre auch zu seinem Leben. Es ist alles miteinander verbunden“, fuhr Sarah fort.
Mit dem Daumen strich Rick über ihre Handfläche, wobei er die zarten Knochen unter seinen Fingern spüren konnte. Ob Sarah es merkte oder nicht, ihre Hand schien auf seine Berührung zu reagieren.
„Ist das denn etwas Negatives?“, fragte er sanft.
Wieder seufzte sie.
„Meine Beziehung zu Josh ist eine Sache“, sagte er. „Und meine Beziehung zu dir eine ganz andere. Wir könnten …“
„Freunde sein“, unterbrach Sarah ihn. Ihre Stimme klang rau. „Freunde wäre schön.“
„Unbedingt.“ Rick drückte ihre Hand. „Gute Freunde.“ Er wartete, bis Sarah aufblickte. „Sehr gute Freunde.“ Mit einem gewinnenden Lächeln sah er sie an. Immerhin stand eine Menge auf dem Spiel.
Als sie den Kopf bewegte, fing sich das Licht vom Empfangstresen in ihrem hellen Haar, sodass goldene Funken darin zu tanzen schienen. „Was ist, wenn es nicht funktioniert? Und wir aufhören, sehr gute Freunde zu sein?“ Wieder spielte das Licht in ihrem Haar. „Dann wäre Josh der Leidtragende, Rick. Das kann ich nicht riskieren. Du bist ihm wichtig. Ich glaube, du hast keine Ahnung, wie wichtig du ihm schon geworden bist.“
Er musste den Impuls unterdrücken, einige ihre Haarsträhnen durch seine Finger gleiten zu lassen, um noch mehr dieser Lichtfunken zu sehen. Sarah fürchtete offenbar, dass das, was gerade zwischen ihnen passierte, sich im Nu in Luft auflösen würde. Vielleicht dachte sie, er wäre nur an einem One-Night-Stand mit ihr interessiert, wie bei ihrer Schwester.
Doch das stimmte nicht. Es ging ihm um etwas anderes. Er war ein anderer Mensch als damals. Nein, er wollte keinen One-Night-Stand. Er wollte mit ihr zusammen sein.
„Josh bedeutet mir auch sehr viel“, antwortete er aufrichtig. „Genau wie du, Sarah. Ich fühle mich zu dir hingezogen.“ Er lachte leise. „Falls das nicht schon klar war.“
Leicht befangen senkte sie den Blick. „Doch, das war es.“
„Du hast ja gesagt, du willst wissen, was mit mir los ist“, meinte er scherzhaft. Dann fuhr er in wesentlich ernsterem Ton fort: „Ich möchte mit dir zusammen sein. Und zwar so sehr, dass es meine Besuche bei Josh beeinflusst hat. Das tut mir sehr leid. Ich habe versucht, mich selbst nicht unnötig zu quälen. Das war egoistisch von mir. Und unreif.“ Sein Lächeln wirkte verlegen. „Ich bemühe mich, erwachsen zu werden. Ehrlich.“
Sie lachte, dennoch glänzten Tränen in ihren Augen. „Entschuldige, dass ich jemals zu dir gesagt habe, du solltest erwachsen werden, Rick. Du bist wunderbar, so wie du bist.“
Ihre Worte lösten ein seltsam warmes Gefühl in ihm aus. „Josh ist mein Sohn, und ich werde mich bemühen, ihm zu zeigen, wie wichtig mir das ist. Nichts wird daran etwas ändern. Auch nicht das, was zwischen uns passiert. Wenn wir es zulassen.“
Sarah biss sich auf die Lippen, eine kleine Geste, die bei Rick sofort wieder leidenschaftliches Begehren weckte.
„Aber wenn es nur etwas rein Körperliches ist?“, wandte sie ein.
Er zog die Brauen hoch. „Willst du in Zukunft jede Art von Beziehung meiden, weil du für Josh verantwortlich bist?“
„Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“ Sie atmete tief durch, ehe sie gestand: „Also schön, ich habe noch niemanden getroffen, bei dem ich darüber hätte nachdenken wollen. Die Tatsache, dass du Joshs Vater bist, macht die Sache kompliziert.“
„Aber wäre es mit jemand anderem nicht noch komplizierter? Wenn man bedenkt, was mit deiner letzten Beziehung passiert ist?“
Ein Schatten huschte über ihre Miene. „Ich möchte nicht …“
„Sarah.“ Rick legte seine Hände auf ihre. „Solange man ständig das Schlimmste
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